Ich habe mir am Wochenende nun mal die erste Staffel von Luke Cage
angeschaut und muss sagen, manche gute Ansätze, noch gemächlicheres
Erzähltempo, als bei DD und JJ, aber, die Story ist nur in teilen
interessant, Luke Cage selbst ist ein eher blasser Charakter, der
eben innerhalb der kylischeebehafteten Geschichte, des
Schwarzen-Milieus - in diesem Fall Harlem - ganz gut funktioniert,
aber letztlich das Ganze drum und dran einfach zu wenig Fleisch
abwirft. Das die Action zudem recht lieblos eingefangen wurde und
die rüden Kloppereien, weder ausgeklügelte Choeroes, noch technisch
all zugut umgesetzte Brachialfight liefert, sondern durch teils
ärgerliche Kameraführung und noch ärgerlichere, weil doch sehr
billig geschnittene Sequenzen mehr langweilt, als das es unterhält
macht die Sache, des ohnehin nahezu unverwundbaren Luke Cage nicht
besser und lädt schon gar nicht zum mitfiebern ein.
Der Plot ist so eben auch ein Bollwerk an Arfoamerikanischen
Underdog-Klischees gefüllt mit unlogischen Handlungsweisen so
manches Charakters, dass es einem die Fußnägel hochrollt. Da bleibt
am Ende eigentlich nur Misty hängen, die so etwas wie Würde und
Charisma ins Spiel bringen darf.
Nun steht auf meiner Watchlist noch Iron FIst aus. Bis dahin ist
Luke Cage jedoch mit Abstand die schwächste Marvel-Netflix-Serie
und zeigt mehr als deutlich, dass Cage vielleicht als Supporting
Charakter bei Jessica Jones, oder womöglich im Buddy-Movie-Prinzip
mit Iron Fist tauglich ist, als Solo-Serie brauche ich hier aber
ehrlich gesagt keine weitere Staffel mehr. Zudem wie schon bei
Dardevil Staffel 2 auffällt, dass die Kameraarbeit während den
Actionsequenzen schlicht schlampig ist und wenig Liebe zum Detail
erkennen lässt, womit die Action bei Dardevil 2 in Teilen schon
nicht so gut wirkte, wie in Staffel 1, obwohl die Choreo selbst in
Ordnung war. Da erwarte ich mir zukünftig wieder mehr
Sorgfalt.
Von mir gibt es 4 von 10 Judas-Bullets.