Die Schlümpfe 2 - Das Videospiel

Film handelt von Schlumpfines Entführung, der Suche nach ihren Wurzeln und einer Rettungsaktion. Jedoch ist nur der erste Teil für das Spiel wichtig. Der einzige weibliche Schlumpf ist weg, da heißt es schnell hinterher und ein schlumpfiges Ende bescheren. Für ein Videospiel ist solch ein Auftrag eigentlich groß genug, um daraus ein paar Stunden Spielspaß rauszuholen. Vielmehr wird daraus aber nicht. Es ist lediglich der Auftakt zu einem simplen Zeitvertreib.

Die 3D-Modelle sind bestenfalls okay. Die Animationen nicht sehr vielfältig und die Hintergründe mehr als verwaschen und abwechslungsarm. Die Gegnertypen sind auch nicht sehr hübsch. Maulwurf, Wespe, Grille, Spinne, Kröte, erkennbar aber nicht detailreich. Schade, da hätte man ein wenig mehr Zeit investieren können. Die Effekte sind kurzes Aufleuchten und kleinere „Puffs“. Wer wenig bis keine Ansprüche an die Optik stellt ist hier am besten dran. Alle anderen müssen eine kleine Enttäuschung hinnehmen.

Stimmen der Schlümpfe darf man nur auf Englisch anhören. Auch wenn man sich wenige Minuten im Spiel wünscht, man müsse sie GAR nicht hören. Sie kommentieren beinah jeden Sprung mit einem herzhaften Keuchen und beinah jeden Einsatz ihrer Spezialfähigkeit. Etwas ermüdend, da sonst nicht viel Sound im Spiel erklingt. Es kann sogar passieren, dass die Hintergrundmusik verklingt, wenn man sich zu lange im Level aufhält. Hier wurde nicht genug Arbeit in Effekte und Sounddesign gesteckt.

Der Umfang des Spieles wird bereits am Menü ersichtlich. Es gibt nämlich keines. Drückt man START, sieht man lediglich die drei Speicherslots aus denen man auswählen kann. Und schon geht’s ins Spiel. Man wählt einen blauen Vertreter des Pilzdorfes, jeder mit seiner eigenen Fähigkeit, und betritt das Portal seiner Wahl. Dieses führt einen von einem Kapitel zum nächsten, welches aus den jeweiligen Welten besteht. Ab hier beginnt der Trauermarsch für eingefleischte Spieler. Man findet sich nämlich in einem Plattformer der ereignislosesten Art wieder. Springen und eine Aktion, mit mehr wurden die Schlümpfe nicht ausgestattet. Von links nach rechts marschierend muss man also Beeren sammeln und attackierenden Tieren ausweichen. Hier wurde dem Spiel eine blaue Igelspitze von SONIC beigemengt. Einmal getroffen, verliert man all seine Beeren. Wird man ohne Beeren erwischt verliert man ein Leben. Ärgerlich, wenn ein Highscore-Besessener kurz vor dem Ziel unachtsam wird, all seine 200 Beeren verliert und mit nur einer Handvoll aus dem Bildschirm trottet. Die Gegner sind trotzdem nicht wirklich fordernd. Es sind recht vorhersehbare Pfade, die von ihnen abgelaufen werden. Für Kinder ist dieses Spiel sehr zu empfehlen, da gerade der Schwierigkeitsgrad keinen Frust aufkommen lässt.

Sollte es einem alleine zu langweilig werden, kann man auch zu zweit, zu dritt, sogar zu viert über den Bildschirm spazieren. Dabei kann man jeden Schlumpf auch öfter wählen. Sucht man ein Spiel, das man zusammen mit seinen Kindern spielen kann, ohne gleich Nintendos Kasten abzustauben, liegt man mit „Die Schlümpfe 2“ vielleicht gar nicht mal so falsch! Langzeitmotivation ist aber nicht gegeben.

Die Schlümpfe scheinen es nicht eilig zu haben, ihr gestohlenes Mitglied wiederzuholen. Ihre Gehgeschwindigkeit ist sehr gemütlich. Es erinnert eher an einen Spaziergang. Der Sprung ist hoch und lässt sich leicht steuern. Weit kommt man damit eh nicht. Und dann haben wir noch Quadrat. Damit verschießen wir Zaubertränke, die unsere Gegner einfrieren, sollte man Papa Schlumpf sein; doppeltspringt mit Schlaubi, gleitet mit Schlumpfine oder friert mit Beauty die Gegner ein. Jedem Schlumpf seine Spezialfähigkeit. Das ist eine überschaubare Steuerung. Unterfordernd aber funktionierend.

Als Reviewer hoffe ich aus jedem Spiel zumindest ein paar positive Punkte herauszuschlagen, damit der Käufer in spe seine Kaufentscheidung abzuwägen weiß. Für die blauen kleinen Pilzbewohner ist es mir nicht einfach gefallen. Nachdem man die ersten Level gespielt hat, ändern sich nur noch Gegnertypen. Die Musik bleibt uninspiriert und fade, die Hauptfiguren leblos und starr und der Spielspaß hat sich schon nach den ersten paar Treffern in die Menschenwelt zurückgezogen. Einzig der Punkt des frustfreien Spielens, der für Zocker-Väter und -Mütter vielleicht ein gutes Argument ist, ist positiv hervorzuheben. Ein Spiel für Kleinkinder. Genauso einfach, genauso simpel… genauso lieblos, anspruchslos und fade. Gamer warten ein besseres Jump&Run ab. Verschlumpft nochmal! (pa) (weitere Reviews anzeigen)