Mittlerweile ist die dritte Volume des rekordverdächtigen Anime „Demon Slayer“ auf dem Markt, was wir uns zum Anlass nehmen, natürlich auch die weiteren 6 Folgen genauer unter die Lupe zu nehmen, bevor es mit der finalen Volume 4 schon zum dämonischen Abschluss der ersten Staffel geht.
Story
Japan in der Taisho-Zeit. Der gutherzige Tanjiro Kamado unterstützt seine über alles geliebte Familie, indem er im nächstgelegenen Dorf Kohle verkauft. Als er eines Tages jedoch nach Hause zurückkehrt, findet er ein schreckliches Blutbad vor und muss erkennen, dass ein blutrünstiger Dämon seine Familie grausam ermordet hat! Die einzige Überlebende ist seine Schwester Nezuko, die durch den Angriff selbst zu einem aggressiven Dämon wird. Tanjiros Leben stürzt in diesem Augenblick zusammen, doch er schwört sich eines: Den Dämon zur Strecke zu bringen und seine Schwester wieder in einen Menschen zu verwandeln.
(Quelle: Akiba Pass Shop)
„Demon Slayer“ zu sehen, triggert quasi alle möglichen Nervenenden eines waschechten Anime-Fans. Er ist stellenweise beeindruckend animiert, Hauptfigur Tanjiro macht eine klassische Heldenreise durch, fängt an, an sich zu glauben und wird immer stärker und stärker, wobei seine verschiedenen Techniken ebenfalls ein neues Level erreichen. Außerdem findet er mit Inosuke und Zenitsu zwei Mitstreiter, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Inosuke denkt nicht, sondern handelt - Einfach drauflos. Zenitsu dagegen ist weinerlich, hat Angst und würde am liebsten vor jeder Herausforderung davonlaufen. Über letzteren Charakter habe ich mich bereits in der Besprechung zur zweiten Volume ausgelassen und auch in den neuen Folgen ist er schon eine harte Belastungsprobe für die Nerven der Zuschauer.
Immerhin bekommt er hier zumindest einen kleinen „Mini-Arc“, der uns ein wenig mehr über seine Vergangenheit erzählt und auch, wie er zu seiner Haarfarbe und der Donneratmung gekommen ist. Auch Inosuke Fassade beginnt langsam zu blättern, so sehen wir ihn zum ersten Mal ohne Wildschwein-Maske. Darunter verbirgt sich ein hübsches, fast schon „niedliches“ Gesicht, was ihm deutlich zu schaffen macht. Zusammen brechen sie auf zu neuen Missionen, ganz titelgetreu geht es weiterhin darum Dämonen zu schnetzeln. Zuletzt überzeugte vor allem das „Trommel-Anwesen“, nicht nur, weil es eine ziemliche kreative und cool umgesetzte Kulisse war, sondern auch weil die Action bahnbrechend in Szene gesetzt wurde.
Mit den neuen Folgen bekommen wir leider keine „interessante neuen Kulisse“ geboten, sondern es geht wieder in einen Wald. Angesichts der Zeit in der die Serie spielt, finde ich das zugegebenermaßen ein wenig uninspiriert. Diesem Umstand zum Trotz, müssen sich unsere drei Helden nach einer kurzen Verschnaufpause aber wieder einigen kreative Widersachern entgegenstellen. Einerseits stellen sich vor allem Tanjiro und Inosuke als starkes Duo heraus, welches unterschiedlicher nicht sein könnte, gleichzeitig muss aber auch jeder von ihnen den Kampf gegen seine eigenen „Dämonen“ aufnehmen. Damit meine ich sowohl innere als auch äußere Konflikte.
