Divorce (2016) - Die komplette erste Staffel Blu-ray

Frances (S. J. Parker) will sich nach zehn Jahren von ihrem Ehemann Robert (T. Haden Church) scheiden lassen. Das bringt nicht nur das Leben der beiden Partner ins Wanken, sondern erschüttert auch die beiden Kinder Tom (C. Kilgore) und Lisa (S. Jerins). Nicht nur Frances muss nach ihrer Entscheidung jedoch feststellen, dass es viele Hürden mit sich bringt so eine lange Beziehung zu beenden und sich an einen frischen Neuanfang zu wagen. Divorce hat mit Sarah Jessica Parker und Thomas Haden Church, welchen die meisten wohl als Sandman aus Spider-Man 3 kennen, zwei Hauptdarsteller an Land gezogen, welche in Staffel 1 maßgeblich die Serie tragen. So wirkt die Beziehung der beiden, ehemaligen Liebenden glaubwürdig und komplex. Dabei nimmt sich Divorce in den 10 Folgen der ersten Staffel mit insgesamt 290 Minuten Spielzeit auch ausreichend Zeit auf „das Leben danach“ bei beiden Charakteren einzugehen. Denn die Blickwinkel der ehemaligen Partner weichen teilweise doch erheblich voneinander ab – wie es bei den meisten Trennungen auch in der Realität der Fall ist. Schwächen zeigt Divorce allerdings manchmal durch eine sichtbare Unentschlossenheit: So kann sich das Format noch nicht völlig entscheiden, ob hier eine Dramedy auch die melancholischen Momente einer Scheidung betonen soll, oder ob man sich vielmehr völlig auf den Humor verlässt, um Zuschauer an Bord zu holen. Eine Kombination mit dem Besten aus beiden Welten ist durchaus für Staffel 2 denkbar, in Staffel 1 beißt sich der teilweise überzeichnete Humor aber mit nachdenklichen Situationen, in denen Haden Church und Parker ihre schauspielerischen Fähigkeiten mit vielen Facetten ausleben. Deswegen fällt es auch schwer Divorce eine Punktzahl anzuheften, denn einige Momente sind sowohl im Humor als auch dem Drama großartig, aber das Gesamtbild ist eben nicht immer stimmig. Eine Chance verdient die Serie aber in jedem Fall, denn eine zweite Staffel ist bereits bestätigt und kann sicherlich die kleinen Mankos der ersten Runde vergessen machen, wenn das Produktionsteam seinen endgültigen Weg findet.

• 1,78:1; 1080p

Divorce wird rein digital produziert und zeigt deswegen den typischen, leicht sterilen Look, den man auch von anderen HBO-Komödien kennt. Im Gegensatz zu den steilen Kontrasten, die etwa bei Ballers dominieren, setzt man hier aber auf eine leicht zurückgenommene Farbpalette, um der nicht immer lustigen Scheidungs-Thematik auch optisch gerecht zu werden. Der Detailgrad ist besonders in Nahaufnahmen exzellent, was Fans rasch verdeutlicht, dass Sarah Jessica Parker seit ihrer letzten TV-Serie Sex and the City sichtbar gealtert ist. Die Serie weist aber eine etwas stärkere Neigung zu digitalem Rauschen auf als vergleichbare HBO-Produktionen, was auch daran liegt, dass oft mit sehr unterschiedlichen Lichtverhältnissen in Innenräumen gearbeitet wird.

• Deutsch, Französisch DTS 5.1; Spanisch DTS 2.0; Englisch DTS HD Master Audio 5.1
• Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch

Die Comedy-Serie Divorce ist von Haus aus nicht unbedingt das Material, welches das Heimkino zum Beben bringt. Viele Szenen spielen in Innenräumen, in denen nicht unbedingt das blühende Leben zu sehen bzw. zu hören ist. Selbst bei Außenaufnahmen sind die Umgebungsgeräusche jedoch eher dezent aus den Rears zu hören, während der Subwoofer sich generell fragt, wenn er loslegen könnte. Das sind aber keine technischen Mankos, sondern Aspekte, die schlichtweg dem Material geschuldet sind. So zeigt der Vergleich mit dem englischsprachigen Originalton ein sehr ähnliches Bild. Man sollte sich hier also in erster Linie auf eine sehr dialoglastige Tonspur einstellen, bei welcher die Verständlichkeit der Stimmen Priorität hat.

• Audiokommentare zu den Episoden 3, 6 und 7

Bei seinen Comedy-Serien knausert mittlerweile selbst HBO beim Bonusmaterial. So können interessierte lediglich drei Audiokommentaren in englischer Sprache lauschen. Jene sind durchaus unterhaltsam, zumal bei jedem Kommentar auch Hauptdarstellerin Sarah Jessica Parker aus dem Nähkästchen plaudert. Etwas mehr Material wäre aber durchaus wünschenswert gewesen.

Divorce überzeugt mit einem leicht sterilen, aber sehr sauberen HD-Bild, das kaum nennenswerten Schwächen aufweist. Die Tonspur mag insgesamt etwas zurückhaltend anmuten, das ist aber dem Ausgangsmaterial geschuldet, denn die Comedy-Serie lebt von ihren Dialogen. Beim Bonusmaterial gibt es bis auf drei Audiokommentare leider nichts zu holen. Sarah Jessica Parker kehrt zum ersten Mal seit Sex and the City in einer Hauptrolle für eine TV-Serie zurück. Allerdings gibt es bei der Serie um die schräge Scheidung des Paares Dufresne noch Ausbaupotential für die bereits bestätigte zweite Staffel. So kann sich die Serie manchmal nicht entscheiden, ob sie als Dramedy durchgehen will oder sich vorbehaltlos dem absurden Humor hingibt. Das Resultat ist trotzdem kurzweilig und toll gespielt, kommt aber noch nicht an die besten HBO-Komödien wie Bored to Death heran. Doch was nicht ist, kann ja noch werden – denn das Potential ist durchaus vorhanden. (André Westphal) (weitere Reviews anzeigen)

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