Eines der coolsten Videospiel-Duos kehrt endlich zurück auf die heimische Konsole – Ratchet und Clank sind wieder da! 2002 erschien der erste Teil auf der PlayStation 2 und bescherte der Spielewelt eine perfekte Mischung aus Jump’n’Run und Action Adventure. Zudem stellte das dynamische Duo eine direkte Konkurrenz für Jak und Daxter aus dem Hause Naughty Dog dar. Im Laufe der Jahre erschienen insgesamt zehn Spiele der Reihe für PS2, PSP, Handy und PS3, wenn man den neuesten mitzählt. Ob nach all den Jahren allmählich die Luft raus ist oder auch dieses Mal ein witziges Actionfeuerwerk entfacht wird, erfahrt ihr hier.
Grafik
Technisch präsentieren Insomniac Games gewohnt gute Ergebnisse. Die bunten Welten unterscheiden sich je nach Planet und sorgen für optische Abwechslung. Mal mehr mechanisch, mal eine grüne Vegetation, langweilig wird es beim Erkunden nie. Auf dem Bildschirm ist ständig etwas los und Explosionen begleiten Ratchets Weg. Dabei bleibt das Spielgeschehen konstant flüssig und von Grafikschwächen kann im Grunde nicht die Rede sein. Es gibt zwar hier und da etwas blasse Texturen, aber durch die Daueraction fallen diese nicht negativ ins Gewicht. Dafür kann man sehr ansehnliche Wasser- und Partikeleffekte, sowie eine fantastische Weitsicht bewundern. Auch die Zwischensequenzen sind umwerfend inszeniert und könnten mit ihrer Art und Witz glatt aus einem Film stammen.
Sound
Die deutsche Lokalisierung hat super funktioniert. Die Witze kommen gut rüber und die Sprecher sind zum Großteil passend gewählt. Vor allem Captain Qwark sorgt für jede Menge Spaß. Die Musikuntermalung während des Spiels kann man als zweckhaft bezeichnen, fällt sie doch während der Ballerorgien doch irgendwie kaum auf. Dafür können sich die Soundeffekte ganz klar hören lassen. Schepperndes Metall und die dröhnenden Explosionen erzeugen eine angenehme Klangkulisse.
Einstieg
Auch wenn es sich hier um den zehnten Teil handelt, müssen sich Neueinsteiger keine Sorgen machen mit dem Titel warm zu werden. Wenn überhaupt, sollte man nur die letzten zwei Teile „Tools of Destruction“ und „Quest For Booty“ gespielt haben. Die Jungs von Insomniac haben allerdings mitgedacht und so darf man im Intro noch einmal die jüngsten Geschehnisse aus den zwei genannten Titeln nachspielen. Das ist optimal für Neulinge und eine nette gedankliche Auffrischung für die Fans. Die Ereignisse im neuesten Ableger lassen sich schnell auf den Punkt bringen. Der durchgeknallte Dr. Nefarius will mal wieder die Herrschaft über das Universum an sich reißen. Ratchet und Clank wollen dies natürlich verhindern, müssen dafür aber erstmal wieder zusammen finden. Clank ist nämlich seit dem letzten Teil in der „großen Uhr“ gefangen und Ratchet reist nun von Planet zu Planet, um seinen kleinen Freund wiederzufinden.
