Geschrieben: 20 Mai 2013 11:51
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Michael Speier youtube.com/MichaelSpeier
Einleitung:
Der deutsche Vertriebstitel BIKINI SPRING BREAK MASSAKER lässt tief
blicken, um was für eine Art Film es sich bei dem vorliegenden
Titel wohl handeln muss.
Film (2/10):
Rebecca plant mit ihren ehemaligen Cheerleader-Freundinnen einen
Urlaub an einem beschaulichen Küstenort, doch als sie dort
ankommen, stellen sie relativ schnell fest, dass der Ort
bestenfalls für Rentner attraktiv ist. Während eines
alkoholgetränkten Abends treffen sie in der einzigen Kneipe auf ein
paar junge Männer, die auf dem Weg zu einer Party der
„Crazy-Girls-Unlimited“ sind, wo es haufenweise nackter Mädels
gibt, die vor der Kamera ihre Reize zeigen.
Kurzentschlossen machen auch Rebecca und ihre Freundinnen sich auf
den Weg zu jener Party. Dabei ahnen sie nicht, dass ein
wahnsinniger Mörder in einem Mönchskostüm sie auf Schritt und Tritt
verfolgt. Und dieser Mörder sieht es gar nicht gerne, wenn junge
Mädchen sich der Wollust hingeben, und er straft mit einer
mittelalterlichen Zeremonienaxt all jene, die gegen die
christlichen Werte verstoßen...
In knallbunten Farben werden dem pubertierenden Zuschauer Mädels
gezeigt, die allesamt derart nervig und zickig sind, dass man es
kaum erwarten kann, sie zuerst nackt und dann möglichst schnell tot
zu sehen. Ersteres passiert erwartungsgemäß schnell und häufig, wie
der deutsche Vertriebstitel auch schon vermuten ließ. Es scheint
fast so, als könnten die nervigen Cheerleader-Tussis es selber kaum
erwarten, sich möglichst schnell sämtlicher Kleidung zu entledigen.
Und spätestens wenn die Handlung sich zur Crazy Girls Party
verlagert, bekommt der Zuschauer haufenweise entblößte Girls
geboten, die sich in gefälligen Posen vor der Kamera räkeln.
Der Originaltitel GIRLS GONE DEAD hingegen erfüllt sich erst
wesentlich später, dafür aber in aller Deutlichkeit. Dabei sind die
zahlreichen Tötungen so schlecht inszeniert, dass es nur noch
lächerlich ist. Billiger geht es eigentlich kaum. Glücklicherweise
erkennt der Film seine Schwächen selbst und nimmt sich nicht allzu
ernst, wodurch die überzogenen Hinrichtungen wenigstens nicht
ungewollt komisch daherkommen, sondern durchaus so gewollt
erscheinen.
Die Darsteller sind schlecht, die Effekte sind es auch, und
leicht-, respektive unbekleidete Damen kann man heutzutage auch
umsonst im Musikfernsehen bewundern. Selbst dem Gaststar Ron Jeremy
scheint der Film irgendwie peinlich zu sein, und dabei ist sich die
gut bestückte Pornolegende sonst für keinen Quatsch zu schade.
Einzig pubertierende Jungs könnten dem Film vielleicht noch etwas
abgewinnen, da der Film allerdings erst ab 18 Jahren freigegeben
ist, bleibt er selbst für diese Zielgruppe – zumindest pro Forma –
unerreichbar.
Für einen Männerabend mit jeder Menge Alkohol mag der Film unter
Umständen noch taugen, wenn er nicht so unendlich langweilig wäre.
Mit einer Laufzeit von knappen 80 Minuten hätte der Film vielleicht
noch halbwegs straff sein können, aber über 100 Minuten kommt so
oft Langeweile auf, dass man nur mit viel Durchhaltevermögen am
Ball bleibt. Zu allem Überfluss ist er auch noch mies
synchronisiert, was dem Ganzen noch die Krone aufsetzt…
Bild (6/10):
- Bildformat: 2.35:1 (16:9 Letterbox) in 1920x1080p Auflösung
- Knallbunte Farben
- Mäßige Schärfe
Das Bild zeigt sich in knallbunten Bonbonfarben, die fast schon
comicartig wirken. Das unterstreicht natürlich die Komik des Films,
die allerdings nie so richtig zu zünden versteht. Zudem ist das
Bild leicht überbelichtet und diesig verwaschen. Kurz gesagt: Es
wirkt billig. Darüber hinaus kann der Film auch in der
Detailzeichnung nicht richtig punkten. Bei Aufnahmen von weiter weg
mag ja noch alles ganz gut aussehen, aber bei Nahaufnahmen wirkt
die Haut der Darsteller teilweise wächsern und unecht.
Ton (5/10):
- Deutsch DTS-HDM 5.1
- Englisch DTS-HDM 5.1
Der Ton der Scheibe kann bestenfalls beim knallligen
Hip-Hop-Soundtrack punkten, der dann recht voluminös aus den Boxen
kommt und auch recht gefällige Bässe aufzuweisen hat.
Dabei dominiert die Musik stellenweise derart, dass die dümmlichen
Dialoge, die zu allem Überfluss auch noch schlecht synchronisiert
sind, schon mal überlagert werden, was allerdings keinen großen
Verlust bedeutet. Raumklang hat man lediglich in einigen wenigen
Szenen, wenn aus den Rearboxen Grillen zu hören sind, damit hat es
sich aber auch schon.
Extras (1/10):
- Trailershow
- Bildergalerie
Die obligatorische Trailershow mit dem Trailer zum Film und 5
weiteren Trailern sind ebenso entbehrlich wie die selbst ablaufende
Bildergalerie, die in knapp 2 Minuten ein paar Schnappschüsse von
den Dreharbeiten zeigt.
Fazit:.
Bild und Ton bewegen sich im Mittelmaß, wobei das Bild zwar
kunterbunt, aber irgendwie diesig daherkommt, als wäre ein Filter
über das Bild gelegt worden. Der Surroundklang verdient den Namen
kaum, wobei die Musik teilweise die Dialoge unverständlich macht,
was allerdings ob der Dämlichkeit der gesprochenen Worte kaum
jemanden stören dürfte - schließlich geht’s in erster Linie um
nackte Körper und Blut, Blut, Blut.
Der Film selbst zeigt haufenweise von beidem, wobei die Damen eher
unspektakulär ums Leben kommen. Die „Story“ ist lediglich Mittel
zum Zweck, und bestenfalls mit einer Menge an Alkoholischen
Getränken zu ertragen, die sich im ungesunden Rahmen bewegt. Für
pubertierende Jungs und stark alkoholgetränkte Männerpartys
vielleicht noch brauchbar, aber nur vielleicht! In nüchternem
Zustand sollte man besser einen weiten Bogen um dieses Machwerk
machen. Da helfen auch Gaststars wie Ron Jeremy und Lester
„Beetlejuice“ Green nicht viel.