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Die Science Fiction Propheten

Gestartet: 04 Mai 2013 16:14 - 0 Antworten


Veröffentlichung:
26.04.2013
Laufzeit:
400 Minuten
Schauspieler:
-
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 04 Mai 2013 16:14

Jason-X

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Es ist mitunter schon erstaunlich, welche prophetischen Aussagen manche Autoren in ihren Werken getätigt haben. Weltraum Reisen, Paralleluniversen, humane Roboter, Organ Transplantation, all das war zu den Zeiten, in denen die entsprechenden Bücher entstanden sind undenkbar, gehören in der heutigen Zeit aber mehr oder weniger zum Alltag. Regisseur Sir Ridley Scott präsentiert in der 8-teiligen Dokumentation einige Visionäre, die mit ihren Thesen der Zeit weit voraus waren und zeigt, welchen Einfluss sie damit auf die Wissenschaft hatten.

Story
So werden die Werke von Mary Shelley (Frankenstein), Philip K. Dick (Von Total Recall bis Minority Report), H. G. Wells (Zeitmaschine und Krieg der Welten), Isaac Asimov (Roboter und galaktische Imperien), Arthur C. Clarke (Odyssee im Weltall), Jules Verne (Visionär der Moderne), Robert A. Heinlein (Star Ship Troopers) und George Lucas (Star Wars) allesamt sehr ausführlich besprochen und gut recherchiert dokumentiert. Das eine oder andere Mal mag das vielleicht arg euphorisch klingen und hin und wieder wäre ein kritischer Ton wünschenswert gewesen, doch insgesamt ist der Inhalt der einzelnen Episoden faszinierend und verblüffend zugleich. Der springende Punkt ist, dass die Schriftsteller zu ihren Lebzeiten mitunter ausgelacht oder als Spinner bezeichnet wurden, während ihre Aussagen mittlerweile zur Realität geworden sind.

Den Start stellt „Frankenstein“ aus der Feder von Mary Shelley dar, die mit ihrer Geschichte quasi den Grundstein für das Science Fiction Genre legte und zugleich mit nahezu visionärer Weitsicht die Organtransplantation wie auch die Erschaffung von künstlichem Leben vorhersah. Gerade Philip K. Dick hatte einen enormen Einfluss auf das Genre, basieren schließlich Filme wie Blade Runner, Paycheck, Total Recall oder Minority Report auf seinen Werken. Dabei wird deutlich offenbart, dass manche seiner Geschichten paranoide autobiographische Züge aufweisen. Mit „Das Orakel vom Berge“ wird ebenso ein Roman angesprochen, der bislang noch nicht verfilmt wurde, aber bereits in den 60ern die Theorie der Paralleluniversen aufgriff.

Doch auch in den Werken von H. G. Wells (die ebenfalls starke Tendenzen hin zum Steampunk Genre besitzen), der in „Krieg der Welten“ Jahrzehnte vor deren Entwicklung die Lasertechnik mit einband, wird ein Blick in die Zukunft gewagt. Die Vergleiche zwischen „Die Insel des Dr. Moreau“ und der modernen Klontechnik sind hingegen eher an den Haaren herbeigezogen als prophetische Vorhersage. Verblüffend ist jedoch die Tatsache, dass er bereits 1933 in „The Shape of Things to Come“ den polnischen Korridor als eine der künftigen Ursachen des Zweiten Weltkrieges zu Papier brachte. Arthur C. Clarke hingegen stellt nicht nur die drei Clarkeschen Gesetze auf, die sogar heute noch im Science Fiction Genre wie ebenfalls der Forschung für Inspiration sorgen, sondern verbindet Forschung mit Lyrik. Seine Idee eines Super Computers (HAL 9000) nimmt immer mehr realistische Formen an und auch die Nasa hat dem Schriftsteller mehr als einmal zu seinen Lebzeiten einen Besuch abgestattet.

