The Dark Knight Rises
Story 7
Bild 8
Ton 8
Ausstattung 9
Gesamt 8
The Dark Knight Rises ist der Abschluss von Christopher
Nolans erfolgreicher Batman-Saga, die Zuschauer wie Kritiker
durchweg überzeugt hat. Wir haben uns ein letztes Mal mit Regisseur
Christopher Nolan und Hauptdarsteller Christian Bale in die Welt
des dunklen Ritters begeben, um zu sehen, wie er sich in HD aus den
Schatten erhebt.
Story
Grossansicht
Bruce Wayne (C. Bale) ist ein gebrochener Mann: Nach Jahren als
Batman ist er physisch wie psychisch am Ende. Längst hat er den
Mantel des dunklen Ritters an den Nagel gehängt und konnte niemals
den Tod seiner Jugendliebe Rachel verarbeiten. Doch plötzlich zieht
ein Sturm auf: Bane (T. Hardy) ist nicht nur äußerlich eine
beängstigende Gestalt, sondern als Anführer der reformierten
Gesellschaft der Schatten auch ein durchtriebener Taktiker.
Ausgerechnet mit einer Erfindung der Wayne Enterprises bringt er
Gotham City in seine Gewalt. Commissioner Gordon ist trotz der
Unterstützung des idealistischen Cops Blake (J. Gordon-Levitt)
gegen diese Bedrohung machtlos. Und dann wäre da auch noch die
geheimnisvolle Katzendiebin Selina Kyle (A. Hathaway), die sich
keiner Seite zugehörig zu fühlen scheint und sowohl Batman als auch
Bane gegeneinander ausspielt.
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Wie viele verflixte dritte Teile von Comic-Verfilmungen, man denke
nur an
Spider-Man 3 und
X-Men 3, verfehlt
The Dark
Knight Rises das extrem hohe Niveau seiner Vorgänger. Dies
liegt zum einen daran, dass der titelgebende dunkle Ritter trotz
der ausgedehnten Lauflänge weniger Screentime erhält als in den
Vorgängern und zum anderen am eindimensionalen Antagonisten Bane.
Tom Hardy schrammt mit seiner Darstellung stets an der Grenze zum
Overacting entlang: Während Heath Ledgers für den Joker die
perfekte Stimme entwickelt hatte, wirkt Hardys Bane aufgrund seiner
exzentrischen Sprechweise unfreiwillig albern. Comic-Fans schütteln
bei
The Dark Knight Rises zudem über viele
Out-of-Character-Momente Batmans den Kopf. Der Epilog etwa, passt
so gar nicht zu dem Batman, den Fans etwa aus den
Frank-Miller-Comics aber auch Nolans Vorgänger-Filmen kennen. Auch
Bruce Waynes Verhältnisse zu Blake und Selina Kyle sind sprunghaft
und unglaubwürdig.
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Warum ist
The Dark Knight Rises trotz aller
Negativpunkte ein guter Film? Nun, über seine gesamte Lauflänge
hält der Abschluss der Nolan-Trilogie die Spannung aufrecht und
wirkt trotz 164 Minuten Spielzeit niemals langatmig. Bis auf Tom
Hardy überzeugen die Schauspieler durch die Bank weg: Anne Hathaway
überrascht als schillerndste neue Figur des Films. Die letzte Würze
geben Cameo-Auftritte von Cillian Murphy und Liam Neeson. Auch
Hauptdarsteller Bale beweist, dass er Bruce Waynes emotionale
Facetten aus dem Effeff beherrscht. Die bombastische Inszenierung,
die sich im Gegensatz zu anderen Comic-Verfilmungen nie in
CGI-Effekthascherei verliert, tut ihr Übriges. Auch wenn der Film
der schwächste Teil der Trilogie ist, handelt es sich immer noch um
einen würdigen Abschluss.
Bildqualität
-
Videocodec MPEG4-AVC, Ansichtsverhältnis 2,40:1 / 1,78:1
(IMAX-Sequenzen), Auflösung 1080p
-
Bildformat wechselt zwischen Cinemascope und Vollbild
-
erdige, natürliche Farbgebung mit Top-Schwarzwerten
-
in wenigen Szenen ist leichte Treppchenbildung (Flugzeug im
Prolog) erkennbar
-
IMAX-Szenen sind auf Referenzniveau
Grossansicht
Warner behält für die IMAX-Szenen das Format von 1,78:1 bei,
während der Rest des Films in 2,40:1 läuft. Im Gegensatz zu
The Dark Knight sind die
IMAX-Sequenzen dieses Mal sowohl länger als auch zahlreicher.
