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Pain & Gain

Gestartet: 19 Dez 2013 13:11 - 24 Antworten


Veröffentlichung:
20.12.2013
Laufzeit:
129 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 19 Dez 2013 13:11

VincentVinyl

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Pain & Gain

Story 7
Bild 10
Ton 8
Ausstattung 6
Gesamt 8


Mit Pain & Gain legt Regisseur Michael Bay zwischen zwei Transformers-Filmen das vor, was der Blockbuster-Macher unter einem „kleineren“ Projekt versteht. Für rund 26 Mio. US-Dollar liefert er mit Mark Wahlberg und Dwayne Johnson in den Hauptrollen eine düster-humoristische Satire auf den amerikanischen Traum ab, die nun erstmals in Deutschland auf Blu-ray erscheint.

Story

Die unterbelichteten Bodybuilder Daniel Lugo (M. Wahlberg), Paul Doyle (D. Johnson) und Adrian „Noel“ Doorbal (A. Mackie) greifen in Miami nach dem amerikanischen Traum. Lugo ist ein erfolgreicher Fitnesstrainer auf dem Höhepunkt seiner körperlichen Kondition und will doch mehr. Er will an die Speerspitze der High Society. Gut, dass der Millionär Victor Kershaw (T. Shaloub) zu seinen Kunden zählt. Gemeinsam mit seinen beiden Freunden Paul und Adrian entführt er Victor und zwingt ihn, sein gesamtes Vermögen auf die Bodybuilder zu übertragen. Doch keine böse Tat bleibt ungesühnt und so sinnt Victor rasch auf Rache.

Pain & Gain ist sowohl eine Crime-Story als auch eine schwarzhumorige Satire auf den amerikanischen Traum. Obwohl der Film auf wahren Ereignissen um die in der Realität wesentlich skrupellosere Sun Gym Gang basiert, nimmt sich Bay einige Freiheiten heraus. Das ist angesichts der stellenweise arg brutalen Thematik zwar diskussionswürdig, aber wohl notwendig, um die Protagonisten wenigstens im Ansatz sympathisch zu machen. Viel verdankt der Regisseur dabei seinen Darstellern, welche die ironische Note der Geschichte besonders gekonnt zum Leben erwecken. Wahlberg zeigt ähnlich wie in Ted, dass ihm derbe Komödien mindestens genau so gut liegen wie Actionfilme. Eine große Überraschung ist aber vor allem Dwayne Johnson. Der Wrestler liefert darstellerisch die wohl vielseitigste Leistung des Casts ab und pendelt zwischen sympathischer Naivität und beinahe verstörender Geisteskrankheit.

Michael Bay wäre allerdings nicht Michael Bay, wenn er sich an einigen Stellen nicht vergreifen würde. Statt den schwarz-ironischen Humor für sich stehen zu lassen, schlägt er oftmals über die Stränge und findet sich in den gleichen Holzhammer-Gefilden wieder, die schon zu den Schwachpunkten der Transformers-Reihe zählten. Auch Bays Vorliebe für testosterongetränkte Kamerafahrten, die wahlweise die Muskelberge der Hauptdarsteller oder die Rundungen der weiblichen Nebenfiguren betonen, sind nicht jedermanns Sache. Genau solche Dinge sind es, die die Spielzeit von über 130 Minuten zu verschulden haben. 100 Minuten wären völlig ausreichend gewesen. Trotzdem zählt Pain & Gain zu Bays vielseitigeren Filmen und gefällt als leichte, für den Regisseur ungewöhnlich ironische Unterhaltung sehr gut. Sollte Bay diese Ironie auch in seinen nächsten Transformers-Film hinüberretten, hätte sich dieses Experiment bereits gelohnt.

Bildqualität
Michael Bay steht für visuelle Perfektion und dem wird Pain & Gain in HD voll und ganz gerecht. Typisch für den Regisseur, regiert eine sehr warme Farbgebung mit leichtem Rotstich und steilen Kontrasten. Gedreht mit digitalen Kameras, glänzt Filmkorn durch Abwesenheit. Schärfe und Detailgrad sind referenzwürdig, so dass man jede kleine Bartstoppel in Johnsons Gesicht und jede pulsierende Ader in Wahlbergs Muskelbergen erspäht. Visuell eignet sich Pain & Gain damit Bay-typisch als Demomaterial für jedes Heimkino.

