Jeder Videospielfreund kennt und liebt die guten alten Spielezeitschriften wie Happy Computer, Power Play, ASM, Maniac, GameStar & Co. Heute im digitalen Zeitalter existieren zwar weiterhin Spielezeitschriften, nun aber nicht nur in gedruckter, sondern auch in digitaler Form, hinzu kommen die sozialen Medien. Heutzutage erfreuen sich Podcasts, die man z.B. bequem auf dem Weg zur Arbeit, bei der täglichen Hausarbeit, als Radioersatz oder einfach als kleinen Audiohappen zwischendurch hören kann, sehr großer Beliebtheit. Einfach mal bequem per App auf das Smartphone geladen sind Podcasts eine praktische Sache und sogar offline verfügbar.
Zu so gut wie jedem Thema gibt es auch einen oder mehrere Podcasts, aber besonders im Bereich Games hebt sich der Insert Moin Podcast von der breiten Masse ab. Wir haben mit den Jungs von Insert Moin gesprochen und wollen Euch das Projekt hier einmal vorstellen.Seit 2010 produzieren Manuel Fritsch, Daniel Raumer und Michael Cherdchupan den täglichsten Spielepodcast der Welt namens Insert Moin, der inzwischen bereits mehr als 2000 Episoden auf dem virtuellen Buckel hat und sogar täglich erscheint. Zu den drei festen Moderatoren gesellen sich regelmäßig Gäste aus der Videospiel-Branche und -Presse. In den unterschiedlichen Formaten wird eine breite Auswahl von Spielebesprechungen über Interviews hin zu Diskussionen über Meta-Themen der Spielkultur und vieles mehr besprochen und das in ca. 30-60 Minuten je Episode.
Seit Folge 2000 sendet Insert Moin jeden Sonntag eine Folge für jedermann. Wem das Ganze so gut gefällt, dass er das komplette, tägliche Podcast-Paket genießen möchte, der hat die Möglichkeit Patreon-Unterstützer zu werden und so alle Episoden von Montag bis Samstag exklusiv zu erhalten.
Fragen:
• Manu, kannst Du Dich als Gründer von Insert Moin, einmal unseren Lesern vorstellen?
Klar, gerne! Ich bin Manuel Fritsch und wohne mit meinen zwei Söhnen und meiner Frau im wunderschönen Freiburg im Breisgau, ganz links unten im Süden von Deutschland. Ich bin leidenschaftlicher Spieler so lange ich denken kann. Angefangen hat alles mit dem Amiga, den ich bekam, als ich 11 war – danach ging es weiter über die klassische PC-Laufbahn hin zu den Konsolen. Bis vor einigen Jahren habe ich beruflich Webseiten gestaltet und eine Agentur für neue Medien geleitet, bevor ich mir vor einigen Jahren dazu entschieden habe, mich hauptberuflich auf mein Lieblingsthema Spiele zu konzentrieren. Heute bin ich freier Journalist und schreibe für Magazine wie die GameStar und mache zusammen mit zwei Kollegen das täglichen Podcast-Format Insert Moin.
• Wie kam es dazu, dass Du die Idee hattest zu Podcasten?
Der ausschlaggebende Punkt war, dass ich in meinem Umfeld merkte, dass mir die „Pausenhof-Gespräche“ über Spiele fehlten. Ich hatte nach dem Umzug nach Freiburg wenig spielaffine Menschen um mich herum, daher suchte ich im Internet Gleichgesinnte. Ich begann zu bloggen und über Spiele zu twittern und nach und nach kam ich in die „Szene“ rein und habe dort echt viele tolle Menschen kennengelernt. Man nannte das damals ja noch „Blogosphäre“ und aus diesem Kontext heraus interessierte mich auch das Medium Audio – daher habe ich das einfach ausprobiert und mich umgehend in das Format verliebt und seit 2010 nicht mehr damit aufgehört. Ich höre auch heute noch wahnsinnig viele Podcasts und finde das Format einfach großartig, weil es meiner Meinung nach sehr viel Persönlichkeit transportiert und extrem abwechslungsreich ist.
• Wie muss ich mir das Podcasten vorstellen, wie läuft sowas ab?
Nun, im Endeffekt sitzen ein paar Menschen vor ihrem Mikrofonen und unterhalten sich, während die Aufnahme läuft. Aber das ist natürlich nur ein kleiner Teil des Ganzen. Im Vorfeld stehen Planung, Recherche, Terminfindung und Absprachen und auch im Nachgang gibt es mit der Produktion und im Schnitt einiges zu tun, bis die Datei schlußendlich auf dem Endgerät der Zuhörenden liegt
• Benötigt man spezielles Equipment oder Software für Podcasts?
