Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 3

Das schöne und idyllische Dorf Konohoa. Noch geht alles seinen gewohnten Weg und Niemand ahnt etwas von der Gefahr, die auf die Dorfgemeinschaft lauert. Wie aus dem Nichts tauchte ein gigantischer neunschwänziger Fuchs auf und greift ohne Vorwarnung das Dorf an. Ein Gebäude nach dem anderen fällt seinem mächtigen Angreifer zum Opfer. Sofort eilt einer der Dorfvorsteher (japanisch Hokage), nämlich Minato Namikaze an die Front, um die Kreatur aufzuhalten. Doch ehe sich der mutige Kämpfer versieht taucht ein mysteriöser maskierter Mann auf und stellt sich ganz unverblümt als der eigentliche „Angreifer“ vor. Der Kampf beginnt…

Die Darstellung ist natürlich im passenden Manga-Stil. Mit vielen Details, schönen Figuren und Umgebungen, wird das Abenteuer präsentiert. Das Ganze wurde mit einem sehr gelungen Cell-Shading Look umgesetzt und mit vielen netten Lichteffekten ausgestattet. So kommen die besonderen Fähigkeiten der Kreaturen und der verschiedenen Kämpfer eindrucksvoll zur Geltung. Die Atmosphäre ist einfach absolut stylisch und wird jedem Fan uneingeschränkt gefallen. Das Spielgeschehen läuft überwiegend absolut flüssig. Bei extrem hohem Gegneraufkommen kann jedoch schon mal ein wahrnehmbares Ruckeln auftreten.

Für die Synchronisation des Spiels konnten die originalen (englischen) Synchronsprecher aus der Fernsehserie verpflichtet werden, die eine hervorragende Arbeit leisten. Eine deutsche Synchronisation gibt es nicht. Als Trostpflaster können Genre-Fans aber auf eine japanische Tonspur umschalten, denn immerhin sind deutsche Untertitel bei beiden Sprachausgaben einblendbar. Actionsequenzen sind akustisch absolut passend untermalt und in Szene gesetzt. Die Atmosphäre ist einfach toll. Erreicht wird dies auch durch den in allen Belangen überzeugenden Soundtrack mit einigen sehr schönen Melodien.

Nach der imposanten Einführungssequenz und dem Auftauchen zweier mysteriöser Angreifer (zur Erinnerung, der riesige mit dem flauschigen Fell und der kleine der sich scheinbar überschätzt) wird man direkt mit einer der grundlegenden Bestandteile des Spielablaufs konfrontiert - den „ultimativen Entscheidungen“. Es steht zur Wahl, dem großen das Fell über die Ohren zu ziehen oder dem kleinen den Kopf zu waschen. Unterschieden wird hierbei in „Legende“ oder „Held“. Durch diese Entscheidung wählt man also den zu bekämpfenden Gegner, was wiederum Auswirkungen auf verschiedene Faktoren hat. Die Schwierigkeit der Herausforderung variiert, die Ausganssituation kann sich ändern und die Menge an zu gewinnenden Punkten für den Sieg ist unterschiedlich. Darüber hinaus hat man dadurch minimalen Einfluss auf den weiteren Spielverlauf. Allerdings sind die Entscheidungen weniger “ultimativ“, als sie klingen. Richtig toll ist, dass man entgegen dem Vorgänger, die Möglichkeit hat, die Umgebungen frei zu erkunden. Dadurch kommt ein wenig das Feeling eines typischen Rollenspiels auf. Heilpunkte auffrischen und Ausrüstung checken. Neben einigen fast Hack’n’Slay-artigen Einlagen, sind es besonders die bombastischen Bosskämpfe die das Spiel prägen und den Spieler auf Trab halten. Allein der „mögliche“ Startkampf gegen den haushohen Fuchs hat es in sich. Von Dach zu Dach springend, muss der tapfere Dorfvorsteher Minato Namikaze den Angriffen des Monsters ausweichen und sich immer wieder günstige Positionen für einen Gegenangriff suchen. Hat er dies mehrfach erfolgreich getan, bietet sich eine weitere sehr interessante Spieloption. Es ist dann möglich Verstärkung zu rufen. Mit der Verstärkung zusammen bieten sich die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Das bringt ordentlich Abwechslung in die Kämpfe. Viele Passagen des Spiels werden übrigens über Quick-Time Events gelöst bei denen Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 3 absolut mit den Referenzspielen in diesem Bereich gleichzieht. Schön für absolute Fans ist auch, dass sich im Laufe des Spiels durch verschiedene Erfolge weit über 80 verschiedene Charaktere aus der Serie freispielen lassen. Ebenso sind die, teilweise recht langen, Zwischensequenzen tolle Leckerbissen in denen ganz viel Story steckt. Dabei bewegt sich die Story zeitlich ganz aktuell im Naruto-Universum und lässt den Spieler den vierten Ninjaweltkrieg hautnah miterleben. Der ein oder andere Spieler könnte sich dabei aber auch etwas langweilen. Es ist halt ein starker Kontrast zwischen Knopfdrück-Feuerwerk und „nur“ zugucken.

Wie bereits erwähnt, lassen sich insgesamt 88 verschiedene Charaktere freispielen, die dann allesamt im recht umfangreichen Multiplayer-Modus zur Verfügung stehen. Es besteht die Möglichkeit im Einer-gegen-Viele mit seinem Lieblingscharakter, seine Ninjakünste zu meistern. Es lassen sich Freundschaftskämpfe gegen Freunde vereinbaren oder sogar eigene Turniere veranstalten. Dazu steht eine Vielzahl an unterschiedlichen Arenen zur Auswahl.

Egal, ob man Fan ist oder nicht, man muss zugeben, dass hier insgesamt wunderbare Arbeit geleistet wurde. Die Grafik ist wunderschön und zeigt mal wieder, wie viel Mühe sich die Macher solcher „Werke“ geben auch das kleinste Detail erstklassig zu gestalten. Dazu kommen ein toller Soundtrack und die komplexe Story. Wer kein Naruto Fan ist, darf aufgrund der eindrucksvollen Kämpfe auch einen Blick riskieren, sei aber vor den längeren Zwischensequenzen gewarnt. (mar) (weitere Reviews anzeigen)