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High Rise - Sightseers-Regisseur verfilmt Ballard-Roman

Gestartet: 30 Aug 2013 14:10 - 23 Antworten


Veröffentlichung:
18.07.2016
Laufzeit:
119 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
Geschrieben: 13 Sep 2016 13:17

Cineast aka Filmnerd

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Start auf DVD und Blu-ray lässt Tom Hiddleston in den Wahnsinn abdriften:

http://www.blairwitch.de/news/high-rise-bald-auf-dvd-und-blu-ray-disc-54756/
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Geschrieben: 20 Dez 2016 18:37

hibb

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Wow, was ein Trip. Um zu verstehen was High-Rise ist sollte man sich die Irrenhaus-Etappe aus Asterix erobert Rom vor Augen führen (Stichwort: Passierschein A38), das Thema Bürokratie durch Klassenkampf und Gesellschaftssatire austauschen und sich dies als Erwachsenenunterhaltung vorstellen. Hier wird auf alle gängigen Erzählstrukturen gepfiffen, Bilder werden stakkato-artig aneinandergereiht und nach dem verhältnismäßig ruhigen Start, tobt nur noch das Chaos. Die Optik mit dem tollen Produktionsdesign, detailverliebter Ausstattung und montageartiger Schnitttechnik entwickelt einen immer stärkeren Sog, der sich fast unbemerkt von lustig in schockierend wandelt.

Die Kritik an der Gesellschaft und am menschlichen Verhalten innerhalb eines klassenübergreifenden System (hier ein Hochhaus) interessiert hier nur sekundär. Vielmehr erfreut man sich an den surrealen Bildern und absurden Momenten, wenn nahezu alle Akteure von den gesellschaftlichen Zwänge befreit sind, ihre Normen ablegen und nur noch das Chaos regiert. Wenn das Proletariat dem Adel den Krieg erklärt, verliert der Film endgültig sämtliche Strukturen und bekannte Rhytmen, was hier aber nicht als Kritik gelten soll, sondern vielmehr mit dem Inhalt einhergeht. Anarchie in Bild und Form sozusagen.

Teilweise zeugen die Montagen von solcher Schönheit und Perfektion (auch weil sie gewiss immer ironisch mit klassischer Musik unterlegt werden, ähnlich wie in Kubricks A Clockword Orange), sodass auch bei einer Laufzeit von 2 Stunden kaum Längen entstehen. Regisseur Ben Wheatley findet immer wieder bekannte Situationen, verpasst diesen einen Twist und versorgt damit den Zuschauer mit neuen unterhaltsam-grotesken Momenten. Beispiel gefällig? In einer Szene vergisst Protagonist Tom Hiddleston ein Französisch-Lehrbuch an der Supermarktkasse. Ein paar Szenen später, wenn bereits Anarchie herrscht und sämtliche Bewohner sich um die letzten Lebensmittelvorräte die Köpfe einhauen, versucht die Kassierin die Situation mit Durchsagen auf französisch Herr zu werden. Es ergibt auf den ersten Momenten zwar überhaupt keinen Sinn, fügt sich aber auf unterhaltsame Art in den Kontext der Situation perfekt ein.

So wird das Verhalten der Figuren immer weniger nachvollziehbar und driftet dabei stark in surreale Gefilde ab. So schlägt ein hoch angesehener Bewohner seine Frau, was bei anwesenden Personen nicht in Schock und Zorn resultiert, sondern überraschenderweise mit Lachen quittiert wird. Solche Szenen nehmen bei fortschreitender Laufzeit immer düstere Züge an, wenn z.B. ein Vergewaltigungsopfer am nächsten Tag ihren Peiniger Essen macht, indem sie ihm eine Dose Katzenfutter öffnet. So werden bewusst Dadaismus, Groteske und Anspielungen an veraltete Geschlechterrollen miteinander verwoben und erreichen damit einen skurillen Mix aus Faszination und Fassungslosigkeit.

Eine richtigen Handlungsverlauf scheint es dabei nicht zu geben, vielmehr liegt der Reiz in der Summe an fantastisch-absurden oder fantastisch-abscheulichen Momenten. Der mosaikartige Inszenierungsstil wird Vielen Kopfschmerzen bereiten, der Inhalt wird sein Übriges dazu beitragen, aber der Rest wird diese absurde Perle vielleicht zu schätzen wissen.

(8/10)
Geschrieben: 29 Dez 2016 20:30

vanKreuzeck

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Klingt kompliziert, ich mag eigentlich keine Gesellschaftsdramen.....:(, aber der Film scheint so wirr zu sein, daß er schon wieder gut ist.
Geschrieben: 30 Dez 2016 15:06

hibb

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Genau das ist der Punkt: Aussage und Gesellschaftskritik nehmen hier eine eher untergeordnete Rolle ein. Sie ist da und auch durchgehend wahrnehmbar, aber er zieht seine primäre Unterhaltung nicht daraus. Man ergötzt sich lieber an der dargestellten Anarchie, Bonkers: The Movie sozusagen.

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