Kleine Mankos bei Schärfe und Detailgrad deuten darauf hin, dass
man eine hochskalierte IMAX-Vorlage als Grundlage für diese Disk
genutzt hat. Für die Blu-ray wurden die ursprünglich
hochgerechneten Inhalte gemeinsam mit dem nativen IMAX-Material auf
1080p herunterskaliert. Am Ende ist das Ergebnis trotzdem
hervorragend, die Unterschiede zwischen den knackscharfen
IMAX-Szenen und den anderen Aufnahmen fallen aber auf.
Tonqualität
-
Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1),
uvm.
-
deutsche Spur mit sehr räumlicher Abmischung
-
sehr kräftige Bässe und klare Dialoge
-
zahlreiche Umgebungsgeräusche (Stimmen, Wind) in Gothams
Straßen
-
englische Spur wesentlich lauter und dynamischer
Grossansicht
Die deutsche Tonspur zu
The Dark Knight Rises
überzeugt mit toller Räumlichkeit und sehr klaren Dialogen.
Allerdings ist sie überraschend leise abgemischt, was sofort beim
Wechsel zur lauteren Original-Spur auffällt. Jene ist noch eine
Ecke kraftvoller und bietet ein noch differenziertes Klangbild als
die bereits sehr gute deutsche Spur.
Ausstattung
Typisch für den konservativen Regisseur Christopher Nolan, glänzen
Audiokommentar und geschnittene Szenen durch Abwesenheit. Auch der
bei Warner-Blockbustern beliebte Maximum-Movie-Mode fehlt. Dafür
ist die zweite Blu-ray vollgepackt mit Dokumentationen, die
allesamt in HD vorliegen. Insgesamt gibt es für Fans der
Batman-Trilogie zweieinhalb Stunden Extramaterial, das die gesamten
Produktionsbedingungen abdeckt: von den Charakteren über Hans
Zimmers Soundtrack bis hin zu den Action-Szenen, wie dem Angriff
auf die Börse oder der Zerstörung des Stadions. Als besonders
interessant erweist sich Licht und Schatten im großen Format (ca. 6
Min.), das sich mit IMAX und dessen Rolle für Nolans
Batman-Inszenierung beschäftigt. Das Highlight ist die einstündige
Dokumentation über das Batmobil. Einer der Schwerpunkte ist unter
anderem, wie sich das Batmobil von Golden und Silver Age in den
Comics über die Version in der Adam-West-Serie bis hin zur
durchgestylten Burton-Version entwickelt hat.
Fazit
Bildtechnisch ist es schwer, ein Urteil über
The Dark
Knight Rises zu fällen: Die IMAX-Szenen gehören zum
Besten, was man bisher in HD gesehen hat. Der Rest des Films muss
hinter anderen Blockbuster leicht zurückstehen, so dass am Ende
„nur“ ein sehr guter Eindruck verbleibt. Der deutsche Ton ist
gelungen und überzeugt mit viel Räumlichkeit und kräftigen Bässen.
Als Highlight kann man das Extramaterial bezeichnen, denn es
beschäftigt sich nicht nur mit der Nolan-Trilogie und dessen Finale
The Dark Knight Rises, sondern auch mit Batmans
Geschichte im Allgemeinen.
Grossansicht
The Dark Knight Rises schließt Nolans Batman-Saga
würdig ab, reicht allerdings weder an „Batman Begins“ noch an das
grandiose
The Dark Knight heran. Dafür bleibt Bane als
Gegenspieler zu blass und es gibt zu viele Momente, in denen Bruce
Wayne / Batman out of character agiert. Doch das fantastische
Ensemble, das bis in die Nebenrollen perfekt besetzt ist sowie die
epische visuelle Inszenierung machen aus
The Dark Knight eine gelungene
Comic-Verfilmung. Als Finale der wohl erfolgreichsten
Comic-Trilogie aller Zeiten, ist
The Dark Knight
Rises ein empfehlenswertes Abenteuer. (anw)
Kaufempfehlung8 von 10
Die Kaufempfehlung der The Dark Knight Rises Blu-ray wird anhand
der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story
berechnet.
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