Mein Name ist Nobody
Story 7
Bild 7
Ton 5
Ausstattung 6
Gesamt 6
Western-Legende Sergio Leone produzierte 1973
Mein Name ist
Nobody. Mit dem eher für ernste Rollen bekanntem Henry
Fonda und Blödel-Profi Terence Hill vermischte Leone damals alte
und neue Einflüsse auf das Genre des Italo-Westerns. Erstmals im
deutschen Sprachraum veröffentlicht Universum nun eine HD-Fassung
des Films mit der bekannten Synchronisation aus der Feder Rainer
Brandts.
Story
Grossansicht
Im New Mexiko des Jahres 1899 hat der alternde Revolerheld Jack
Beauregard (H. Fonda) genug vom wilden Leben des Westens. Er will
sich nach Europa einschiffen, um sich dort zur Ruhe zu setzen. Der
trickreiche Nobody (T. Hill) macht ihm allerdings einen Strich
durch die Rechnung und stiftet eine letzte Konfrontation mit der
150 Mann starken Bande „The Wild Bunch“ an. Ob Beauregard und
Nobody hier wieder lebend rauskommen?
Produziert von Sergio Leone und garniert mit einem Soundtrack von
Ennio Morricone sollte
Mein Name ist Nobody 1973
ein Zwischenstück zwischen alten und neuen Italo-Western sein.
Henry Fonda sorgt für Ernst und Drama, während Terence Hill
routiniert witzelt und speziell in der schnodderigen
Synchronisation aus der Feder Rainer Brandts einen flotten Spruch
nach dem anderen loslässt. Die Zweiteilung funktioniert bei
Mein Name ist Nobody allerdings nicht immer und so
wirkt der Film teilweise weniger wie ein gelungener Brückenschlag
und mehr wie weder Fisch noch Fleisch. Dass der Film trotzdem Spaß
macht und gut unterhält, verdankt er seinen gut aufgelegten
Darstellern und dem hervorragenden Soundtrack, der noch heute immer
wieder im TV als Untermalung für amüsante Videos und Reportagen zu
hören ist. Selbst wer
Mein Name ist Nobody also
nie gesehen hat, erkennt die Titelmelodie unter Garantie
wieder.
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Auch wenn Sergio Leone seinem vorherigen Regieassistenten Tonino
Valerii die Regie überließ, soll Produzent Leone immer wieder
kreativ interveniert haben. Das merkt man dem Film im positiven
Sinne an, der sich passend in Leones Filmografie einfügt. Und auch
wenn der Spagat zwischen Alt und Neu manchmal misslingt, ist die
Geschichte um das Übergeben des Staffelstabes von Beauregard zu
Nobody sehenswert. Stellt sich der Zuschauer darauf ein, dass er
weder ein reines Drama noch eine reine Komödie, sondern eben eine
Mischung aus beidem serviert bekommt, unterhält
Mein Name
ist Nobody gut.
Bildqualität
-
Videocodec MPEG4-AVC, Ansichtsverhältnis 2,35:1, Auflösung
1080p
-
Verwendung eines älteren HD-Masters von 2004
-
solide Kontrastwerte mit sattem Schwarz
-
warme, organische Farbgebung passt zur
Western-Atmosphäre
-
bei Schnitten leider störendes Flackern am unteren Bildrand
Grossansicht
Insgesamt liefert Universum für
Mein Name ist
Nobody eine solide HD-Aufbereitung ab. Zwar hat man ein
altes DVD-Master genutzt, jenes aber nicht unnötig künstlich
aufpoliert. Das große Manko des Transfers ist allerdings ein bei
Schnitten auftauchendes, leichtes „Zittern“ des Bildes am unteren
Rand. Dadurch entsteht teilweise ein recht unruhiger Eindruck. Auf
vorherigen DVD-Ausgaben trat dieser Effekt ebenfalls auf, war wegen
der geringeren Auflösung aber nicht ganz so präsent.
Tonqualität
-
Deutsch (DTS-HD Master Audio 2.0), Englisch (DTS-HD Master Audio
2.0)
-
es handelt sich hier um in Stereo ausgegebene
Mono-Abmischungen
-
Dialoge sind gut verständlich
-
kaum Bass, der Mix lässt Kraft vermissen
-
keine Beeinträchtigungen durch Rauschen oder Verzerrungen
Deutsche und englische Tonspuren nehmen sich wenig und klingen
relativ kraftlos. Man gibt hier die Monospuren der Vorlage in
Stereo aus. Das Ergebnis ist zweckmäßig. Störungen gibt es nicht
und an sich klingt die Abmischung einigermaßen frisch. Beeindrucken
werden die immerhin verlustfreien Tonspuren aber wohl selbst
absolute Fans des Films nicht sonderlich.
Ausstattung
Zwar gibt es im direkten Vergleich mit der DVD nur bekanntes
Material in Standard-Auflösung, das erreicht aber immerhin eine
ordentliche Spielzeit. Beispielsweise ist ein umfangreiches
Making-Of mit etwa 73 Minuten Spielzeit enthalten. In diesem
Special dreht sich vieles um die Veränderungen im Western-Genre,
das sich in den 1970ern von dramatischen Inszenierungen weg
entwickelte und mehr auf Komödie setzte. Das zweite längere
Special, Abgestaubt – Nobody vor und nach der Restauration,
beschäftigt sich mit der Neuaufbereitung des Films – bezogen auf
die DVD-Fassung. Zusätzlich gibt es noch einen Trailer zum
Film.
Fazit
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Das Bild ist bei
Mein Name ist Nobody recht
gelungen, sieht man vom seltsamen Flackern am unteren Bildrand ab,
das bei einigen Schnitten auftaucht. Dies wird aber jeder Zuschauer
unterschiedlich stark wahrnehmen. Der angestaubte Stereo-Ton,
welcher auf eine Mono-Abmischung zurückgeht, ist zweckmäßig, nicht
mehr und nicht weniger. Das Bonusmaterial ist von der Spielzeit her
sehr ordentlich, stammt aber komplett von vorherigen DVD-Ausgaben.
Mein Name ist Nobody ist ein stellenweise
halbgarer Spagat zwischen Alt und Neu. Regisseur Sergio Leone
versucht, mit der Mischung aus altem Haudegen Henry Fonda und
witzelndem Jungspund Terence Hill, traditionelles Abenteuer mit den
damals aufkommenden Blödel-Western zu verbinden. Dadurch wirkt der
Film recht zwiegespalten und man merkt Leone, der neben Valerii als
Co-Regisseur fungierte an, dass er sich eigentlich im ernsten
Western-Genre zuhause fühlt. Trotzdem ist
Mein Name ist
Nobody ein kurzweiliger Film, der auch heute noch hohen
Unterhaltungswert besitzt. Comedy- und Western-Freunde im
Allgemeinen und Terence-Hill-Fans im Speziellen dürfen also gerne
zugreifen. (anw)
Kaufempfehlung7 von 10
Die Kaufempfehlung der Mein Name ist Nobody Blu-ray wird anhand der
technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story
berechnet.
Testgeräte
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