Geschrieben: 03 Apr 2013 13:01
Meine Kritik:
Was macht man(n), wenn man(n) seinen aufkeimenden Zeitlupen-Fetisch
ausleben will, nicht John Woo heißt, einen Batzen Budget in die
Hand gedrückt bekommt und ein ansehnliches Loreal Modell zu Hause
rum sitzen hat, dass gerne Nüsse knackt? Genau, man(n) dreht
Resident Evil IV - Retribution!
Das Resident Evil Franchis ist nunmehr an seinem 5ten und
vermutlich vorletzten Teil angelangt. 222 Millionen Einspiel
weltweit sind schon beachtlich für eine Videospiel Serie.
Mittlerweile ist es nicht nur Gamern/Profizockern und Nerds ein
Begriff geworden sondern auch dem gemeinen Fußvolk, was man ja am
Einspiel sieht, welches sich sogar von Teil zu Teil immer mehr
gesteigert hat. Frägt sich aber wie lange das noch so gehen kann,
wenn man mal auf ähnlich erfolgreiche Serien schielt wie Saw, bei
der am Ende einfach nichts mehr neues zum Thema beizutragen war.
Der nun aktuelle Teil Retribution, ist so eine Art Best of, hier
kehren nochmal alte Bekannte auf den Plan um die kämpfende Amazone
Alice ( Milla Jovovich ) entweder zur Seite zu stehen oder das
Gegenteil. Es treten sogar nochmal kultige Monster aus den
verschiedenen Teilen der Spiele Reihe auf die so nie in Berührung
gekommen wären im gleichen Game. Freuen wird sich die Fan-Gemeinde
auch auf die zum ersten mal erscheinende Figur der Ada Wong ( Li
Bingbing ).
Damit keiner die beiden Andersons im Filmgeschäft verwechselt, der
W.S. Anderson ( Death Race,Alienvs. Predator ) ist der schlechtere
bis wenig begabtere, der gute heißt Paul Thomas Anderson ( There
will be Blood, The Master). W.S. Anderson bleibt hier in seinem 3.
Resident Evil Film, den er als Regiesseur begleitet seiner Linie
treu. Er lässt seine Frau wild und ungezügelt in Zeitlupe, Monster
verhauen und steckt sie in Kostüme, so wie in den anderen Teilen
auch, die ihre Reize voll ausspielen. Also keine mit der sie spät
Abends in einer Bar auf Rainer Brüderle treffen sollte um mit ihm
über Politik zu reden.
Michelle Rodriguez hat schlechte Laune
Anderson bleibt hier auch seinem altbekanntem Storytelling treu,
dass es praktisch gar nicht gibt oder besser gesagt auf eine
Briefmarke dreimal passt. Im großen und ganzen muss sich seine
Frau,die hier die Alice spielt, aus dem Gebäude Komplex der bösen
Umbrella Organisation frei schießen und möglichst viele Gegner
dabei in Zeitlupe killen.
Hilfe bekommt sie von einer kleinen Truppe bestehend aus
Hobby-Call-of-Duty-Zockern, die aber wirklich mal zur Waffe greifen
aber letzten Endes nichts mehr sind als Kanonen Futter. Das nicht
vorhanden sein von Falten auf der Stirn von Milla Jovovic, egal ob
beim Darstellen von Trauer, Schmerz oder Freude verhält sich dem
nach wie der rote Faden im Film- es gibt keinen bzw. es sind keine
da. Und das stört schon ungemein beim Schauspielern und zum
übertragen von Gefühlen auf den Zuschauer- ein bisschen was von
Nicole Kidman die ja praktisch auch aus mit ohne Falten
besteht.
Die Montage der einzelnen Kampfszenen könnten auch wahllos
miteinander getauscht werden, weil es schlichtweg egal ist und
keinem Konzept folgt welche zuerst kommt, einzig und allein der
Endkampf muß an der letzten Stelle stehen so wie er im Film auch
ist. Zum Besten was es zu sehen gibt sind die Intro und der
Cliffhanger in der Endszene wo der Regisseur mal zeigt das er doch
was auf dem Kasten hat und zeigt was möglich gewesen wäre.
Gehässiger weise könnte man die These aufstellen, der Film hat mit
seinen 96 Minuten Spielzeit nur deshalb so eine lange Laufzeit weil
hier unerbittlich dem Zeitlupen Fetisch des Regisseurs gefrönt
wurde ohne jene wäre der Film wohl um einiges kürzer. Langweilig
wird das ganze zwar nie weil immer was los ist aber einen
beschleicht immer wieder das Gefühl, dass immer das gleiche
passiert wie in einer Dauerschleife eine Liedes im CD Player wenn
abwechselnd gekämpft und zwischendurch gewandert wird bis es wieder
zu einem Kampf kommt.
Untermalt ist das Geschehen meistens auch von einem komischen Mix
aus Geigen und Bässen, die immer dann unheilvoll ertönende wenn das
nächste Gerangel folgt, wie eine Einleitungsmelodie beim
Sandmännchen.