In den weiteren Episoden ist die Vorgehensweise identisch. Die visionären Aussagen der Verfasser wie Isaac Asimov (Existenz von Robotern) werden getätigt und anschließend gezeigt, inwieweit das mittlerweile schon eingetroffen ist oder die Entwicklung der entsprechenden Forschung fortgeschritten ist. Der Mix mit Ausschnitten aus den Filmadaptionen, neu gedrehtem biografischen Material, in der Schauspieler die Autoren darstellen, Interviewausschnitten mit Wissenschaftlern, Original Fotografien und mitunter auch Filmmaterial aus der damaligen Zeit ist sehr ausgewogen und sorgt für gute Unterhaltung. Momente der Langeweile gibt es nur selten, da die einzelnen Beiträge recht ansprechend und abwechslungsreich geschnitten wurden. Bei jeder Episode gibt sich Präsentator Sir Ridley Scott selbst die Ehre und äußerst ebenfalls zu der entsprechenden zentralen Person seine Meinung und Ansichten.


Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080i, Ansichtsverhältnis 1,78:1
Die Bildqualität variiert je nach Ausgangsmaterial und Aktualität der Quelle. Immerhin muss man den Produzenten zu Gute halten, dass sie für viel Abwechslung gesorgt haben. So wird auf Originalausschnitte aus den Filmen, neu gedrehten Sequenzen mit biographischen Darstellungen der Autoren, Interviewausschnitte mit Wissenschaftlern, Animationen sowie Original Fotographien zurückgegriffen. Gerade die Aufnahmen neueren Datums haben einen sehr hohen Detailgrad, weisen aber mitunter deutliches Banding auf, was zu Abzügen in der Bewertung führt. Die Farben sind insgesamt natürlich und kräftig. Hin und wieder sind Farbfilter festzustellen, die als Stilmittel eingesetzt wurden. Der Kontrast ist nicht immer optimal eingestellt, aber im Großen und Ganzen gut. Für eine Dokumentation ist das Bild zweckmäßig und zufriedenstellend. Die abfallende Qualität bei älterem Material ist verschmerzbar. Kompressionsspuren sind vorhanden, fallen jedoch nur selten auf.


Tonqualität
Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
Erfreulicherweise gibt es neben dem deutschen Kommentar ebenfalls das englische Original mit dazu. Beide Spuren liegen in DTS-HD Master Audio 5.1 vor. Wie bei einer Dokumentation nicht unüblich ist die Abmischung recht frontlastig ausgefallen. Ausschweifende Surroundeffekte und abgrundtiefe Bässe sucht man somit vergebens, was aber wohl auch nur die wenigsten erwarten dürften. Sämtliche Kommentare der Interviewpartner wurden synchronisiert und sind jederzeit klar verständlich. Die Stimmen klingen natürlich und klar ohne jegliche Störgeräusche.


Ausstattung
  • Trailershow

  • Pappschuber

Das Bonusmaterial besteht lediglich aus einigen Trailern zu weiteren Dokumentationen aus dem Hause Polyband. Die Blu-ray befindet sich in einem Amaray Case in einem Schuber. Das darauf befindliche FSK Logo ist nur aufgeklebt und lässt sich leicht ablösen.


Fazit

In technischer Hinsicht wäre sicherlich noch mehr drin gewesen, da z.B. das vereinzelte Banding im ansonsten soliden und authentischen Bild vermeidbar ist. Der Ton erfüllt seinen Zweck und gibt die Dialoge einwandfrei wieder. Weiterführendes Bonusmaterial zur Dokumentation ist nicht vorhanden. Ob die entsprechenden Autoren in ihren Werken wirklich Zukunftsvisionen von sich gaben, sei mal dahingestellt. Zumindest ist die 8-teilige Dokumentation äußerst interessant illustriert und kurzweilig zugleich, so dass gute Unterhaltung geboten wird. Für Film- und Science Fiction Fans ist diese Blu-ray zusätzlich interessant, da zu zahlreichen Werken die Hintergründe, Ideen und Entwicklung offenbart werden. (sah)


Story 8
Bildqualität 7
Tonqualität 7
Ausstattung 1
Gesamt * 5

Kaufempfehlung 7 von 10

Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1


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