Nein, das liegt definitiv nicht am Vintage-Effekt.
Ich finde den Ansatz ja an sich super, dass sie sich eng am Artwork
der Originalposter orientiert haben - das macht diese Steelbooks
für mich erst interessant. Da kann ich dann auch mal darüber
wegsehen, dass sie z.B. im Fall von TREASURE OF THE SIERRA MADRE
darauf verzichtet haben, den Schriftblock rechts unten auf dem
Vordercover gerade auszurichten - es ist nämlich nicht jede
Schriftzeile waagerecht bzw. parallel zueinander. Ich persönlich
hätte das korrigiert, aber okay. Passt. Schwamm drüber.
Im Fall von DOCTOR ZHIVAGO ist das aber etwas anderes. Das ist
einfach Schlamperei. Da hat man den Schriftzug des Filmtitels von
einem Bild bzw. Scan übernommen, der keine drucktaugliche, sondern
bestenfalls weboptimierte Auflösung hat. Nach dem Motto: "Jau,
Praktikant, gib mal "Doctor Zhivago" bei der Google-Bildersuche ein
und guck, was du so findest."
Hier ist z.B. ein Originalposter, auf dem man bereits klar sehen
kann, dass der Schriftzug in Wahrheit gestochen scharf
rüberkommt:
http://leanerbythelake.com/wp-content/uploads/2012/09/Poster-Doctor-Zhivago_02.jpeg
Und hier mal im Vergleich das Steelbook - wohlgemerkt: In natura
sieht das noch extremer aus. Man beachte einfach mal, wie unscharf
der Schriftzug auch im Vergleich zu den (neu gesetzten)
Credits/Schauspielernamen darunter ist.
Der Rest des Vordercover-Artworks ist übrigens einigermaßen scharf,
was belegt, dass man sich einfach den Schriftzug aus einem
mangelhaften Scan gezogen hat. Notfalls hätte man den Schriftzug
eben "nachbauen" müssen. Das hätte ein professioneller Grafiker in
weniger als einer Stunde mit Photoshop ausgebügelt.
Ich finde es ziemlich peinlich, dass einem Vertrieb wie Warner so
ein absoluter Amateurfehler unterläuft. Das Steelbook sieht aus wie
ein billiges Bootleg aus Fernost (no offense).