Die Kids funktionieren ziemlich gut, aber der Horror kommt nie über
ausgelutschte Blumhouse-Gruselelemente hinaus. Da ist es etwas
perplex, dass die vermeintlich spannenden Szenen der langweiligere
Part sind. Mehr als einfache Jumpscares bekommt man nicht geboten.
Ständig muss man die Kids beim Aufteilen beobachten (oder den arg
angestrengten Versuch, wie die Autoren das übernehmen).
Er leidet auch etwas unter der Zweiteilung, wobei Kinder- und
Erwachsenenpart auch nicht in denselben Film gepasst hätten. Da
fehlte mir eindeutig das Mitfiebern, da man weiß wer alles
überlebt. Dadurch wird Pennywise etwas seiner Strahlkraft genommen,
welcher im Grunde nur den Kids hinterherhuscht, ihnen aber nicht
gefährlich werden kann. Der erwachsene Part ist deshalb so
interessant, weil man erfährt wie sie ihr Trauma überwunden haben
und welche Menschen es aus sie gemacht hat. Diese Entwicklung fehlt
einem Einteiler natürlich.
Der Part, welcher
It 2017 über Genredurchschnitt hebt, ist
der Losers Club und die Stadt Derry an sich. Der dargestellte
Generationskonflikt, welche die Zukunftsängste der Kids nährt (und
sich dann in Pennywise manifestiert) ist zwar nicht sonderlich
komplex, reicht aber aus um ihnen ausreichend Empathie
entgegenzubringen. Das Weiteren ist es viel besser wenn Kids wie
besoffene Seemänner reden dürfen und ihre kleinen niedlichen
Ärmchen ausgerissen bekommen. Das Setting ist dabei mit seinem 80er
Jahre-Look charmant klischeehaft (sie kommen einfach nicht um die
obligatorischen Filmposter und Popkultur-Referenzen umrum). Als
wenn man den Geist von
Stand by Me und
Goonies
neu auflegen wollte und diesen in düstere Gefilde führte.
Letztendlich fehlt ihm leider die Durchschlagskraft in seiner
Paradedisziplin, zieht seinen Unterhaltungswert allein aus den
Figuren und dem Drama. Irgendwie verkehrte Welt für einem
Horrorfilm mit Massen-Appeal.
(6/10)