Racket Sports

Obwohl die Grafik und insbesondere die Protagonisten sowie CPU-Gegner in Bezug auf die Wii-Fassung etwas aufpoliert wurden und alles etwas glatter und geschmeidiger aussieht, sind die Umgebungen immer noch kunterbunt und kindlich gehalten, so dass Ubisofts Racket Sports grafisch gesehen vorallem auf Kinder zugeschnitten wurde. Es fehlen der Schwarzwert, der das Bild eines Spiels attraktiv und aussergewöhnlich erscheinen lässt. Deshalb spielt Sonys Sports Champions auch grafisch gesehen in einer vollkommen anderen Liga, als Ubisofts Racket Sports. Tatsächlich sehen die verschiedenen „Matte Paintings“ der Level gar nicht mal so schlecht aus. Insbesondere Dubai zeigt sich bei Nacht in einer farbenfrohen Vielfalt, die zwar leicht verwaschen ist, aber Lust auf mehr macht. Leider enttäuschen die Hintergrundbilder der anderen Level.

Am Anfang muss der Spieler Einstellungen vornehmen. Er sieht seinen im PlayStation Network registrierten Nick und wählt danach aus, ob er mit der rechten oder linken Hand spielt. Danach kann er zwischen zwei Schwierigkeitsgraden wählen – Anfänger und Experte. Ist dieser Schritt getan, wird nur noch die Spielfigur ausgewählt. Doch Vorsicht: Während des Spiels wird dieser Name ständig vom Publikum gerufen, daher sollte von Anfang an ein Spieler mit einem Namen ausgewählt werden, der auch nach längerem Rufen noch ertragen werden kann. Nachdem diese Einstellungen gewählt wurden, steht dem Spieler ein überschaubares Spektrum an Disziplinen zur Verfügung. Zu allererst wählt der Spieler einen Modus: Partie mit bis zu vier Spielern, Online gegen einen anderen Spieler, Karriere, Schaukampf, Training oder Meisterschaft. Einmal einen Modus ausgewählt, geht es an die Auswahl der Disziplinen. Es stehen lediglich Squash, Tennis, Badminton, Beach Tennis und Ping-Pong zur Verfügung, die sich alle irgendwie gleich anfühlen und spielen – eintönig. „Racket Sports“ kann mit nur einem Move-Controller gespielt werden, die Figur läuft selbstständig zum Ball. Dabei muss der Spieler nur noch den Ball wegschlagen, wenn es denn gelingt. Der Ball muss nämlich sehr viel früher weggeschlagen werden, als es den Anschein macht. Der Gegenspieler bekommt nicht selten einen Punkt gutgeschrieben, weil das Alter-Ego auf dem Spielfeld den Ball nicht erwischt hat und steif auf dem Spielfeld steht. Wird der Ball erfolgreich über das Netz geschlagen, fliegt er ins gegnerische Feld. Nur hat man dabei keine wirkliche Kontrolle über den Ball, denn er macht das, was er will. Das Spiel hat zudem Probleme, die Rückhand des Spielers zu erkennen. Diese gelingt nur mit umständlichen Verrenkungen, die beim realen Sport dazu führten, die Kontrolle über seinen Körper zu verlieren. Den Versuch eine authentische Rückhand auszuführen, kann man jedoch auch ausser Acht lassen und den Controller einfach direkt vor der Hüfte halten, ohne dabei selbst eine großartige Bewegung zu machen.

Vor jedem Spiel ist eine kurze Kalibrierung des Controllers nötig. Diese wird ausgeführt, indem der Spieler den Move-Controller direkt vor die Kamera hält und den Move-Button drückt – fertig! Befindet sich das Alter-Ego dann auf dem Spielfeld, ist man überrascht wie träge und eintönig die Steuerung ist. Die bereits angesprochene Rückhand, führt man sie denn authentisch aus, wird oft nicht als solche erkannt und man wählt den einfachen Weg, indem der Controller einfach direkt vor dem Körper gehalten und entsprechend auf den Schlag des Gegners reagiert wird. Dabei werden die Bewegungen immer noch deutlich langsamer als bei Sports Champions übertragen. Fehler treten im Grunde nur dann auf, wenn der Controller wieder einmal nicht so reagiert, wie er sollte und der Ball ans Netz gespielt oder gar nicht erst erreicht wird. Es wird von A nach B gespielt, solange bis einer der Protagonisten auf dem Spielfeld einen Fehler macht. Keine Action, kein Nervenkitzel und kein Verlangen sich auf dem Spielfeld anzustrengen. Es gibt keine Spiele, bei denen Präzision gefragt ist. Ganz im Gegenteil. Der Sportler rennt von alleine und der Spieler muss nur noch den Ball wegschnipsen.

Es kann sehr frustrierend sein, wenn der Ball getroffen werden müsste, der Spieler diesen jedoch nicht trifft und der Protagonist wie angenagelt auf dem Spielfeld steht, ohne sich in die Richtung des Balles zu bewegen – aus unerklärlichen Gründen. Das kann dem Spieler einige Punkte kosten. Bei Ubisofts erstem Sportspiel für PS Move fehlt es einfach an Abwechslung. Der Spieler jagd von Turnier zur Turnier, kann zwar auch mit Freunden sowie online spielen, allerdings kommt dadurch nicht mehr Spielspaß auf. Die Probleme aus dem Singleplayer bleiben nämlich bestehen.

Es gibt einige Verbesserungen zur Wii-Version, die aber kaum der Rede wert sind. Die Protagonisten sehen immer noch aus wie aus der „Muppet Show“ entsprungen und weisen keine realistischen Propositionen auf, dafür sehen sie besser aus als auf der Wii. Die Steuerung wurde lieblos ins Spiel integriert und macht nicht immer das, was sie eigentlich soll. Der Ball muss ziemlich früh geschlagen werden, damit dieser überhaupt noch getroffen wird und über das Netz geht. Leider gibt es keine Spiele, bei denen Präzision gefordert ist. Die Bälle, wenn sie denn über das Netz gehen, landen immer passend im Feld des Gegenspielers, so dass kein Nervenkitzel entsteht. „Racket Sports“ ist alles andere als ein Überflieger und sollte eher von fortgeschrittenen Spielern in Betracht gezogen werden, da die Steuerung einfach zu unpräzise ist, um ein Kind mit dem Spiel tatsächlich fesseln zu können. (mw) (weitere Reviews anzeigen)