(Sic)Nesses - (Live At Download) wurde am 13. Juni 2009 beim Download Festival gefilmt, bei der die amerikanische Metal Band Slipknot zum ersten Mal als Headliner fungieren durfte. Bis zu 80.000 Fans wurden an diesem Tag Zeuge einer wie gewohnt sehr unterhaltsamen und bildgewaltigen Show, bei der Paul Gray einer seiner letzten Höhepunkte feiern durfte, da er im darauffolgenden Jahr im Alter von gerade einmal 38 Jahren verstarb. Ihm wurde von der Band diese Veröffentlichung gewidmet.
Story
1995 gegründet, stieg die Erfolgskurve von Slipknot 1999 mit der Veröffentlichung ihres selbstbetitelten Debütalbums schlagartig an. Hits wie „Wait and bleed“ und „Spit it out“ hallen daraufhin kontinuierlich durch die Lautsprecher der College Sender und Diskotheken. 2001 konnte das Nontett aus De Moines mit ihrem neuen Werk „Iowa“ endgültig den Durchbruch schaffen und schnellte weltweit an die Spitzen der Charts. Mittlerweile haben die Maskenmänner mit „All Hope is gone“ ihr aktuelles Album veröffentlicht und konnten ihren Bekanntheitsgrad noch weiter ausbauen.
Die Show wurde mit 30 Kameras gefilmt, so dass die eindrucksvolle Performance aus allen Blickwinkeln festgehalten wurde. Gerade der visuelle Aspekt war seit je her ein wichtiger Bestandteil jedes Slipknot Konzertes. Das belegen nicht nur ihre Masken und Anzüge, sondern auch das Stageacting und die zahlreichen Percussion, Sampling und Scratching Elemente. Welche normale Metalband hat schon 9 vollwertige Bandmitglieder?
Diese legen auch gleich nach dem Intro „742617000027“ mit dem Klassiker „(Sic)“ vom Debüt los. Spätestens bei „Wait and bleed“ ist das komplette Publikum nur noch in Bewegung. Nach „Before I forget“ zeigen Slipknot mit Sulfur, dass ihre Wurzeln unter anderem auch in den Death Metal Bereich liegen (Paul Gray und Mick Thompson spielten vor Slipknot bereits in der Death Metal Band Body Pit). Die Setlist gleicht mit Songs wie „The Blister Exists“, „Left Behind”, “Disasterpiece” oder auch neuen Songs wie “Psychosocial” einer Best of Auswahl der 4 Alben. Gleichwohl wird so mancher Fan vielleicht die Ballade „Snuff“ (die mittlerweile nach dem Tod von Paul Gray eine neue Bedeutung erhalten hat) oder den Thrash Hammer „The Heretic Anthem“ vermissen. Dessen ungeachtet rastet das Publikum bei jedem Song aus und singt lauthals mit; Circle Pits werden im Akkord durchgeführt.
Wie erfolgreich Slipknot mittlerweile sind, macht sich aber auch bei der ersten Zugabe “Duality“ bemerkbar, als Corey Taylor den Song allein mit „I put my Fingers into my...“ intoniert und darauf aus 80.000 Kehlen gemeinsam „Eyes“ ergänzt wird. Gänsehaut Moment pur. Die Stimmung brach mit dem darauffolgenden „People = Shit” um kein Deut ab. Nach den beiden Songs „Surfacing” und “Spit It Out” war dann endgültig Schicht im Schacht. Mit (Sic)Nesses (Live At Download) wurde Paul Dedrick Gray ein würdiges Denkmal gesetzt, dass ihn in Ehren halten wird.
Bildqualität
- Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080i, Ansichtsverhältnis 1,78:1
- herausragende Schärfe mit ordentlichem Detailgrad und einigen besonders herausragenden Momenten
- selten weichere Darstellungen, teils bewusst eingesetzt
- kräftige und natürliche Farben
- sehr gut eingestellter Kontrast
- kaum erkennbare Kompressionsspuren
- herausragend vielseitige Kameraarbeit
- toller, wenn gleich stellenweise schneller Bildschnitt
Tonqualität
- Englisch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch PCM 2.0
- Ausgewogene und klare Abmischung
- Ausgezeichnete druckvolle Arbeit des Subwoofers
- Keine Overdubs
- Gute Direktionalität
- Tolle Live-Atmosphäre
Ausstattung
- Audible Visions of {sic}nesses (SD / 40:42 min.)
- Musikvideos zu Snuff (1080i / 6:16 min.), Dead Memories (SD / 5:00 min.), Sulfur (SD / 5:07 min.), Psychosocial (SD / 5:06 min.)
- The Making of Snuff (SD / 10:19 min.)
- Booklet
Fazit
Die nachträgliche Veröffentlichung der Blu-ray stellt einen qualitativen Quantensprung im Vergleich zur bereits erhältlichen DVD dar. Nicht nur, dass nun auch eine Surroundspur ergänzt wurde, so klingt die akustische Abmischung wesentlich druckvoller und lebendiger. Das Bild trumpft darüber hinaus mit hervorragenden Schärfewerten und kraftvollen Farben, so dass die wenigen Abstriche nur gering in die Waagschale fallen. Einige Special Features werten die Scheibe auf. Slipknot werden zeitlebens eine polarisierende Band bleiben, denen es aber definitiv nicht an Fans mangeln wird. (Sic)Nesses (Live At Download) stellt dabei eindrucksvoll unter Beweis, weshalb diese so zahlreich sind, denn live sind die Jungs aus Iowa einfach eine Macht, die mit dieser Veröffentlichung ihrem verstorbenen Bassisten Paul Dedrick Gray noch einmal Tribut zollen. Fans können bedenkenlos zugreifen, wobei Anhänger härterer Klänge gerne mal ein Auge riskieren dürfen. (sah)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
BDP: Sony BDP-S790
AVR: Denon AVR-1312
Boxen: Magnat