Der Anfang fügt sich nahtlos an 7.1. an. Wir
sehen Voldemort über dem Grab von Dumbledore. Tolle Einstellung,
guter Effekt, klasse es geht endlich los. Dann zum letzten Mal der
Harry Potter Schriftzug auf der großen Leinwand. Ein bißchen
kribbelt es da schon und eine leichte Gänsehaut erstrickt sich über
meine Arme. Dann schnitt zum Haus am Stand, wo wir Dobby's Grab
sehen. Fleuer De La Coeur und ihr Mann sind da, als auch der Kobold
aus der Gringotts Bank und Ollivander. Hier sehen wir Harry wie er
Ollivander nach den Horkruxen befragt. Der Film beginnt sehr
gemächlich und baut am Anfang keine echte Spannung auf. Der
Einbruch in die Bank ist die erste Station im Film. Hermine muss
sich dafür in Bellatrix Le Strange verwandeln. Ron konnte ich
leider nicht identifizieren und der Kobold und Harry haben den
unsichtbaren Umhang genutzt.
Wurde in 7.1. der Einbruch ins Zaubereiministerium auf Mission
Impossible Niveau vollführt, verläuft der Einbruch sehr
stagnierend. Auch wirkt Hermine in der "Rolle" von Bellatrix Le
Strange leider viel zu naiv. Sie hätte wissen müssen, dass diese
viel aggressiver handeln würde. Dadurch war klar, dass sie sofort
entdeckt werden. Die Fahrt durch die Gringottshöhle ist aber
gelungen und der Drache auch absolut genial inszeniert. Auch der
Ausbruch nach dem Entdecken des Horkruxes ist toll. Der Flug mit
dem Drachen leider viel zu kurz. Hier merkt man auch wieder das
David Yates kein bis wenig Gespür für gut getimte Actionszenen hat.
Das sei ihm an dieser Stelle aber noch verziehen, da der
Hauptaugenmerk auf die Schlacht um Hogwarts und natürlich das Ende
zwischen Harry und Voldemort.
In einer surrealen Traumsequenz sehen wir dann Voldemort wie er den
kleinen Kobold samt Schwert von Gryffindor und viele andere in der
Bank brutal tötet. Alle liegen in Blutlachen, man merkt es geht
hier eindeutig heftiger zur Sache. Dennoch schade, dass man einen
weiteren Kampf nicht gesehen hat. Danach treffen unsere Helden in
Godrics Hollow auf Dumbledores Bruder der kein gutes Haar an den
großen Albus lässt. In einen der schönen bewegten Bilderrahmen
treffen wir dann auf Neville und einen Geheimgang nach Hogwarts.
Hier treffen wir dann auf alle liebgewonnennen Charaktere wieder.
Darunter Seamus Finnigan, Chow, die nervige Freundin von Ron aus
Teil 6 usw. So langsam nähern wir uns dann dem großen Epic Battle
wie im Trailer angekündigt.
Währenddessen versammelt sich Voldemort samt Gefolge auf einen der
Berge vor Hogwarts und schwingt wie immer böse Reden. Sehr
nachhaltig auch die Szene in denen er einen seiner Leute kaltblütig
ermordet. Da Snape mittlerweile Schulleiter ist und das Gerücht
rumgeht, dass Harry wieder in Hogwarts sein soll, lässt er alle
Schüler in die ehemalige große Halle beordern. Jeder der etwas
wissen soll nach vorne treten. Hier ein genialer Moment wie Harry
selbst nach vorne tritt, Snape den Mord an Dumbledore vorwirft und
wie sich McGonagall zwischen ihnen stellt und einen kurzen Kampf
mit Snape hat. Gänsehaut pur, vorallem weil man McGonagall über die
ganze Zeit sehr liebgewonnen hat. Was dann folgt ist eine
wunderbare Einleitung zum großen Kampf. McGonagall erweckt die
Wächter für das Schloss und es wird eine Art Schutzwall um Hogwarts
erzeugt. Währrenddessen besteht aber weiterhin die Aufgabe die
letzten Horkruxe zu finden. Entscheidend dabei das Horkrux von
Ravenclaw. Welches ein Diadem war. Eine entscheidende Idee hat dann
auch Ron. Er weiß wie man die Horkruxe zerstören kann. In der
Kammer des Schreckens befinden sich noch die Giftzähne des
Basilisken mit dem man schon das Tagebuch von Tom Riddle nutzen
konnte, um den jungen Tom zu kurzzeitig zu schwächen. Bis es aber
zu dieser Szene kommt, beginnt der Angriff um Voldemort auf
Hogwarts. Mit vielen Zauberstabschüssen versuchen sie den
Schutzschild zu durchbrechen. Erst als Voldemort einen besonderen
Angriff ausübt, erleidet dieser erste Risse. Dabei auch eine tolle
Szene wie das Gefolge von Voldemort auf Hogwarts zu läuft und im
Schutzschild zerberstet. Aber durch die Risse hat auch das Gefolge
die Chance über die Brücke nach Hogwarts zu gelangen. Hier
vollbringt es Neville allein die Brücke zu zerstören und die
Angreifer zu besiegen. Währenddessen schaffen es die Truppen um
Voldemort in Hogwarts einzudringen. Haben dabei allemöglichen
gruseligen Gestalten dabei. Das Problem was aber hier geschieht
ist, das alles nur sehr kurz gezeigt wird. Alles wird immer wieder
nur angedeutet. Kein Gespür von Timing. Zwischen den kleinen
Schlachtszenen sehen wir wieder Harry, Ron und Hermine die die
Horkruxe zerstören wollen und aufspüren. Im Raum der Wünsche kommt
es dann zum Kampf mit Draco, Goyle und einem unbekannten Schüler.
