Die Miami Cops ist die 16. und vorletzte
Zusammenarbeit der beiden italienischen Kinolegenden Bud Spencer
und Terence Hill. Unter der erneuten Regie von Bruno Corbucci
(
Zwei sind nicht zu bremsen), der
ebenfalls am Drehbuch mitarbeitete, entstand 1985 die Krimikomödie,
die ein Jahr später auch in die deutschsprachigen Kinos kommen
sollte. Auch wenn der Film bei weitem nicht an die Erfolge der 70er
Jahre heranreicht, strömten immerhin um die 633.000 Zuschauer in
die Kinos.
Story
Die beiden FBI Agenten Steve (B. Spencer) und Doug (T. Hill) haben
in ihrer Karriere bisher sämtliche Fälle aufdecken können. Bis auf
einen. Vor vielen Jahren haben die beiden einen Bankräuber gefasst,
doch sind sie im nie auf die Schliche gekommen, wo er die 20
Millionen Dollar Beute versteckt hat. Als dieser nach langer Zeit
aus dem Gefängnis entlassen wird, wollen sie sich ihm an die Fersen
heften, um den Fall endlich aufzulösen, doch wird der Verbrecher
vorher getötet. So bleibt Steve und Doug nur noch übrig, undercover
auf die Suche nach den Mördern zu gehen, denn wo die sind kann die
Beute nicht weit entfernt sein.
Die Schuld am ausbleibenden Erfolg, gab man damals der aufkommenden
Konkurrenz aus Hollywood, wie
Beverly Hills Cop oder der
Indiana Jones Reihe, wie auch dem
stetig wachsenden Heimkino Markt. Ein weiteres Problem war hingegen
gleichwohl der stets gleiche Aufbau der Geschichten, so dass
letztendlich den Fans zu wenig Neues geboten wurde. Das macht sich
auch bei
Die Miami Cops bemerkbar, wo nur wenige
Innovationen vorhanden sind und ansonsten auf bewährte Methoden
zurückgegriffen wird. So finden sich neben den typischen
Haudrauf-Schlägereien, ebenso die typischen flotten und humorvollen
Sprüche, die vor allem durch die gewohnt herausragende
Synchronisation der beiden Stammsprecher Wolfgang Hess (Spencer)
und Thomas Danneberg (Hill) an Bedeutung gewinnen.
Aber es ist nicht alles Gold, was glänzt. So ist die
Charakterzeichnung wesentlich ernster als bei den bisherigen Filmen
und der ein oder andere Witz wird der Geschichte geopfert. Zwar
versuchte Corbucci dieses Manko durch verstärkte Krimi-Elemente in
der Handlung wieder wettzumachen, jedoch geht letztendlich die
Rechnung nicht wie gewünscht auf. Manche Bestandteile wirken wie
Fremdkörper im Film, da Spencer und Hill sich auf unbekanntem
Terrain bewegen und somit nur bedingt überzeugen. Obendrein mangelt
es dem Drehbuch an wirklich spannenden Elementen, was nur durch die
zahlreichen altbekannten und humorvollen Bestandteile wie die
einzigartigen Kloppereien, die nahezu schon lethargische Coolness
von Bud Spencer sowie die flotten Sprüche von Terence Hill wieder
wettgemacht wird. Die eingefleischten Anhänger der beiden werden
sicherlich nicht sonderlich enttäuscht sein, aber neue Fans wird
das Duo mit diesem Film sicherlich nicht gewinnen, denn an die
alten Klassiker kommt
Die Miami Cops gewiss nicht
ran.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
1,78:1
Die Restauration hat sich sichtlich gelohnt. Zur Veranschaulichung
bedarf es nicht einmal des Features beim Bonusmaterial zwecks
Bildvergleichs, denn jedem Zuschauer, der das DVD Material kennt
weiß, wie schlecht das Bild lange Zeit ausgesehen hat. Die
Darstellung ist Dank der Neuabtastung vom Original-Negativ nun
erfreulicherweise wesentlich detailreicher ausgefallen und
offenbart dem Auge mehr Details als zuvor. Vereinzelt schleichen
sich einige weiche oder gar milchige Abschnitte mit ein, aber diese
bleiben in der Minderheit. Filmkorn ist durchgehend zu sehen, fällt
aber keineswegs negativ auf. Ebenso arbeitet die Kompression stets
einwandfrei und lässt keine negativen Artefakte aufkommen.