Tonqualität

Während sich der Originalton in DolbyTrue HD 7.1 aufpumpt, liegt die deutsche Synchronisation in Dolby Digital 5.1 vor. Auch diese ist aber äußert kräftig und hebt vor allem den pulsierenden, beatlastigen Soundtrack hervor, welcher den Subwoofer fordert. Die Dialoge sind dennoch immer sehr gut verständlich und im Deutschen noch etwas mehr hervorgehoben als in der Originalspur. Auch Umgebungsgeräusche lassen sich sehr gut im Klangbild orten und verfügen, wenn beispielsweise Pistolenschüsse ertönen, über das nötige Gewicht. Summa summarum liegt eine Tonspur vor, welche eines aktuellen Blockbusters würdig ist.

Ausstattung
Auf der deutschen Blu-ray finden sich sämtliche Extras (komplett in HD) der amerikanischen Special Edition. „Top Spiel: Michael Bays Pain & Gain“ (ca. 8:30 Min.) zeigt wie Bay an die für seine Verhältnisse „kleine“ Produktion herangegangen ist und dennoch seinen typischen Hochglanz-Stil beibehält. „Nach einer wahren Geschichte“ (ca. 11 Min.) erzählt von der wahren Sun Gym Gang und der Umsetzung im Film. Drei weitere Beiträge beschäftigen sich spezifisch mit den drei Hauptfiguren und den Schauspielern Wahlberg, Johnson und Mackie (insgesamt ca. 15 Min.). Auch der fiktive Millionär Victor Kershaw und sein Darsteller Tony Shaloub erhalten einen eigenen Beitrag (ca. 6 Min.). Zwei weitere Boni beleuchten die Locations (ca. 9 Min.) sowie die Rolle der Gesetzeshüter im Film (ca. 9 Min.).

Fazit

Pain & Gain liefert die visuelle Perfektion, die man von einem Michael Bay Film erwartet. Warme Farbgebung mit steilen Kontrasten und Schärfe auf Referenzniveau. Auch der für eine Crime-Komödie extrem druckvolle Ton verrät die Action-Wurzeln des Regisseurs. Leider verzettelt sich das Bonusmaterial in zu vielen zu kurzen Schnipseln und könnte mehr in die Tiefe gehen. Trotzdem lohnt sich der Blick hinter die Kulissen. Pain & Gain ist mit seinen 26 Mio. US-Dollar Produktionskosten für Michael Bay „Low Budget“. Die freie Adaption realer Ereignisse um die Sun Gym Gang ist eine Satire auf den amerikanischen Traum, die man dem auf Action abonnierten Regisseur in dieser Form kaum zugetraut hätte. Manchmal kommt zwar Bays Hang zum Holzhammer-Humor durch und schmälert das Filmerlebnis, die gut aufgelegten Hauptdarsteller, allen voran der überraschend facettenreiche Dwayne Johnson, gleichen dies aber geschickt mit ihrem Spiel wieder aus. Für Bay-Fans ist Pain & Gain damit ein sicherer Filmtipp. Selbst wer Bay bisher vor allem als Krachmacher im Kopf hat, darf bei diesem für seine Verhältnisse gesetzten Film gerne reinschauen – und wird vermutlich positiv überrascht werden. (anw)

Kaufempfehlung
8 von 10
Die Kaufempfehlung der Pain & Gain Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.

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#2
Geschrieben: 19 Dez 2013 14:05

Schlumpfmaster

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Das liest sich doch mal richtig gut. Muss gestehen, ich habe den Film noch nicht gesehen.

Was mich auch freut, ist, dass Du Dwayne Johnson einen gewissen Facettenreichtum attestierst, was sich mit meiner Meinung zu ihm deckt. Ich finde ja, dass er bereits in Be Cool allen anderen die Show gestohlen hatte und da auch schon sehr untypisch agierte für einen ehemaligen Profiwrestler....

