Zitat:
Zitat von Benway
Aber welches menschliche Bedürfnis befriedigst du damit? Sammeln
ist ja kein Grundbedürfnis.
Würde behaupten, wer seine Bedürfnisse erfüllt hat, der hat
Potential übrig, das er für alles mögliche nutzen kann. Wenn man
sich bewußt darüber ist, dass etwas sinnvolleres als Sammeln und
Konsumieren gibt, warum macht man es dann nicht?
Als Sammler und somit als Konsument hat man grundsätzlich eher eine
passive Rolle. Schöpferisch tätig zu sein bedeutet aber für meine
Begriffe auch aktiv und kommunikativ zu sein.
Darüber hinaus gibt es im Leben permanent kommunikative
Anforderungen aus jedem Rollensegment, das man im Alltag einnimmt
(Familienmitglied, Arbeitskollege, Nachbar, Kumpel) Was ich meine
ist, dass sich viele Leute beim Sammeln von Objekten in eine Welt
flüchten, die sich ihren Ansprüchen und Fähigkeiten beugt und sie
nur in dem Maß fordert, das sie selbst kontrollieren. Dabei sind
natürlich auch gesunde Elemente wie Autonomie enthalten, aber
Autonomie und Selbstbestimmung gegenüber Objekten zu erhalten, ist
natürlich nur ein Ersatz dafür, diese Attribute gegenüber anderen
Menschen gegenüber zu erwerben.
Sammeln kann man aber auch mit Erinnerungen in Verbindung bringen.
Wie ich bereits geschrieben habe, besitze ich um die 500 Bücher
(Romane und Sachbücher)
Ich weiss nicht, ob man dies wirklich als sammeln bezeichnen kann.
Ich könnte mich aber schwerlich von all diesen Geschichten trennen,
weil die Erinnerungen mich halten. Ich kann dir zu jeden Buch den
Inhalt erzählen (zwar nicht mehr ganz aber das Grundkonstrukt) und
ich weiss, dass mir das Lesen spaß gemacht hat. Es gibt Geschichten
die man auch nicht mehr vergessen kann. Wie werde ich jemals Joshua
Calvert vergessen oder Roland Deschain, Raul Endymion oder Daneel
Olivaw. Nur um ein paar von vielen zu nennen, an Geschichten, an
die man immer wieder gerne erinnert werden möchte. Hätte ich die
Bücher nicht im Schrank und würde sie nicht betrachten, würde ich
gewisse Bücher vergessen und eventuell nach Jahren erst wieder
erkennen: Das habe ich gelesen!
Für mich dient, meine Sammlung sozusagen als Befriedigung meiner
schönen Erinnerungen während des lesens. Sowas könnte ich aber
niemals bei Filmen haben.
Auch könnte man es als Trieb bezeichnen, da ich immer Lesen muss
und auch ziemlich Wissensdurstig bin.
Ich denke, dank euer Aussagen auch, dass jeder im inneren selber
wissen muss, warum er sammelt. Der eine mag die Filme, der andere
die Erinnerungen und der letzte will nur eine Hauseigene Videothek
haben. So haben wir, denk ich mal alle Gründe, warum jemand etwas
sammelt.
Trotzdem finde ich es schön, die einzelne Gründe von euch zu
erfahren, da man dadurch auch sieht, wie unterschiedlich Menschen
sind (zum Glück!)
@Danke für eure ausfürliche Diskussion.
By the power of truth, I, while living, have conquered the
universe