Bildfehler wie Schmutz und Staub auf dem Master sind nur minimal
vorhanden.
Tonqualität
Deutsch DTS-HD Master Audio 2.0, Englisch DTS-HD Master Audio 2.0,
Italienisch DTS-HD Master Audio 2.0
So gut das Bild durch die Restauration ausgefallen ist, so schlecht
ist der deutsche Ton. Macht sich beim Intro noch ein recht
kräftiger Bass bemerkbar und lässt Positives erhoffen, wandelt sich
dieser Eindruck schnell. Insbesondere die willkürliche Verteilung
der Dialoge von der Mitte auf die beiden Stereokanäle wird schnell
nervig. In dieser Hinsicht hat es den Anschein, als wenn auf Teufel
komm raus versucht wurde, aus einer Mono- eine Stereospur zu
erstellen, was offensichtlich nicht von Erfolg gekrönt war. Darüber
hinaus neigt die DTS-HD Master Audio Spur hin und wieder leicht zu
Verzerrungen. Davon abgesehen ist der Klang gelegentlich ein wenig
dumpf und mittenlastig ausgefallen. Der einzige wirkliche positive
Aspekt an der Tonspur ist die stets klare Dialogverständlichkeit,
was aber letztendlich ein schwacher Trost ist.
Ausstattung
-
Interview mit Bud Spencer (dt. untertitelt) ca. 6 Min.
(SD)
-
Deutsche Original Kinotrailer (Vollbild 4:3 / (SD) + Widescreen
1.78:1 (SD))
-
Italienische Original Kinotrailer (Vollbild 4:3 / SD; Widescreen
1.78:1 / SD)
-
Bonusfilm: Deutsche 4:3 Version (SD)
-
Erweiterte Artwork- & Bildergalerie
-
Bildvergleich alte SD- & neue HD-Fassung
-
8-seitiges Booklet
Das Bonusmaterial schaut umfangreicher aus, als es in Wirklichkeit
ist. Zumindest kann 3L nicht vorgeworfen werden, sie hätten sich
bei der Zusammenstellung keine Mühe gegeben. Neben einem kurzen
Interview mit Bud Spender gibt es noch die Original Kinotrailer (in
deutsch und englisch), eine Bildergalerie sowie einen
Bildervergleich zwischen der alten SD- und der neuen HD Fassung.
Die deutsche 4:3 Version in SD und schlechter Bildqualität ist
hingegen unnütz, da lediglich Füllmaterial. Käufer der Erstauflage
erhalten obendrein einen schicken Pappschuber ohne FSK Logo sowie
ein liebevoll zusammengestelltes 8-seitiges Booklet mit einer Menge
interessanter Zusatzinformationen.
Fazit
Schade, dass die Wiederveröffentlichung auf Blu-ray ein lachendes
und ein weinendes Auge mit sich bringt. Das Bild fällt äußerst
positiv auf, da die Neuabtastung vom Original Negativ die wohl
bestmögliche Qualität bietet und vor allem um einiges detailreicher
daherkommt. Negativ äußert sich hingegen der Stereo Upmix beim Ton.
Da hätten 3L lieber nur den Monoton neu gemastert und es dabei
belassen. Beim Bonusmaterial werden zwar wenig neue Informationen
geboten, aber immerhin hat man sich diesbezüglich Mühe gegeben.
Letztendlich werden wohl nur eingefleischte Fans bei
Die
Miami Cops zugreifen, da nicht nur die Technik nur bedingt
Kaufanreize bietet. Auch die Handlung ist in diesem
Spencer/Hill-Spätwerk nicht das Gelbe vom Ei. Anhänger der beiden
Haudegen sollten sich eine Anschaffung reiflich durch den Kopf
gehen lassen. (sah)
Story 6
Bildqualität 7
Tonqualität 2
Ausstattung 4
Gesamt * 4
Kaufempfehlung 5 von 10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Rear: Dali Zensor
1