Wie ich bereits schrieb, musste das erstmal sacken lassen und habe
auch nur meine Eindrücke geschildert.
Ich habe das letzte Mal das Buch vor 3 Monaten gelesen, somit ist
alles recht frisch.
Es ist meckern auf hohem Niveau als Fan des Buchs, nicht mehr nicht
weniger. Und wer länger meine Beiträge liest kann das mit
Sicherheit auch zu deuten wissen. Beispiel, ich liebe die X Men
Filme, da sie popcorn pur sind und mich ungemein unterhalten, als
Comicfan hingegen der die Vorlage ausreichend kennt, kann diese
Filme nur schlecht finden. Bin da also etwas Zwiespalten was da
ganze angeht, Wenn es mir gelingt von der Vorlage zu lösen, dann
habe ich durchaus meinen Spass mit einem Film. Das gelingt mir
nicht immer auf Anhieb, aber doch recht schnell. ES ist bei weitem
kein schlechter Film, das habe ich auch so nicht gesagt, es ist
meiner Meinung nach kein Must see, aber doch ein Nice to see für
Fans den Genres. Nur Fans der Vorlage sollten halt sich bewusst
sein das es Abweichungen gibt und auch weiterhin geben wird (muss,
durch den Tausch diverser Eigenschaften)
Ich fand den Film unterhaltsam, aber nicht überragend, nach einer
Nacht Schlaf würde ich eher zu einer 7.5 tendieren, wobei selbst 7
noch über durchschnitt ist, aber ich sehe hier beim besten Willen
keine 10/10. Dafür geht der Film zuwenig eigene Wege oder ist auch
nicht innovativ genug. Das Geistergenre ist super ausgelutscht,
aber trotzdem hat Conjuring es geschafft das ganze neu zu
verpacken. Das schafft IT auch zu einem gewissen Grad, ohne Frage,
aber fügt es dem Genre neue Impulse zu? Nicht in meiner
Wahrnehmung, das mag jeder anders sehen, aber ich habe einfach
schon zu viel gesehen um mich über eine Katze die aus dem Schrank
springt zu erschrecken. Das mag man als Hommage ans Genre
verstehen, wenn es gut gemacht ist, aber leider hat der Film in
meiner Wahrnehmung dahin gehend nicht funktioniert und Spannung
wollte für mich nicht richtig aufkommen, zu sehr verließ der Film
sich auf seine technische Spielereien und Soundeffekte. Ich weiss
nicht wie ich das besser beschreiben soll, war er unterhaltsam? Ja,
auch jeden Fall. War er spannend? Bedingt. War er technisch sauber
inszeniert? Auf jeden Fall und ohne Frage.
Ich kann den Film bedenkenlos empfehlen, aber zu sagen, Dude, den
musst Du sehen, das kann ich nicht.
Zu den inhaltlichen Änderungen. Eines vorweg, auch ohne spoiler.
Vieles musste anders sein, da der Film nun in den 80ern, der
Kindheit der Helden spielt. War halt einfach anders. Denn im
Gegensatz zum Original Film spielten die Erwachsenen in der
Gegenwart und das war nunmal bei erscheinen die 80er und ihre
Kindheit war in den 50ern. Damit kann ich persönlich noch am
ehesten leben, da ich meine Teenager zeit in der selben Periode
verbracht habe. Somit wird die Erwachsenen Version in unserer
Gegenwart spielen, auch ok. Wie gesagt das ist das kleinste an den
Dingen die mir, lass mich sagen, aufgefallen sind. Denn wirklich
enttäuschend ist der Film wahrlich nicht.
Der Rest aber im Spoiler
SPOILER! Inhalt
einblenden
Warum ist Mike Hanlon, der Charakter der im
Buch und TV Film den Club als Erwachsene wieder zusammen trommelt
nicht Bibliothekar? Er war es im Buch/TV der die Geschichte Derry´s
bestens kannte und all die Informationen über ES zusammen
trug.
Schließlich blieb er als Erwachsener in Derry um über die Stadt zu
wachen. Im Film ist es Ben Hanscom (der Dicke) der dies alles
tut.
er verlässt im Buch/TV die Stadt und wird ein weltweit anerkannter
Architekt. Bin gespannt wie sich das auf die Erwachsenenversion
auswirkt. Auch die Hintergründe der Kinder sind anders, auch deren
Familien Geschichte. Mag nicht wichtig sein und nur ein kleines
Detail. Verändert aber für mich Kleinigkeiten die ich im Buch
geliebt habe. Interessant fand ich allerdings das Henry Bowers
einen netten Twist bekommen hat und das sein Dad ein Cop ist.
Generell sind die Erwachsenen in dem Film alle recht unsympathisch
gezeichnet worden und werden fast alle als Böse dargestellt, so als
seien sie alle von ES besessen. Auch spielt der Film weniger in den
Barrens, mehr in dem Haus an der Neibolt street in dem Eddie
Kaspbrak seine Begegnung mit dem Leprakranken hatte. Auch sind die
Personifizierungen in denen Es den Kindern gegenüber tritt anders
als im Buch und viele Elemente auf die ich mich gefreut hatte,
bereits in der TV Fassung aus Budget Gründen gestrichen wurden,
fehlten hier wiederum.
Auch wenn ich empfinde das die Zeitsprünge im Buch hervorragend
funktionierten und der Zuschauer langsam an das Grauen mit den
Erwachsenen Kindern entdeckt, weil immer mehr der Geschehnisse
ihrer Kindheit zurück kommen, so kann ich mit der jetzigen nur
Kinder Version leben. Vielleicht wenn man dann beide Filme als
ganzes sieht, dann kommt da vielleicht was ganz grosses bei raus.
Aber für den Moment, fehlt mir da noch zuviel und es ist einfach
für mich als Fan der Vorlage unbefriedigend.
Noch mal, kein schlechter Film, aber nicht was ich mir nach der
starken Georgie Szene erwartet habe, denn die war, abgesehen von
dem 80er setting 1:1 aus dem Buch übernommen und genauso habe ich
mir das immer vorgestellt. Ich hätte mir gewünscht das der Film
mehr davon hätte. Aber wer weiß was ein zweite Sichtung zuhause,
entspannt auf der Couch bringt.