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Auf brennender Erde

Gestartet: 02 Nov 2011 12:04 - 3 Antworten


Veröffentlichung:
28.10.2011
Laufzeit:
106 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 02 Nov 2011 12:04

Jason-X

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Auf brennender Erde Blu-ray Review

Guillermo Arriaga ist dafür bekannt, dass die auf seinen Drehbüchern basierenden Filme stets eine vertrackte und nicht chronologische Handlung besitzen. Immerhin hat er es geschafft sich eine konstante Fanbasis aufzubauen: Werke wie Amores Perros, 21 Gramm, Three Burials – Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada oder gerade das mehrfach ausgezeichnete Babel sind beredtes Zeugnis seiner Klasse. Mit dem bereits 2007 gedrehten Auf brennender Erde versucht sich der Mexikaner zum ersten Mal als Regisseur an einem Spielfilm, nachdem er zuvor bereits zwei Kurzfilme gedreht hatte. Mit Charlize Theron als Hauptdarstellerin sowie ebenso prominenten Gesichtern in den Nebenrollen kann da eigentlich nicht viel schief gehen.

Story
Mitte der 90er Jahre kommen sich Gina sowie Nick Martinez an der mexikanischen Grenze näher und beginnen eine Affäre. Doch durch einen tragischen Unfall kommen beide aufgrund einer Explosion ums Leben. Diese Liaison soll das Leben ihrer beiden Familien allerdings nachhaltig verändern, so dass auch noch Jahre später die scheinbar unbeteiligte Restaurantbesitzerin Sylvia mit den Folgen zu tun hat. Wird sie es schaffen, alle offenen Fragen zu klären und dabei auch ihr eigenes Leben wieder auf die Reihe zu kriegen?

Eins ist von vornherein gewiss: Auf brennender Erde wird aufgrund seiner Erzählweise die Gemüter spalten. Fans von Guillermo Arriaga dürften hingegen frohlocken, denn Auf brennender Erde ist wie auch wie seine vorigen Werke anspruchsvolle Kost. Dieses Mal hat der Mexikaner zum ersten Mal Regie geführt, was man dem Film deutlich anmerkt. War in seinen bisherigen Geschichten trotz vielen Rückblenden oder Zeitsprüngen dennoch ein roter Faden erkennbar, kann man bei seiner aktuellsten Verfilmung stellenweise nur schwer der Handlung folgen. Wo Regisseur Alejandro González Inárritu (Amores Perros, 21 Gramm, Babel) stets die Spannung hoch hielt, kommt bei Auf brennender Erde doch gelegentlich Langeweile auf. Das liegt mitunter auch daran, dass bei seinen bisherigen Filmen lediglich drei Plots miteinander verwoben wurden, bei dieser Geschichte allerdings mehrfach Zeit und Orte wechseln, so dass nur schwer die Möglichkeit geboten wird eine emotionale Bindung zu dem Drama bzw. den Charakteren aufzubauen.

Darüber hinaus entsteht gelegentlich der Eindruck, als ob Arriaga auf Biegen und Brechen seinem Konzept der vier Elemente folgen wollte, wodurch letztendlich die an sich gute Geschichte leidet.Dabei ist die schauspielerische Leistung aller Beteiligten über jeden Zweifel erhaben. Vor allem das Dreigestirn Kim Basinger, Charlize Theron und die Newcomerin Jennifer Lawrence (ebenfalls sensationell in Winter‘s Bone) übertrifft sich gegenseitig. Doch auch der Cast an Nebendarsteller kann sich mit Robin Tunney, Joaquim de Almeida oder Jon Corbett mehr als sehen lassen. Die Darstellungen jedes einzelnen sind allesamt authentisch, die selbst in scheinbar unwichtigen Passagen gleichwohl beeindrucken (wie z.B. auf dem Kornfeld oder Sylvia im Regen an der Straße), so dass man die verwirrende Story besser verschmerzen kann. So liefert Guillermo Arriaga mit Auf brennender Erde zwar ein gutes, wenn aber auch nicht besonderes Regie-Debut ab, das seinen bisherigen Drehbuchverfilmungen deutlich hinterher hinkt. Weniger wäre hier mehr gewesen.

Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 2,35:1
Arriaga hat im bei Auf brennender Erde stark mit Stilmitteln gearbeitet. So werden je nach Handlungsort unterschiedliche Farbfilter verwendet, worauf er auch im enthaltenen Making of eingeht. Die Farben werden dessen ungeachtet sehr kräftig wiedergegeben mit einem ausgewogenen Kontrast. Der Schwarzwert ist ergänzend dazu sehr kräftig, mit entsprechender Durchzeichnung. Ebenfalls wird konstant eine sehr gute Schärfe geboten. Allerdings gibt es trotz der vielen ausgezeichneten HD-Erlebnissen, auch einige Szenen die sehr weich sind. Dabei gehen auch einige Details verloren, was glücklicherweise nur selten auftritt. Darüber tröstet eine häufig sehr gute Plastizität mit beeindruckender Tiefenschärfe hinweg (z.B. die Eröffnungsszene oder im Restaurant). Das Filmkorn ist sehr fein gehalten und fällt kaum auf. Ein weiterer Bonus ist die tolle Kameraführung von Robert Elswit (There Will Be Blood, Salt, The Town – Stadt ohne Gnade), der etliche herrliche Panoramen beeindruckend in Szene gesetzt hat und somit den Film zu einem wahren Augenschmaus werden lässt.

Tonqualität
Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
Sowohl die deutsche als auch die englische Spur liegen in DTS-HD Master Audio 5.1 vor. Die Abmischung erweist sich in beiden Fällen als natürlich mit einer sehr guten Dynamik. Zwar ist genrebedingt nicht mit besonders prägnanten Bässen zu rechnen, dessen ungeachtet ist ein angenehmer Druck aus dem Subwoofer wahrzunehmen. Die Klangkulisse nebst Direktionalität erscheint sehr natürlich, wobei auch die hinteren Lautsprecher erfreulicherweise häufig Umgebungsgeräusche (Wind, Regen) wiedergeben. Die Atmosphäre ist generell ein essentieller Bestandteil des Filmes, welche sich mit den emotionalen Aspekten der Handlung verbindet. Sehr empfehlenswert ist der herausragende Soundtrack komponiert von Hans Zimmer und Omar Rodriguez-Lopez, der die Dramaturgie der Geschichte ausgezeichnet unterstreicht.

Ausstattung
So gut sich Bild und Ton präsentieren, so sehr enttäuscht die Ausstattung. Lediglich ein knapp dreiviertelstündiges Making of (leider nur in SD), das immerhin sehr interessante Informationen vom Regisseur bietet sowie Kinotrailer zum Film selbst als auch weiteren Capelight Produktionen sind auf der Blu-ray enthalten, mehr nicht. Gerade im Making of beweist Arriaga, dass er sehr aufschlussreiche Aussagen zu tätigen hat, die hervorragend in ein Audiokommentar passen würden. Des Weiteren fehlen auch die Special Features „The Music of The Burning Plain“ sowie „A Look at The Burning Plain”, die auf der US-Fassung enthalten sind. Immerhin ist ein Wendecover enthalten.

Fazit
Für einen Film diesen Genres ist der technische Aspekt sehr gut ausgefallen. Das Bild bietet eine sehr gute Schärfe, wobei häufig Stilmittel die Atmosphäre der Handlung positiv unterstreichen. Der Ton sorgt mit guter Dynamik für eine authentische Klangkulisse. An Bonusmaterial wurde leider gespart. Das Making of bietet immerhin eine Menge an zusätzlichen Informationen zum Film. Es muss nicht immer plumpe Unterhaltung sein. Eine gute Alternative bietet Auf brennender Erde, ein Film, dessen Handlung volle Aufmerksamkeit fordert. Im Vergleich zu seinen vorigen Drehbüchern liefert Guillermo Arriaga allerdings nicht die gewohnt herausragende Leistung ab, die man ansonsten von ihm gewohnt ist. Fans dürften allerdings dennoch begeistert sein.

Story: 7/10
Bildqualität: 9/10
Tonqualität: 8/10
Ausstattung: 5/10
Gesamt: 7/10

Kaufempfehlung: 7/10

Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Panasonic DMP-BD30
AV-Receiver: Denon AVR-1602
Lautsprecher: Magnat
#2
Geschrieben: 02 Nov 2011 12:32

Gandalf123

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Schöner Review von dir (wie immer), aber der Film dürfte nichts für mich sein.

#3
Geschrieben: 02 Nov 2011 13:05

Breiti

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Dein Review list sich doch recht zwiespältig, so recht überzeugend schein der Film nicht zu sein, daher werde ich ihn mir zunächst nicht kaufen, sondern irgendwann mal leihen.
"America is the only country that went from barberism to capitalism without civilization in between." - Oscar Wilde

#4
Geschrieben: 06 Feb 2013 11:10

Sawasdee1983

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Hab den Film mir gestern reingezogen. Die Erzählweise ist cool. Schauspielerisch wirklich brilliant. Schöne ruhige darstellerung. Einzig was den Film etwas runter zog war dass man ab der Mitte schon wusste was sache ist und wie der Streifen ausgehen wird.
Aber top Film. Kann deiner Review im Großen und Ganzen zustimmen
MfG Pierre

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