Der Film scheint zudem etwas zu sein, womit Bay nach Die Insel sich mal wieder an etwas gehaltvolleres wagt, was ich ebenfalls begrüße, da trotz seinem Hang zu extremen Übertreibungen und infantilem Humor ich ihn grundsätzlich für einen zumindest soliden Regisseur halt. Handwerklich sogar den derzeit besten...
#3
Geschrieben: 19 Dez 2013 14:27

VincentVinyl

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Handwerklich ist der Film sowieso ohne Frage wieder super. Gleich die Eröffnungssequenz ist dabei sowohl spannend als auch witzig. Ich wollte den Film zum Beispiel eigentlich erst nur mal kurz "zur Probe" einwerfen und hab ihn dann spontan doch ganz geschaut ^^.

Die Reviews sind online ja ziemlich gespalten: Blu-ray.com hat dem Film z. B. 4/5 gegeben. Bei High-Def Digest sinds dagegen nur 2/5. Ich finde 7 Punkte sehr passend. Denn nach dem ziemlich coolen Anfang, gibt es dann gerade in der Mitte doch einige Längen. Außerdem kommt die absurde Ironie meiner Ansicht nach gerade am Anfang am besten rüber. Wahlberg agiert hier als ziemlich dämlicher Erzähler und ich musste doch ein ums andere mal arg lachen. Das hat er wirklich gut gespielt.

The Rock präsentiert sich hier wirklich als guter Schauspieler, vor allem da er wie im Review beschrieben teilweise mega naiv und gutherzig wirkt, dann aber wieder total durchgeknallt. Das wirkt auch ziemlich interessant mit seiner körperlichen Erscheinung zusammen, da er wirklich das massigste im Film ist.

Wie gesagt gibt es eben nur wieder einige von Bays typischen Aussetzern, in denen er lieber wahlweise männliche Muskelmassen glänzen oder weibliche Rundungen aufblitzen lässt - manchmal etwas zu exzessiv. Und einige Sprüche sind dann nicht ganz so lustig, wie er es wohl gerne gehabt hätte. Ich möchte aber betonen, dass solche Momente wirklich die Ausnahme sind! Insgesamt ist Pain & Gain gerade für Bays Verhältnisse recht intelligent zwischen den Zeilen und eben auch sehr zynisch ironisch.

Was man wissen sollte: Ich war nie ein Bay-Gegner und schätze ihn als Regisseur sehr. Meistens ist der kein großer Geschichtenerzähler, aber was Action und visuelle Ästhetik angeht, lockt er völlig zurecht so viele Menschen ins Kino - das hat er schlichtweg drauf wie kaum ein anderer. In Pain & Gain zeigt er aber, dass er durchaus auch eine gute Story abliefern kann, wenn er mit ausreichend Spaß dabei ist. Der Film wird mit Sicherheit auch wieder bei vielen Leuten anecken - aber mir hat er wirklich gut gefallen.
#4
Geschrieben: 19 Dez 2013 15:09

N1ghtM4r3

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Erstmal tolles Review:thumb:

Beim ersten Mal fand ich den Film etwas komisch. Wusste gar nicht, auf was ich mich da einstellte.
Die Action und die Komödie hielten sich schon in Waage. Auch die Art und Weise, wird alle Protagonisten agierten, war auch toll.

Allerdings hatte der Film ein paar Längen und wenn man mal den Vergleich, mit den 3 Originalverbrechern macht, sehe ich da keine Ähnlichkeit. Das heißt nicht, das man Wahlberg, Dwayne und Mackie nicht hätte nehmen sollen, aber eine Ähnlickeit wäre mir lieber gewesen.

