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The Other F Word

Gestartet: 13 Mai 2013 10:03 - 3 Antworten


Veröffentlichung:
18.04.2013
Laufzeit:
99 Minuten
Schauspieler:
-
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 13 Mai 2013 10:03

Jason-X

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Viele fragen sich sicherlich, was aus den alten Rebellen der Jugend mit der Zeit geworden ist. Vor allem im Musikgenre Punk ist oftmals nur sehr schwer vorstellbar, dass diese scheinbar „asozialen“ Musiker überhaupt ein geregeltes Leben führen können. Doch weit gefehlt, denn der Eindruck täuscht gewaltig, wie die Regisseurin Andrea Blaugrund Nevins in ihrer Dokumentation The other F Word eindrucksvoll beweist.

Story
Bereits auf dem Covermotiv wird der altbekannte Slogan „Punk's Not Dead“ in das vielsagende „Punk's Now Dad“ abgeändert, das offenlegt, was den Zuschauer erwartet. Inspiriert durch das Buch "Punk Rock Dad" von Pennywise Frontmann Jim Lindberg hat die Filmemacherin speziell dessen Leben in den Mittelpunkt von The other F Word gesetzt. Neben ihm kommen aber mit Duane Peters (U.S. Bombs), Art Alexakis (Everclear), Flea (Red Hot Chili Peppers), Lars Frederiksen (Rancid), Mark Hoppus (Blink 182), Fat Mike (NoFX), Tim McIlrath (Rise against) sowie zahlreiche andere aktuelle oder frühere Vertreter dieser Szene zu Wort.

Zunächst äußert jeder seine Einstellung zum Punk und wie er dazu gelangt ist. Dabei kommen illustre Geschichten zum Vorschein, die manch ein Fan so noch nicht gehört hat. Lustig wird es dann erst so richtig, wenn die Musiker mit ihrer vormals nihilistischen Welteinstellung sich plötzlich als ordnungsliebende und rechtschaffene Väter herausstellen. Die Gegensätzlichkeit zwingt den Zuschauer förmlich zum heiteren Schmunzeln. Auf der Bühne propagieren die Punks Anarchie und rüdes Benehmen, bei dem auch Fluchworte nicht zu kurz kommen. Zuhause ist dann verkehrte Welt angesagt, denn wenn die Tochter ihre Schwester beschimpft, erhebt der besorgte Papi dann doch den Zeigefinger und ermahnt sie. Oder auch wenn sich Rancid Frontmann Lars Frederiksen zu dem Satz hinreißen lässt: „Manchmal fragst du dich schon, ob es gut war die Stirn zu tätowieren“. Einfach nur herrlich.

Doch ist in dieser Dokumentation längst nicht alles eitel Sonnenschein, wie es der Trailer scheinbar propagiert. Wenn Jim Lindberg gesteht, dass der Sängerposten für ihn nur ein Job ist oder Duane Peters sagt, dass alle Sänger nur Schauspieler auf der Bühne sind, regt das mitunter zum Nachdenken an. Denn letztendlich muss sich so mancher Anarchist von früher eingestehen, dass z.B. ein Kind sein Leben drastisch verändert und eine Anpassung an die Gesellschaft vielleicht unausweichlich ist. Dramatische Züge nimmt es an, wenn letztgenannter von dem Unfalltot seines Tony Adolescent unter Tränen die Totgeburt seines ersten Kindes nacherzählt und Art Alexakis von seinem Vater erzählt, der die ganze Familie tyrannisierte. Allerdings bedarf es nicht nur dieser traumatischen Erlebnisse, damit die dargestellten Punkhelden erst zu den fürsorglichen Vätern mutieren, die sie heute sind. Denn eines haben alle Protagonisten gemein: Sie lieben ihre Kinder über alles und würden alles für sie tun. Da wird Fat Mike plötzlich zum Modeberater seiner kleinen Tochter und Jim Lindberg muss sich der Diskussion seiner Kinder stellen, welches Motiv mit dem Namen seiner Jüngsten auf seinen Arm tätowiert werden soll.

Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 1,78:1
Das Bild liegt im 16:9 freundlichen Ansichtsformat 1,78:1 vor. Da auf recht viele Originalaufnahmen und Konzertausschnitte zurückgegriffen wird, ist die Qualität nicht durchgehend einwandfrei, erfüllt jedoch unterm Strich dennoch seinen Zweck. Die neu gedrehten Interviewsequenzen erfreuen sich eines hohen Detailgrads bei hervorragender Schärfe. Die Farben sind natürlich und kräftig bei gut eingestelltem Kontrast, der sich kaum Schwächen erlaubt. Der Schwarzwert könnte kräftiger sein, aber wie gesagt: Für diese Dokumentation reicht das Gebotene vollkommen aus. Kompressionsspuren sind keine zu erkennen.