Am Ende des Tages werden sich wohl alle Anhänger der Reihe freuen
können über den neusten Streich, der irgendwie so ist wie alles in
diesem Franchise nur mit mehr alten Bekannten als üblich, netten
Einfällen, schönen Menschen und einem offenem Ende. Wieder mal
enttäuscht werden wohl die jenigen sein, die seit Beginn des ersten
Teiles der Reihe im Jahr 2002, nichts damit anfangen konnten und
die jenigen werden sich auch den 5ten nicht schön saufen können.
Geld hat er alle mal eingespielt und warum soll man die Kuh, die
Milch gibt, schlachten anstatt sie weiter zu melken?
Geschrieben: 03 Apr 2013 13:18
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Zitat:
Zitat von Sam-Trautman
Meine Kritik:
Danke für deine Mühe. Deine Kritik gefällt mir aber ganz und gar
nicht. Ich finde den Film zum einen deutlich besser (aber da soll
jeder wie er meint), zum anderen habe ich das Gefühl, dass deine
Kritik einfach ein Verriss ist.
Geschrieben: 03 Apr 2013 13:23
Naja Veriss nicht ganz, ich habe wirklich versucht dem ganzen eine
Chance zu geben aber viel positives ist mir da nicht aufgefallen.
Wie fällt denn dein Fazit aus??
Geschrieben: 03 Apr 2013 13:34
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Zitat:
Zitat von BTTony
Danke für deine Mühe. Deine Kritik gefällt mir aber ganz und gar
nicht. Ich finde den Film zum einen deutlich besser (aber da soll
jeder wie er meint), zum anderen habe ich das Gefühl, dass deine
Kritik einfach ein Verriss ist.
Naja ... ich "mag" die Reihe ja eigentlich auch, aber Retribution
ist abgesehen vom Beginn und den Zeitlupenkämpfen so dünn wie
Wassersuppe. Für mich klar mit Abstand der schlechteste Teil der
ganzen Reihe. Insofern kann ich mich der vorher genannten Kritik in
obigem Review auch anschliessen.
Geschrieben: 03 Apr 2013 14:59
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Wenn ich eine Zeitmaschine hätte, würde ich gerne in die nahe
Zukunft reisen;), um zu testen, wie die Reviews zu Retribution
ausfallen würden, wenn das Stilmittel Zeitlupe und der technische
Wow-Effekt bei Retribution dann so etwas wie "Normalität" in den
Mainstreamfilmen geworden sind ..... ob dann einige "Verfechter"
von Retribution den Film immer noch so positiv beurteilen werden?
.... ich habe da ehrlicherweise so meine Zweifel!
Geschrieben: 03 Apr 2013 15:19
Das zieht sich eigentlich durch alle Filme von Anderson und mich
hat es richtig gestört weil er sonst keine Bilder findet mit denen
er glänzen kann packt er halt die hundertste Zeitlupe in den Film,
das geht doch auch anders.
Geschrieben: 03 Apr 2013 15:24
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Sawasdee1983 ist im Urlaub
Die Zeitlupen Sachen machen andere Regiesseure auch. John Woo macht
das schon seit den 80gern ;)
Ok John Woos Asia Movies haben mehr Tiefe als die Anderson Filme
aber zumindest die Resident Evil Reihe finde ich als No Brainer
sehr unterhaltsam
Ach ja und Michael Bay macht das sein 1995 ;) fleißig eine Zeitlupe
nach der anderen.
MfG Pierre
Sawasdee1983
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Serienbereich
Geschrieben: 03 Apr 2013 15:28
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Zitat von Sawasdee1983
Die Zeitlupen Sachen machen andere Regiesseure auch. John Woo macht
das schon seit den 80gern ;)
Ok John Woos Asia Movies haben mehr Tiefe als die Anderson Filme
aber zumindest die Resident Evil Reihe finde ich als No Brainer
sehr unterhaltsam
Ach ja und Michael Bay macht das sein 1995 ;) fleißig eine Zeitlupe
nach der anderen.
Letztgenannten übersehe ich seit Transformers immer ganz gerne....
aber du hast da schon recht!
Geschrieben: 04 Apr 2013 10:27
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Zitat von Sam-Trautman
Wie fällt denn dein Fazit aus??
Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich die Reihe gerne mag. Das ist
so das Popcornkino, dass hin und wieder gesehen richtig "geil" ist.
Andere mögen Transformers schauen - ich lieber Mila beim
Zombiemetzeln. ;)
Retribution fand ich genauso wie die meisten Teile davor: bißchen
spannend, sehr unterhaltsam, tolle Optik - ein sexy Film.
Die Idee, Best-ofs durch die Hallen zu ermöglichen, fand ich gut.
War einfach nett, alte Bekannte wiederzusehen. Meiner Meinung nach
kritisiert man Unterhaltungskino auf hohem Niveau.
Ich würde beispielsweise eine Wertung von 7,5/10 für den Gesamtfilm
geben. 6/10 Handlung, 10/10 fürs Bild.