UFC 2010 Undisputed

Wer noch UFC 2009 vor Augen hat, darf sich über die neue Version freuen, denn in der Grafik hat sich einiges getan. Die Figuren wie auch die Kampfszenen wirken realistischer und Bewegungsabläufe flüssiger. Nun kann den Charakteren schon auf den ersten Blick angesehen werden, welchen realen Promikämpfer sie verkörpern. Die Kampfszenen strotzen nur vor Detailgenauigkeit, bei einem Cut glitzert das Blut aus der Wunde, glitzernde Schweißtropfen fließen über den Rücken des Kämpfers. Schwere Treffer werden in Slow- Motion wiederholt, wobei die Mimik des Getroffenen genauestens inspiziert werden kann. Bei einem KO wechselt die Szene in schwarz weiß und wird verlangsamt, was den Eindruck der Niederlage nur zu deutlich macht. Im Hintergrund feuert das Publikum das Geschehen im Käfig an. Um den Ring springen leider immer noch etwas plump Kameramänner. Doch im Ganzen ist UFC 2010 eine wahre Augenweide geworden und zeigt hier eine der größten Verbesserungen zu seinem Vorgänger. Das Menü ist sehr übersichtlich gestaltet. Nach einem Kampf kann sich der Spieler eine grafische Übersicht der getroffenen Körperteile des Gegners anschauen.

UFC- Fans werden beim Ringsprecher einen alten Bekannten wiedertreffen, den originalen Ringsprecher Bruce Buffer. Leider wiederholt er sich ab und an, da seine Kommentare hier ja schon vorgegeben sind. Doch ist es möglich im Singleplayer einen vorgeschlagenen Spitznamen für seinen Charakter zu wählen, der dann öfters von Bruce genannt wird. Die jubelnde Menschenmasse im Hintergrund des Käfigs machen ihren Job auch sehr gut. Mit Tröten und Gejohle feuern sie die beiden Gegner an und scheuen auch vor Buh-Rufen nicht zurück, wenn ihr Favorit zu Boden geht. Bei einem KO verhallt jedoch der gesamte Ton des Geschehens, somit erfährt der Spieler die akustische Wahrnehmung des besiegten Kämpfers. Bei UFC- Kämpfen gibt es kein musikalisches Hintergrundgedudel, der Sound besteht nur aus dem Ringsprecher, den Kommentatoren, den Zuschauern und vor allem den Kampfgeräuschen. Was den Realitätsfaktor und den Gesamteindruck enorm steigert. Natürlich gibt es jedoch beim Einmarsch der Kämpfer oder im Menu entsprechende musikalische Untermalung.

Wer sich nicht entscheiden kann, wen von den 100 zur Auswahl stehenden Charaktere er ausbilden möchte, erstellt sich einfach selbst einen. Nicht nur das Aussehen lässt sich dann zusammenklicken, wozu es eine Vielzahl von Auswahlmöglichkeiten gibt. Man kann aus verschiedenen Kampfstilen, wie beispielsweise Kickboxen oder Judo wählen und eine entsprechende Gewichtsklasse. Ist der Charakter gewählt/ erstellt, geht es auch schon los mit dem Training, in welchem man mit Hilfe seines Coaches Kraft und Geschwindigkeit erlangt. Im Sparring dagegen erhaltet ihr Erfahrungspunkte und sollte das nicht reichen, könnt ihr euren Helden in ein Trainingscamp schicken. Hier lernt euer Charakter bestimmte Tritte und Schläge, um seinen Kampfstil wesentlich zu verbessern. Bei UFC 2010 gibt es einige Moves mehr zu entdecken, als beim Vorgänger. Ist die Erschöpfungsanzeige bei 100% angelangt, braucht euer Charakter erst einmal eine Erholung. Anders als beim Vorgänger kann der Charakter bei UFC 2010 alle Fähigkeiten lernen und nicht nur stur die einer Kampfsportart, wodurch der Kampfentwicklung kaum Grenzen gesetzt sind. Bei dem Spiel ist es wie in der Realität, je erfolgreicher ihr seid und je höher ihr aufsteigt, desto angesehener werdet ihr. Sponsoren reißen sich um euch und möchten ihr Logo auf euch prangen sehen und auch die Presse steht dem in nichts nach. Doch sollte das eigentliche Ziel, Profi zu werden und den Gürtel zu erkämpfen, bei dem ganzen Starrummel nicht aus den Augen verloren werden. Bei UFC 2010 gibt es allerdings nicht nur den Karrieremodus, sondern noch 5 weitere Modi, die für viel Action und Spielspaß sorgen. Im Titelmodus beispielsweise heißt es gewinnen und so viele Gürtel wie möglich an sich reißen. Im Defensemodus müssen diese dann verteidigt werden.

Im Multiplayer könnt ihr euch mit einem Mitspieler im Käfig blutig prügeln. Aus den 100 Charakteren sucht sich jeder Spieler seinen Star mit dem dazugehörigen Kampfstil aus und kann sogar noch Kleinigkeiten wie Tattoos auswählen, um dem Charakter ein wenig Individualität zu verleihen. Während des Kampfes sollten die Spieler den Erschöpfungsbalken nicht aus den Augen verlieren, wenn dieser zu 100% gefüllt ist, wird der Kämpfer langsamer und seine Angriffe schwächer. Über einen Code, der im Playstationstore eingegeben werden muss, gelangt man in das Onlinemenu. Hier ist es möglich eigene Camps zu erstellen oder einfach gegen andere Onlinegegner anzutreten.

Für Einsteiger wird nicht nur ein Tutoriumsdurchgang ausreichend sein, um die Steuerung zu erlernen. Denn Arme und Beine werden einzeln gesteuert und durch bestimmte Tastenkombinationen sind gezielte Kicks und Tritte möglich. Bei UFC ist es wichtig zu wissen, wie man welchen Schlag ausführen kann, denn Taktik steht hier an erster Stelle, ohne dieser ist ein Aufsteigen nicht möglich. Bei UFC 2010 sind die Kampfbewegungen langsamer als bei seinem Vorgänger. Auch wenn es einige Spieler als Nachteil in der Grafik erachten, ist es doch ein großer Vorteil in der Steuerung, denn die Koordination der Schläge oder Tritte ist somit wesentlich verbessert. Im Vergleich zu UFC 2009 ist die gesamte Steuerung etwas vereinfacht worden, doch erzielt man trotzdem nicht mehr mit jeder Aktion einen Treffer, was das Kampfverhalten realistischer wirken lässt.

Für Kampfsportfreunde und Fans des Vorgängers ist UFC Undisputed 2010 schon so gut wie gekauft. Im Vergleich zum Vorgänger ist die Grafik top, es gibt neue Charaktere,darunter auch der deutsche Kickboxer Dennis Siver und neue Kampfsportarten. Auch das Kampfsystem an sich wurde überarbeitet und dem realen Kampfverhalten der UFC- Stars angepasst. Auf Grund der gewonnenen Realität des Spiels ist es nichts für schwache Gemüter und schon gar nichts für Leute, die kein Blut sehen können, denn hier geht es einzig und allein um den Kampf. Das Spiel UFC bietet einen tollen Mix verschiedenster Kampfsportarten, unter anderem sind Boxen, Judo, Kickboxen und Taekwondo vertreten, was viel Abwechslung und Action garantiert. (ar)