Die Kämpfe sind natürlich das absolute Highlight, denn auch wenn die angerissenen Dramen durchaus vorhanden sind, werden sie recht schnell und auch simpel abgehandelt. Es geht darum „nicht den Mut zu verlieren“ oder „nicht aufzugeben“, zudem auch darum das „das Bund der Familie das Stärkste ist“. Ja, das sind „Anime-Weisheiten“ die wir bereits seit Digimon und „der Kraft der Freundschaft“ kennen, aber mal ehrlich, sie funktionieren immer wieder. Vor allem in der letzten Folge, Episode 19, in welcher Tanjiro gegen einen der zwölf Dämonenmonde antreten muss, verzweifelt kämpft, schreit und übersäht von Verletzungen einfach nicht aufgeben will, ruft das genau diese Art von Gänsehaut-Momenten hervor, weshalb man Anime schaut, oder sich als Fan des Medium bezeichnet.
Überraschend ist immer wieder die stellenweise wirklich harte Brutalität, die an etwas ältere Shonen-Anime wie „Dragonball Z“ erinnert. Demon Slayer ist stellenweise wirklich hart, Menschen werden in ihre kleinsten Einzelteile zerstückelt, ihnen werden die Köpfe abgehackt oder sie werden mittels dämonischer Spinnennetzte zwischen Bäumen aufgehängt und ausgeblutet. Die Welt ist düster und erbarmungslos und man kann sich bereits ausmalen, wie brutal und grausam Oberbösewicht Muzan Kibutsuji sein muss, der fast wie ein Geist über allem schwebt. Jedenfalls gibt es noch einige Rätsel zu lüften und auch Figuren wie Giyu Tomioka oder Shinobu Kocho wecken das Interesse daran weiterzuschauen. Es bleibt spannend!
Bildqualität
Das Bild macht einen außerordentlich guten Eindruck und kommt mit einem AVC-kodierten 1080p Transfer in 1.78:1 daher. Auf Blu-Ray kommt der Anime auf jeden Fall gut zur Geltung, die Farben sind schön bunt, die Animationen, sowie der Zeichenstil können mich jedes Mal aufs Neue überzeugen und die Kontraste lassen sich gut sehen. Ehrlicherweise muss man sagen, eine waschechte ufotable-Produktion durch und durch und punktet sowohl in ruhige, als auch den zahlreichen actionlastigen Passagen. Da spielt es keine Rolle ob in hellen oder dunklen Szenen, alles harmoniert sehr schön miteinander und wurde für die große Leinwand komponiert. Die Farben sind jederzeit schön klar und das HD-Bild hat keine nervigen Bildfehler, wie Artefakte oder Schlieren. Hier würde ich definitiv zur Blu-Ray Variante greifen.
Tonqualität
Der Ton ist, typisch für Anime-Serien, in DTS-HD MA 2.0. und man hat sich dagegen entschieden eine künstliche 5.1 Mischung anzufertigen. Das macht aber auch gar nichts, denn der Klang ist fehlerlos, angenehm abgemischt, kommt unkomprimiert aus den Boxen und lässt sich ziemlich gut hören. In seltenen Fällen macht sich auch mal der Subwoofer bemerkbar, schwingt aber größtenteils im Hintergrund mit. In den vielen Actionszenen kommt aber wirklich noch genug „Wumms“ in euer Wohnzimmer. Der Soundtrack ist ziemlich gelungen und wechselt stimmungstechnisch sehr schön zwischen ruhigen und schnellen Passagen.
Ausstattung
Auf der Disc selbst befindet sich wieder das Clean Opening und Ending, sowie ein weiteres Clean Ending zu Episode 19.
Fazit
„Demon Slayer“ serviert mit Volume drei wieder atemberaubende Kämpfe, eine ganze Menge blutige und düstere Action, sowie die Gänsehaut-Momente, die ein richtig guter Shonen-Anime eben braucht. Es bleibt abzuwarten, was die letzten Folgen der ersten Staffel noch bereithalten und ob sie zumindest teilweise ein „befriedigendes Finale“ bieten können, denn die zweite Staffel ist bereits angekündigt.
(Tom Sielemann)
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