Zitat von VincentVinyl
So, nun hab ich mir den Film auch endlich angsehen :-). Bei der
Story hätte auch ich deutlich weniger Punkte gegeben: Vermutlich 7
Punkte. In den ersten Szenen hatte ich aufgrund der Nostalgie
Tränen in den Augen in Erinnerung an die HDR-Trilogie. Die Probleme
fingen in meinen Auge an, als es mit der Reise aus dem Shire
losging...
Der ganze Film ist einfach zu langatmig. Folgende Dinge haben mich
gestört:
1. Gerade der Mittelteil ist mehr ein "Tribute to Lord of the
Rings". Ich hatte stellenweise das Gefühl Peter Jackson hat wie
jemand der Fan-Fiction schreibt hauptsächlich Cameos alter
Charaktere "reingeknallt". Dient das der Handlung? Ach egal,
hauptsache nochmal ein Darsteller von früher zeigt sich.
2. Zu viele Slapstick-Gelegenheiten. Dadurch ist viel an Dramatik
verloren gegangen. Wenn der Goblin-König etwa meint "Und was macht
ihr nun?" Gandalf ihn dann niederstreckt und er noch sagt: "Okay,
das hat sich dann wohl erledigt" (sinngemäß) ist das nicht witzig
oder cool, sonder schlicht flach und blöd. Solche Sprüche gab es
zum Glück selten, fiel mir aber trotzdem negativ auf.
3. Eijeiei: Mittelmäßiger CGI-Overkil. Besonders negativ waren der
weiße Ork, der aussah wie ein genetisches Baby von Kratos aus der
God-of-War-Videospielereihe und Nosferatru und eigentlich alle
Szenen im Reich der Goblins. Da wirkte stellenweise wie ein
überkandideltes Videospiel - ähnlich wie damals in dieser
Droidenfabrik in Star Wars: Episode 2.
4. Während man in den alten HDR-Filmen zwar auch viele Charaktere
hatte, so hatten diese aber doch alle verschiedene und gut
erkennbare Persönlichkeiten. Hier kann ich mich nichtmal mehr an
die Namen der ganzen Zwerge erinnern und Charaktereigenschaften
(bis auf Klischees wie "der Dicke" oder "der Spaßmacher") sind auch
absolut nicht erkennbar gewesen.
5. Im Gegensatz zur alten Trilogie hatte ich aufgrund der eher
farblosen Charaktere, dem Slapstick sowie dem CGI-Overkill nie so
richtig das Gefühl, das viel auf dem Spiel steht. Da ist der
Vergleich mit HDR vielleicht unfair, da es da um das Schicksal der
ganzen Welt ging und hier "nur" um die Heimat der Zwege. Der Hobbit
wirkt aber definitiv wesentlich weniger dramatisch.
Wie gesagt fand ich speziell den Mittelteil am schwächsten.
Radagast, der so wie ich das mitbekommen habe im Buch gar nicht
auftaucht, was nur eine der vielen überflüssigen Erscheinungen. Da
waren einfach etliche Längen dabei und mit einer Spielzeit von 120
Minuten wäre Der Hobbit sicher besser beraten gewesen.
Trotzdem hat mit der Film insgesamt gefallen. Mit Fan-Bonus würde
ich 8 Punkte geben, für sich genommen wohl eher 6. Kommt also summa
summarum eine Wertung von 7 Punkten raus, wenn man es vereinfachen
will :-).