Also ein Mikrofon ist natürlich die Grundvorraussetzung. Für den Anfang tut es zwar auch ein Headset oder etwas ähnliches, aber die Anschaffung eines „richtigen“ Membran-Standmikrofons lohnt sich, wenn man gute Ergebnisse erzielen möchte. Mit 100 Euro bekommt man aber heutzutage schon echt brauchbare Hardware. Die Software um sich selbst aufzunehmen ist kostenlos verfügbar. Auch findet man online inzwischen speziell für Podcasts ausgelegte Dienste wie Zencastr, um mehrere Spuren gleichzeitig aufnehmen zu können. Alternativ gibt es auch Plugins für bekannte Sprachsoftware wie z.B. Skype. Mehr braucht es eigentlich nicht. Mit Open-Source-Software wie z.B. Audacity lässt sich der Cast dann auch fertig schneiden und produzieren und exportieren, um ihn auf iTunes oder Soundcloud und Co. zur Verfügung zu stellen.
• Kann man eigentlich vom Podcasten leben?
Ja, es gibt inzwischen einige hauptberufliche Podcast-Produzenten in Deutschland, die mehr oder weniger ihren Hauptverdienst durch reine Podcast-Formate erwirtschaften. In den USA ist die Szene schon deutlich weiter fortgeschritten, auch was das Thema Sponsoren und Werbung betrifft. Die Professionalisierung der deutschen Podcasts-Szene hat in den letzten Jahren aber extrem große Sprünge gemacht und auch Zeitungen und Magazine wie Die Zeit, Spiegel Online und natürlich die öffentlich rechtlichen Medienanstalten haben Podcasts für sich entdeckt und geben dem Format damit eine größere Sichtbarkeit. Seit dem Start der Crowdfunding-Plattform Patreon gibt es auch eine wirklich großartige Alternative zu werbefinanzierten Podcasts, die es z.B. auch uns ermöglicht, unabhängig zu bleiben und einen Teil unseres Einkommens darüber abzudecken.
• Ihr seid zwar ein Spiele Podcast, aber besprecht ihr neben Spielen eigentlich auch noch andere Themen? Besonders Filme oder Serien sind für unsere Leser sehr interessant.
Wir verstehen uns als Spielkultur-Podcasts, aber wir schauen auch gerne mal über den Tellerrand. Wir haben ein spezielles Format namens „Matinee“, bei dem wir Filme und Serien besprechen, die einen Bezug zu Videospielen haben. Sei es Warcraft, die neue Verfilmung zu Tomb Raider oder auch die Netflix-Serie zum Klassiker Castlevania. Wenn es Überschneidungen gibt, dann findet das bei uns statt, ja. Auch Bücher und Brettspiele sind bei uns Thema, sowie Interviews mit Entwicklern und Berichte über Messen.
• Welche Podcasts hörst Du privat?
Ich verpasse keine Folge des täglichen Formats „The Daily“ von der New York Times. Ein unglaublich hochwertig produzierter Cast, der die aktuellen politischen Ereignisse behandelt und in meinen Augen das Medium Podcasts so gut umsetzt wie bisher noch niemand zuvor. Außerdem liebe ich die Show „Reply All“ von Gimlet Media. Tolles und witziges Storytelling mit zwei irre symphatische Moderatoren. Aus Deutschland kann ich „Die Lage der Nation“ empfehlen. Zwar „nur“ ein normaler Gesprächscast, aber für mich ein elementarer Bestandteil meines Wochenplans geworden, um über die aktuellen Ereignisse in Deutschland Bescheid zu wissen.
• Nun mal zu etwas anderem, was machst du in deiner Freizeit? Was sind deine Hobbies?
Ich verbringe sehr viel Zeit mit meinen beiden Söhnen. Da ich inzwischen von zu Hause arbeite kann ich mir die Zeit entsprechend flexibel einteilen und genieße das sehr. In meinem Job vermischt sich Hobby und Beruf und die Grenzen sind fließend, aber ich spiele natürlich auch in meiner Freizeit extrem viel und gerne. Ich gehe dann aber auch bewusst „offline“ und spiele viele Brettspiele und treffe mich mit Freunden auf einen leckeren Gin Tonic. Außerdem bin ich großer Serien-Fan und liebe es, wenn mich eine neue Serie so richtig fesselt und packt. Ich habe mir eben die erste Season von Westworld bestellt und freue mich sehr, diese nachzuholen, um dann direkt in die zweite einsteigen zu können. Hätte ich keinen Spielepodcast würde ich glaub einen Serienpodcast starten! Vielleicht kommt das ja noch (lacht).
Vielen Dank für das nette Interview und alles Gute für die Zukunft!
(Björn Cuber)
Vorteile von Podcasts:
• Große Themen-Auswahl
• Erstellung eines individuellen Podcast-Programms
• Podcasts entspannen die Augen
• Lernen durch Podcasts
• Offline Verfügbarkeit
Bekannte Podcast-Apps:
iOS
Android
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- Poket Casts
- BeyondPod
Insert Moin im Internet
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