Sag niemals nie - 6,8/10 (Schwankte sehr
stark zwischen 6,5 u. 7,0)
Im vorfeld sei zu sagen das 'Sag niemals nie' der als bis dato
einziger Bondfilm
nicht zur Offiziellen
Bondreihe gehört sondern ein 'Konkurrenzprodukt'
darstellt.
Vorraus gegangen war ein Rechtsstreit zwischen dem Ausführenden
Produzenten
Kevin McClory und der Bond
Produktionsgesellschaft
Eon Productions welche die
Rechte an der Reihe hält.
Vorrausgesetzt ich versteh das richtig, wollte McClory eine
Neuverfilmung von 'Feuerball' Drehen, dagegen sträubte sich Eon,
allerdings entschied ein Gericht zugunsten MCClorys unter der
vorrausetzung sich Eng an die Vorlage zu halten. Das resultat ist
aber eine relativ freie Interpretation von Flemings Roman weshalb
EON zwar nicht den Release verhindern, allerdings untersagen konnte
auf alles zu verzichten was die Bondreihe so unverkennbar machte.
So u.a. auf die Gunberrelsequenz, den Typischen 007 Vorspann,
Embleme so z.b. der 007 Gun-Schriftzug. Einzig die Namen der
Figuren durften verwendet werden.
S. Connery ist der einzige Schauspieler der
mitwirkt und gleichzeitig zur Original Reihe gehörte.
Q wird
Alec McCowen (Nicht
Unsymparhisch) und nicht von
Desmond Llewelyn
dargestellt und
M von
Edward
Fox (Durchschnitt) und nicht wie zu der zeit üblich
von
Robert Brown.
Außerdem verlangte Connery der regelrecht angebettelt wurde die
Rolle erneut zu verkörpern und dies recht wiederwillig nochmal tat
einige Klauseln im Vertrag mittels dessen er entscheidendes
mitspracherecht besaß wer auf dem Regiestuhl saß und mitwirkte,
sowie eine Gage von 5 Mio. Dollar.
Das Ergebnis daraus betrachte ich etwas zwiegespalten. Zum einen
ist Connery mit seinen zum zeitpunkt 53 Jahren, und anzumerken
deutlich außer Form, zu Alt für die Rolle.
Andererseits hat diese Neuverfilmung aber auch einen gewissen Reiz
der sich aus seiner andersartigkeit ergibt.
Klaus Maria
Brandauer speziell als Largo finde ich
vorsichtig ausgedrückt Diskussionswürdig, als Bond Bösewicht
grundsätzlich ist er aber ein Erfrischender Beitrag da er
die Rolle Intelligent, etwas verspielt, mit einem leichten
unterschwelligen Sexappeal versehen verkörpert.
B.Carrera als
Fatima Blush,
extrem Dominant, extrovertiert, um nicht zu sagen selbstverliebt
auftretend, ist Connerys Dom. Lady wie G.Jones für Moore oder
F.Jannsen für Brosnan.
M. von Sydow als Blofeld
ist eine großartige Wahl, wärend
R. Atkinson hier
in seiner ersten Kinorolle zu ulkig auftritt und absolut deplaziert
wirkt.
K.Basinger als
Domino
Petachi hat ein durschnittliches Bondgirl abgegeben,
vermag es aber den Zuschauer mit ihrer unschuldigen leicht
zerbrechlich o. unsicher wirkenden Ausstrahlung für sich zu
gewinnen.
Und nicht zuletzt fehlte
Lois Maxwell und wurde
von
Pamela Salem ersetzt welche unscheinbar blieb
und nicht erneut in erscheinung trat.
Jeder hat ja so seine Meinung, aber für mich gehört zu den
Ikonischen Sequenzen des Films sowohl das 'Domination' Spiel, als
auch das Pferd das auf Palmyra über die mehrere meter hohe
Burgmauer in Rückenlage auf die Meeresoberfläche aufprallt.
Letztere Szene wäre so heute nicht mehr umsetzbar ohne einen
gewaltigen Shitstorm von Tierschützern zu entfachen. Nicht zu
vergessen das Raketen betriebene Fluggerät welches den Jet-Pack
ersetzte und die Tanzszene zwischen Bond und Petachi die ein
kleines Highlight darstellt.
In erinnerung verbleibt natürlich auch der Wortwitz 'Sie Essen
zuviel rohes Fleisch, zu viel Weißbrot, und trinken zuviel trockene
Martinis'' ...'Hm dann werde ich das Weißbrot
weglassen'.
'Mister Bond...Ich brauche eine Urinprobe von ihnen, könnten sie
mir den Becher vollmachen'...'Von hier aus ?'
Der Film war mit 3,6 Mio. Besuchern in Deutschland,
blockbusterstatus, erfolgreich unterwegs und gerade in diesem fall
unterstrich dies Connerys große Beliebheit bei den Deutschen da der
Erfolg voll auf seine kappe ging. Weltweit waren es ca. 160 Mio.
Dollar was nur knapp hinter 'Octopussy' lag welcher fast zeitgleich
startete. Bedenkt man das, das Budget bei 36 Mio. Dollar lag ein
hohes Risiko im vorfeld.
Insgesamt kein Höhepunkt, innerhalb der Reihe würde er dazugehören,
aber er steht für sich und das ist auch was. Mein persönlicher
'Urlaubs Bond', ein Connery der frei Aufspielen konnte, nix mehr zu
verlieren hatte, und dementsprechend unverkrampft auftrat.