Von der Story her würde ich jetzt nur ne 6 geben. Ich hoffe, das er beim zweiten Mal besser wird. Ansosnten passt alles :D
#5
Geschrieben: 19 Dez 2013 17:39

gelöscht

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Mir hat der Film sehr gefallen. Imo merkt man Bay bei diesem Film weitaus mehr Freude an der Geschichte an als bei Transformers 2 und 3. Afaik war doch Teil 3 doch nur eine Auftragsarbeit, weil Paramount ihm dafür diesen Film finanziert hat (oder war es Teil 4).
#6
Geschrieben: 19 Dez 2013 19:08

VincentVinyl

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Es war wohl so, dass Bay Pain & Gain machen durfte und dafür sozusagen nun auch Transformers 4 macht - passenderweise ja wieder mit Wahlberg. Schön wäre es, wenn man etwas von der Ironie aus Pain & Gain mit in TF4 hinüberziehen kann. Das Wahlberg so eine ironische Darstellung liegt, hat er ja nun hier und vorher auch mit Ted bewiesen.

Übrigens könnte ich auch verstehen, wenn man der Story nur 6 Punkte gäbe. Ich finde Pain & Gain hatte vor allem in der Mitte ein paar Längen und gegen Ende nahm auch der Biss etwas zugunsten reiner Schockwirkung und des derben Humors etwas ab. So die erste halbe Stunde fand ich wirklich brillant, da hätte man auch 8 Punkte oder mehr geben können. Dann baute es halt etwas ab.

Für Bays Verhältnisse recht kniffelig, aber auch allgemein recht interessant, fand ich, dass die Erzählperspektiven öfter mal gewechselt haben. Meistens ist ja Wahlberg / Lugo der Erzähler aus dem Off aber zwischendurch übernimmt ja auch The Rock mal. Am Anfang fand ich das sehr ungewöhnlich, da ja meist sonst in einem Film ein Erzähler durchgängig ist. Passte aber sehr gut.
#7
Geschrieben: 20 Dez 2013 11:03

Matys

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Vorhin gesehen und wurde super unterhalten. Fand ihn auch im Gegensatz zu anderen nicht mit einigen Längen, sondern recht stimmig. Ich bin zumindest positiv überrascht, auch weil der Film schon zu Kinostart geteilte Kritiken hatte.

Interessant sind auch einige Extras zu der realen Story dahinter. Unglaublich wie "amateurhaft" das wirklich war (ohne nun großartig zu spoilern). Ich wurde positiv unterhalten, auch gern ein Film den ich mir demnächst nochmal anschauen werde. Wenn man sich diese ansieht, auch als wie nett das Trio im realen Leben bezeichnet wurde, so passt das ganze auch ein wenig mit dem Humor, der aber sicherlich ein wenig höher geschraubt ist als es real der Fall war. Wobei diverse Ereignisse an sich ja schon eine gewisse Comedy mit sich bringen.

Zum Ton: Auch positiv überrascht war ich von der deutschen Tonspur, die für eine Dolby Digital Spur recht ordentlich war und mich auch ein wenig überrascht hat. Auch Bildtechnisch spielt der Film auf einem generell Niveau ganz weit oben mit.
#8
Geschrieben: 22 Dez 2013 02:12

AgentSmith

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Zur Review kann man nur sagen,Top..
Der Film ist super und sehr cool.
Vorallem der Soundtrack passt.
Pain & Gain hab ich nun schon 3 mal gesehen (1 x Kino u. 2 x BD)
Freu mich schon auf 2 Guns mit Wahlberg, denn da spielt er auch Weltklasse.
#9
Geschrieben: 22 Dez 2013 03:59

VincentVinyl

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Den Soundtrack fand ich auch sehr gut. Gleich die Eröffnungssequenz hat mich da sehr positiv überrascht mit dem ruhigen, atmosphärischen Electro-Soundtrack - ungewöhnlich stilvoll.
Geschrieben: 22 Dez 2013 12:17

Matys

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Der Soundtrack bringt einen gelungen in die Zeit zurück in der "Pain & Gain" spielt, halt Mitte der 90er. Da durfte natürlich auch Coolio's "Gangsta's Paradise" nicht fehlen, welcher damals ein gefühltes halbes Jahr in den Top 10 und ca. 10 Wochen auf Platz 1 stand. Die Musik im gesamten Film passt auch atmosphärisch zum Streifen und insbesondere natürlich Miami und dessen großartige optische Stimmung.


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