Singleplayer
Am grundlegenden Spielprinzip hat sich nichts geändert. Warum auch, wenn es gut funktioniert? Man steuert abwechselnd die beiden Protagonisten, wobei der schwerbewaffnete Ratchet für die Action und der blecherne Clank für die Rätsel zuständig sind. Wie gehabt hüpft und ballert man sich als Ratchet durch quietschbunte Level, stellt sich den kuriosesten Gegnern und macht alles platt was einem in die Quere kommt. Das Level- sowie Kreaturendesign ist dabei ebenso schön wie verrückt und je nach Planet begegnet man den verschiedensten Variationen. Begleitet werden die Abenteuer vom bekannten Witz und Charme der Serie. Abseits der Missionen fliegt man mit seinem Raumschiff durch ein Open-World-Universum. Hier ist man nicht gezwungen einen geraden Weg einzuschlagen, sondern kann die Umgebung frei erkunden, auf Planeten und Monden landen, Nebenmissionen erledigen, feindliche Raumschiffe angreifen oder versteckte Gegenstände sammeln. Apropos sammeln; dieser Urtrieb wird in „A Crack in Time“ ebenfalls wieder gefördert. Ob es nun „Zoni“ sind, um das Raumschiff aufzurüsten oder die bekannten Schrauben, die als Währung gelten, es wird alles eingesteckt was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Das Waffenarsenal ist wieder riesig und bietet neben Raketenwerfer und Plasmagewehr allerhand verrücktes Zeug, wie zum Beispiel „Mr. Zurkon“, ein riesiger Kampfroboter. Nachdem man ihn gerufen hat begleitet er euch und macht Kleinholz aus euren Widersachern. Alle Waffen lassen sich durch ständige Benutzung zudem noch fünfmal aufstufen, sodass unter anderem die Feuerkraft und Reichweite steigen. Für den nötigen Schutz sorgen vier Rüstungen, die man im Laufe des Spiels erwirbt.
Die Abschnitte mit Clank sorgen dann mit Rätseleinlagen für die passende Abwechslung. Zwar muss man auch mit ihm den einen oder anderen Abgrund überwinden, doch die Hüpferei ist bei ihm nicht das Hauptaugenmerk. Im Gegensatz zum zerstörerischen Gameplay von Ratchet, kann Clank defekte Gegenstände wieder reparieren, welches auch die Aufgabe in einigen Missionen ist. Seine zweite große Stärke ist die Beeinflussung der Zeit. Mit seinen Zeitbomben kann er getroffenes verlangsamen. Des Weiteren kann er an gewissen Stellen Aufzeichnungen von sich machen und später wieder abspielen. So lassen sich diverse Schritte gleichzeitig erledigen. Ein wenig knifflig wird es dabei allerdings schon und man muss die grauen Zellen anstrengen. Sollte es dann doch mal zu schwierig werden, kann man sich die Lösung gegen Schrauben auch kaufen.
Der Schwierigkeitsgrad ist allgemein recht niedrig gehalten. Taktisches Vorgehen ist eigentlich nur mit Clank teilweise nötig, bei Ratchet reicht Dauerfeuer fast immer aus. Erfahrene Spieler können den Titel daher auch ruhigen Gewissens direkt auf „schwer“ spielen. Durch ständiges Speichern muss man sich auch keine Gedanken machen, mal den virtuellen Löffel abzugeben.
Fazit
Zehn Spiele und kein Ende in Sicht – „Ratchet & Clank: A Crack in Time“ setzt die verrückte Spielreihe wunderbar fort. Trotz des bekannten Spielprinzips sorgt die Kombination aus Ballerorgien, Jump’n’Run-Einlagen, Rätselabschnitten, Sammelwahn und Open-World-Erkundungen wieder einmal für stundenlanges Vergnügen. Gerade die Sammler werden neben der Story viel Zeit damit verbringen viele Items zu finden um Waffen, Raumschiff und Rüstung zu modifizieren. Durch die verschiedenen Welten und Spielabschnitte kommt absolut keine Langeweile auf und die zündenden Gags sorgen immer wieder für herzhafte Lacher. Abzüge gibt es eigentlich nur für den fehlenden Mehrspieler- bzw. Online-Modus. Zwar ist der Titel auf den Singleplayer ausgelegt, doch auch im dritten Ratchet & Clank Abenteuer gab es damals einen Mehrspieler-Modus, der den Ausbau definitiv verdient hätte. So bleibt aber immerhin ein mehr als abendfüllender Genre-Mix, den man sich nicht entgehen lassen sollte. (ah) (weitere Reviews anzeigen)