Tonqualität
Englisch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio 2.0
Der Ton liegt ausschließlich in Englisch und optional in DTS HD Master Audio 5.1 oder 2.0 vor. Die Unterschiede zwischen beiden sind nur marginal, da Räumlichkeit nur bei den Musikstücken aufkommt. Beide Spuren sind dessen ungeachtet sauber und natürlich abgemischt. Die Dynamik ist gut und absolut ausreichend. Die Bässe sind in Ordnung, machen sich aber nur bei den Konzertaufnahmen bemerkbar. Allerdings erreichen sie zu keinem Zeitpunkt ultratiefe Frequenzen. Die Dialoge sind jederzeit klar und deutlich zu verstehen. Wer der englischen Sprache nicht mächtig ist oder nicht alles einwandfrei versteht kann optional einen deutschen Untertitel anwählen.

Ausstattung
  • Interview mit Dr. Drew (HD; 3:24 min.)

  • Interview mit Mark Mothersbaugh (HD; 4:03)

  • Geschnittene Szenen (HD; 4:19 min.)

  • Fragen und Antworten nach der Premiere (HD; 14:53 min.)

  • Father of Mine – Acoustic Performance von Art Alexakis (HD; 3:40 min.)

  • Swing Life away – Acoustic Performance von Tim McIlrath (HD; 4:49 min.)

  • Trailer (HD; 2:18 min)

  • Trailershow (HD)

Sämtliche zusätzlichen Beiträge liegen in HD vor und sind deutsch untertitelt. Neben den geschnittenen Szenen sind vor allem die Fragen und Antworten nach der Premiere Aufführung sehr empfehlenswert. Dort stellen sich Art Alexakis, Tony Adolescent, Ron Reyes, Joe Escalante, Jum Lindberg und Regisseurin Andrea Blaugrund Nevins den Fragen der anwesenden Journalisten und liefern somit einige interessante weitere Aspekte zu dem Film. Ebenfalls toll: die beiden exklusiven Akustikstücke von Tim McIlrath und Art Alexakis, die es in der Form ausschließlich zu dieser Dokumentation gibt. Obendrein gibt es noch zwei Interviews, bei dem ins besonders das mit Dr. Drew für Lachkrämpfe sorgen wird.

Fazit
Die Technik erfüllt voll ihren Zweck, auch wenn keine phänomenalen Werte erreicht werden. Bild und Ton befinden sich aber auf einem guten Niveau. Während die optische Darstellung bei den Neuaufnahmen kaum Grund zur Klage bietet, mindern die Archivaufnahmen den positiven Eindruck. Bei den beiden DTS-HD Master Audio Spuren stehen die Dialoge klar im Vordergrund, wobei in einigen Szenen die Surroundkanäle wie ebenso der Tieftonbereich angesprochen werden. Das beigefügte Bonusmaterial ergänzt inhaltlich die Dokumentation ausgezeichnet. The other F Word – „Fatherhood“, auf Deutsch Vaterschaft. So manch ein gestandener Alt Punkt hätte sich in seiner Jugend kaum zu träumen gewagt, dass er sich von seinen Prinzipien abbringen lässt. Kein System der Welt könne sie beugen; richtig, eigene Kinder aber schon. Das illustriert Regisseurin Andrea Blaugrund Nevins mit ihrer Dokumentation hervorragend und zugleich äußerst unterhaltsam. Nicht nur für Punk Rock Fans geeignet. (sah)

Story 9
Bildqualität 8
Tonqualität 7
Ausstattung 4
Gesamt * 6

Kaufempfehlung 7 von 10

Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1
#2
Geschrieben: 13 Mai 2013 10:57

Killswitch

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Wie immer tolles Review! Die BD steht ganz oben auf meiner Einkaufsliste, warte aber noch das der Preis auf unter 12 € fällt.
#3
Geschrieben: 13 Mai 2013 15:11

Demon23

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Fand die Doku recht gut, nur eben zu viel Pennywise und zu wenig von den restlichen Bands wie Rancid, NOFX usw.
Ansonsten kann man sich das ansehen, recht Interessant wie die Jungs nun so als Daddys abgehen und das alte wilde Leben so langsam aber sicher an den Nagel hängen.

@Jason-X, Danke für das Review.:thumb:
Kleine Korrektur, nicht Big Mike sondern Fat Mike (NOFX Sänger und Bassist) ;)
#4
Geschrieben: 13 Mai 2013 19:34

Jason-X

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Zitat:
Zitat von Demon23
Kleine Korrektur, nicht Big Mike sondern Fat Mike (NOFX Sänger und Bassist) ;)

habs korrigiert, danke für den Hinweis ;):thumb:


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