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Zitat von flowseven
Naja so viel Hobbit steckt in den Filmen (bis auf Teil 1) nicht
mehr also ich verstehe es eher als Kritik an Jackson und nicht an
Tolkien...
Die Dol Guldur Storyline ist in Tolkiens Legendarium vorhanden und
da Gandalf im "nur Hobbit" eine kleine Rolle einnimmt, wollte PJ
dem Publikumsliebling mehr Screentime gönnen --> verständlich.
Mein Kritikpunkt hier ist, dass Gandalf mal wieder als viel zu
schwach dargestellt wurde(jedoch nicht so schlimm wie in ROTK mit
dem Witchking) aber dafür kommen andere Charaktere in dieser
Hebenhandlung schön zur Geltung.
Azog wurde bei Tolkien bereits vor dem "Hobbit" in der Schlacht um
Moria von Dain getötet und Bolg wurde der Ork-Anführer. PJ braucht
aber für seinen Film einen Antagonisten für Thorin, der mit ihm
über eine emotionale Ebene verbunden ist. Azog hat Thror, Thorins
Großvater, in der Schlacht enthaupet und es macht für mich Sinn,
Thorin Rache üben wollen zu lassen. Das macht den Protagonisten
mehrdimensionaler und stellt das Publikum auf seine Seite. Nähme PJ
Bolg als Antagonist in Hobbit, würden viele zurecht über eine
fehlende Verbindung klagen.
Über Legolas' Rolle kann man sich durchaus beklagen und auch über
die ganzen artistischen Einlagen, aber was haben wir nicht alles in
HDR bereits von ihm gesehen? Auf einem Uruk Schild die Treppe
runtersurfen und einen Mumakil samt Besatzung im Alleingang
erledigen.
Er hat nunmal im Düsterwald gelebt und Thranduil ist nunmal seit
Vater. PJ hat oft erwähnt, dass in 10 Jahren keiner mehr weiß, ob
Hobbit oder HDR zuerst kam und er seine Werke als Hexalogie
ansieht, die man sich im mittelerdischen Sinn chronologisch ansehen
wird. Ich finde es ok, dass er im Film vorkommt, jedoch waren es
mir einige Salti zu viel und die Liebesgeschichte empfand ich als
störend und peinlich. Andererseits muss die Liebesgeschichte nicht
erfunden sein, um von mir als peinlich empfunden zu werden: Szenen
mit Arwen habe ich bei HDR DVD Sichtungen seitjeher
übersprungen.
Tauriel+Kili ist aus meiner Sicht unnötig und zum Glück nimmt diese
Hebenhandlung nur eine sehr kleine Rolle in BOTFA ein.
Die Handlung um Esgaroth ist auch etwas zu lang geworden, aber
vermutlich sah sich PJ mit dem Problem konfrontiert, die Bewohner
der Stadt als Mitglieder eines der fünf Heere erzählerisch
einführen zu müssen. Übertrieben ist es meiner Meinung nach dennoch
leicht.
Insgesamt möchte ich jedem den Verzehr der Extended Editions
empfehlen. Der Eindruck entsteht, dass im Gegensatz zu den meisten
Filmen die EE hier nicht nur Gimmicks und Fanservice dienen,
sondern die Handlung auf eine sinnvolle Weise ergänzen und großen
Einfluss auf die Wahrnehmung des Gesamtwerkes haben.