Na man muss die Fallhöhe sehen. Das der Hauptcharakter nicht stirbt
ist ein geschriebenes Gesetz. Deswegen funktioniert
Keine
Zeit zu sterben auch nicht und die (meisten) Fans sind
angepisst. Aber die Nebencharaktere können sehr wohl sterben. Habe
grad
Rogue Nation nochmal geschaut und wäre ein
Banshee wirklich gestorben hätte das eine immense Wirkung. Wenn
dieser dann aber in "
Mission 9" wieder
auftaucht (s. dazu z.B. Han oder Letty aus
F&F) dann wird dem Zuschauer irgendwann jeder
Charakter egal weil denen eh nichts passieren kann. Und damit geht
dann auch jegliche Spannung flöten. Das ein Ethan Hunt die Mission
überlebt ist klar da der Charakter des Helden ist Unantastbar.
Nachdem nun auch Heimdall zurück gebracht wurde ist es an sich nur
noch eine Frage der Zeit bis Natasha Romanoff zurück kommt.
Und da Robert Downey Jr. auch schon länger keinen Hit mehr hatte
würde ich eine Rückkehr von Tony auch nicht mehr gänzlich
ausschließen. Wenn DAS passiert hat man
Endgame
nachträglich zerstört und wenn es einer Firma zuzutrauen ist sowas
zu tun dann der Mickey Mouse. Und wer jetzt argumentiert das Iron
Man doch der Hauptheld war und trotzdem starb: jein. Iron Man ist
nicht auf der Heldenstufe eines Bond, Hunt oder McClaine die alle
alleine ihr Frachise tragen während Iron Man im
MCU immer zu einem großen Team gehörte. ABER er
war einer von mehrere Haupthelden weswegen sein Tod nochmal was
ganz besonderes ist. Während Bond als gebrochener und verbitterter
Mann einfach den "Selbstmord" zugeschrieben bekam. Den meisten Fans
gefiel dies nicht und ich bete dafür das sich die Macher mit
Bond 26 wieder auf alte Tugenden besinnen. Aktuell
ist es ja ruhig geworden und man kann die Ausrichtung der Reihe
noch nicht absehen.
Du beschreibst da sehr gut das grundsätzliche Problem von den
aktuellen Multiversen. Es wird einfach nichts vernünftiges draus
gemacht. Durch "lazy writing" werden kaum noch Konflikte behandelt.
Wenn irgendwas nicht passt wird durch "Tell Don't Show" das Problem
gelöst. Und meist dadurch das bestehende Regeln gebrochen werden.
Hauptsache es sieht Bum-Bum-Bämtastisch aus. Wobei das tut es ja
auch schon nicht mehr wie man an vielen Filmen und ihren Effekten
sieht. Da Disney sparen muss haben wir in der kompletten
Phase IV nicht einmal die Effektqualität von
Endgame nochmal gesehen. Und wir sind jetzt
etliche Jahre in der Tricktechnik weiter. Und
Harry
Potter ist ein Paradebeispiel wie man Filme machen
muss.
Diese Kunst erleben wir "im modernen Hollywood" aber kaum noch bzw.
man muss die Filme sich wirklich rauspicken. Es ist nicht per se
alles schlecht und mir gefielen ja auch viele Blockbuster dieses
Jahr. Aber im Anbetracht von ausufernden Budgets und technischem
Fortschritt fragt man sich schon warum sowas wie
SW,
Matrix, HP und HdR heute überhaupt nicht mehr möglich ist.
Und hätten wir aktuell Cruise, Nolan und Villeneuve nicht dann sähe
2023 gar nicht gut aus. Und ich möchte noch gar nicht an die Zeit
denken wo wir auf einen Tarantino verzichten müssen - auch wenn er
eher Nische ist. Er bietet immer eine Alternative zum Bombast und
zelebriert das Kino. Und auch die Spielbergs, Scorseses oder
Finchers werden nicht jünger. Mittlerweile tut es mir richtig weh
das wir von Cameron keinen anderen Film als
Avatar
mehr bekommen werden. Ich hätte zu gerne nochmal was anderes von
ihm gesehen. Dagegen sehe ich wenig Gutes im Nachwuchsbereich
wodurch das Problemkind Hollywood in den nächsten Jahren nicht
weniger wird. Ich hoffe inständig das James Gunn einen sehr guten
Plan fürs neue
DCU hat und möglicherweise das
ganze Thema Multiversum auch ad acta legt.
Stefan Raab ist der Stinkefinger des aktuellen
Zeitgeists