Fange mit dem letzten zuerst an:
Ist der Reboot besser als die Raimi Geschichte? Nein
Ist der Reboot schlechter? Nein.
Ist der Reboot nötig? Nein.
Ich bleibe dabei das ein weiteres Sequel genauso gereicht hätte um
die Geschichte voran zu treiben.
Aber egal, kann ich eh nicht mehr ändern, also machte ich das beste
draus. Nach der Kritik von SAT1 Pönack hatte ich schlimmes
befürchtet, aber zum Glück war es eher wie bei den Avengers, sprich
der Titel gefiel mir im wesentlichen.
Tja im wesentlichen, was war es dann was hier nicht stimmte?
Vielleicht trug ich noch den Rücksack der Vorbehalte wegen des
Reboots mit mir herum und war so sensibler auf einige Sachen,
einiges vielleicht meckern auf super hohem Niveau, einiges
vielleicht berechtigt. Aber das kann ja jeder für sich selber
beurteilen.
Tja als positiv sei mal hier mein liebstes Hasskind das 3D genannt,
ich fand es gut und nie aufdringlich (das ich das noch einmal
schreiben würde :D), aber meiner Meinung nach nicht nötig, hat den
Film auch nicht weiter gebracht. Nettes Gimmick, was sich sauber
ins Film geschehen eingefügt hat.
Auch die Effekte fand ich bis auf ein, zwei Patzer durchaus
gelungen und stimmig. Einige Sachen waren zu klar als CGI zu
erkennen (Versuchsmaus bei Oscorp sei hier genannt (Ich fühlte mich
an eine bessere Version der Affenratte aus Braindead erinnert)).
Aber da es so etwas nicht gibt, sei es drum.
Die Story war auch ok für eine Origin Story und sie geht ein wenig
anders an die ganze Sache heran als man es als Comic Nerd kennt,
aber nichts mit dem ich nicht leben könnte. Im Grunde sind alle
Elemente der Origin enthalten, nur anders verpackt. Auf angenehme
Art und Weise.
Der Villain sagte mir erst nicht so zu, aber so in Aktion fand ich
es durchweg ok, allerdings fand ich das Doc Ock mässige Verhalten
teilweise nicht sehr innovativ. Da wäre meiner Meinung nach mehr
drin gewesen.
Aber Rhys Ifans hat seinen Job klasse und glaubwürdig
rübergebracht.
Emma Stone hat mir auch gut gefallen, auch wenn sie nicht ganz
meiner Vorstellung von einer perfekten Gwen Stacy entspricht, aber
das hat Kirsten Dunst auch nicht geschafft. Nichts desto trotz war
sie glaubhaft und konnte die Rolle mit Leben füllen.
Sheen und Field als Onkel Ben und Tante May waren gut, aber Field
nahm ich die Rolle "meiner May" nicht ab. Zu wenig war die
Ähnlichkeit vom optischen her, als das sie so durch geht. Da gefiel
mir persönlich Rosemary Harris besser in der Rolle. Optisch
zumindest, vom Wesen her kommt Field aber der modernen
interpretation May's sehr Nahe.
Denis Leary als Captain Stacy hat mir auch gut gefallen, leider
gibt seine Rolle nicht soviel her, als das man mehr zu ihm sagen
kann.
Aber seine Entwicklung läuft sauber und nachvollziehbar ab.
Tja und ihr merkt schon, da fehlt doch einer, richtig? Richtig.
Andrew Garfield die alte Socke habe ich mir bis zum Schluss
aufgehoben. Anfangen muss ich mit einer Rhetorischen Frage: Welcher
ist der bessere Bond? Connery, Moore, Lazenby, Dalton, Brosnan oder
Craig? Schon schwer zu sagen, oder? Ich vereinfache das ganze mal:
Moore oder Connery?
Egal wenn ihr von den beiden lieber mögt, sie haben beide der Figur
Bond ihren Stempel aufgedrückt und ich denke so wird es bei Maguire
und Garfield auch laufen. Mir gefielen beide Performances, wobei
Maguire ja noch 2x Vorsprung hat. Aber wenn ich nüchtern beide
Origin Filme vergleiche, dann wird es schlussendlich am Geschmack
liegen wenn man den Vorzug gibt. Kann es nun nicht so ausdrücken
wie der Typ vor mir nach dem Film " Das dieser Spiderman besser
sei, als die "Schwuchtel" Maguire". Nein beim besten Willen nicht.
Peter Parker ist ein schlaues Kerlchen im Körper eines Milchbubis,
fertig. Und den Punkt bringen beide gut rüber.
Der Spiderman an sich ist bestimmt für einige auch noch wichtig
denke ich. Ich tendiere aufgrund der frischeren und neueren
Methoden dem neuen Spidey den "realistischeren", sprich den
Comicnäheren dargestellt zu haben. Ein paar Moves sahen so aus, als
wenn er direkt aus den Panel rausgeklettert sei, auch ein paar
Posen meiner geliebten McFarrlane Ära konnte ich entdecken.
Der Film hielt sich bei mir bis kurz vor dem Showdown auf 8,5/10
Punkten, aber dann passierte etwas, was mich persönlich unendlich
laut hat aufstöhnen lassen.
SPOILER! Inhalt
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Spidey wird von den Cops angeschossen als er
den Lizard jagt und kann nicht schnell genug hinter kommen. Ein
Kranfahrer sieht das und da Spidey seinen Sohn im Verlaufe des
Filmes gerettet hat, spricht er mit seinen Kran-Buddies und man
baut bis zum Oscorp Tower eine Brücke aus Baukränen damit er sich
zum Showdown schwingen kann. Das hat mich masslos geärgert, weil
warum kann er nicht an den Hochhäusern langschwingen?
Wer sich schon in Spider-Man 2 über die S-Bahn Szene geärgert hat,
wird daran seine helle Freude haben.
Diese eine Szene im Wesentlichen und noch ein zwei andere Dinge so
im Laufe des Filmes, haben meine Meinung auf max 7/10
gedrückt.
Der Humor war gut, der obligatorische Cameo war grandios
platziert,für Fanboys gibt es ne Menge zu entdecken und Kurzweilig
war es auch.
Ich denke es ist ein gelungener Auftakt für eine neue Trilogie. Ich
hoffe nur, das nach drei Filmen nicht wieder alles los geht,
sondern man dieses mal schlau genug ist, nur den Darsteller zu
wechseln und a la Bond einfach weiter zu machen. Denn noch einen
Origin Film zu sehen fände ich schade.
Für mich eine der besseren Marvelverfilmungen, aber kein Avengers
(aber das habe ich auch nicht erwartet.)
Schaut es euch an, geniesst die Show und habt ne gute Zeit, dafür
reicht der Film alle mal. Ich freue mich auf den Heimrelease