Diese Szene ist aber wieder sehr gut gelungen, da hier eindeutig
Spannung erzeugt wird und der Feuerzauber von Goyle wirklich
beeindruckend daher kommt. Auch Goyle's Tod mit verbrennen im Feuer
ist dabei äußerst hart geraten. Die Rettung Dracos durch Harry ist
dann an sich wieder konsequent und zeigt die immer wieder
vorhandene Menschlichkeit. Zeitlich bin ich mir nicht mehr ganz
sicher, aber Ron und Hermine zerstören in der Kammer des einen der
Horkruxe flüchten vor den entstandenen Wasserflüchen von Voldemort
und Küssen sich im Anschluss.
Das hat aber auch lange gedauert, aber umso mehr
gefreut hat es mich.
Danach folgt die Auseinandersetzung von Snape und Voldemort, wo es
um die Frage des Elderstabs geht. Hier wird Severus getötet und
Harry nimmt die letzten Tränen von Snape mit auf. Zurück auf dem
Hof folgt dann der absolute Stimmungskiller! PAUSE!!! Diese Passage
war leider so unpassend gewählt, da man nach der Pause dann viele
der Charaktere tot gesehen hat. Man konnte aber in diesem Moment
nicht wirklich mitfühlen, da man aus der Stimmung durch die Pause
gerissen wurde. Hier kommt dann auch mein größter Kritikpunkt. DIE
ACTION?! Wo war sie denn? Ein zwei kleinere Gefechte keine große
Schlacht. Sondern einfach nur ein Low Battlechen. Von wem wurden
Fred, Tonks und ihr Mann getötet?! Warum hat man das nicht gesehen?
Emotional wäre es für den Zuschauer auch besser gewesen, wenn man
den Tot vorher gesehen hätte und man dann immer mehr gedacht hätte,
"oh gott wenn jetzt Harry und co ihre Freunde tot finden" usw. Die
wenigen Actionszenen sind zwar ok, aber wie gesagt ohne Timing und
Gespür für Rhythmus. So gut die Schlacht eingeführt wurde, so
schlecht wurde sie zu Ende gebracht.
Dann kommt eigentlich das Highlight des Films. Durch die Tränen von
Snape hat Harry die Möglichkeit die Erinnerung nochmal zu erleben.
Hier erfahren wir das Harry einen Teil von Voldemort in sich trägt
und das Snape in Lilly Potter verliebt war. Absolut genial
inszeniert, wie ein toller Storytwist, beeindruckende Bilder und
Musik. Danach bricht Harry in den Wald zu Voldemort auf. Es folgt
noch eine Szene in der Zwischenwelt mit Dumbledore. Das große
Finale und der Epilog. Dazu möchte ich aber jetzt nicht allzu viel
schreiben, da ab der Erinnerungssequenz von Snape der Film wirklich
alles richtig macht. Das was dann kommt ist tatsächlich episch,
tragisch und spannend. Hier wird man auch emotional mitgerissen.
Neville rockt gewaltig und bekommt eine sehr wichtige Rolle. Damit
habe ich auch gar nicht richtig gerechnet, aber toll. Der viel
angesprochene Epilog war meiner Meinung nach sehr gelungen. Alle
haben authenthisch gewirkt und das Schlussbild mit den drei Helden
war auch toll. Besser gefallen hätte mir aber noch wenn das
Schlussbild mit Hogwarts geendet hätte.
Was gibt es noch zu sagen. Der Score von Alexandre Desplat ist
hervorragend. Dramatisch steigert er sich zu den einzelnen
Höhepunkten und verwendet viele Themen der vorherigen Teile. So
muss das sein!!!
Die Schauspieler waren durch die Bank wieder sehr gut. Leider kamen
aber viele Charaktere, wie auch in den anderen Teilen zu kurz.
Größtes Ärgernis ist aber das man vor allem Ron und Hermine eher
nebensächlich abhandelt, was sonst nicht der Fall war.
Für Action hat Yates nicht das richtige Gespür. Hier wäre viel mehr
drin gewesen.