RTL und Vox informieren im Web über verschlüsselte
HDTV-Ausstrahlungen
RTL bekennt Farbe: Keine "HD+"-Aufnahme powered by SAT+KABEL
02.11.2009, 13:35 Uhr Alexander Rösch
Nach dem am Sonntag vollzogenen Start ihrer hochauflösenden
Satellitenausstrahlungen hat die RTL-Sendergruppe am Montag
Aufzeichnungssperren bei den Sendern RTL-HD und Vox-HD
bestätigt.
Unter rtl-hd.de und vox-hd.de informieren die Online-Auftritte
beider Sender, die über die umstrittene "HD+"-Plattform von SES
Astra verbreitet werden, denkbar knapp über HD-Technik und
benötigte Empfangsgeräte.
In einem kleinen Frage-und-Antwort-Bereich bezieht der Anbieter
Stellung zum Thema Kopierschutz - wenn auch nicht so, wie es sich
der Zuschauer wünschen würde. Dort heißt es, Aufzeichnungen auf
CI-Plus-taugliche Festplatten-Receiver wie den angekündigten Humax
iCord HD+ würden "zunächst nicht gestattet sein". Möglich sei
lediglich das Nutzen von Time-Shift-Funktionen zum zeitversetzten
Fernsehen. Damit gehen die technischen Sperren über das zunächst
angedachte Blockieren von Vor- und Rücklauf hinaus, mit denen RTL
das Überspringen von Werbepausen verteilen wollte (SAT+KABEL
berichtete).
Befürchtungen von "HD+"-Kritikern bestätigt
Damit bestätigen sich die Befürchtungen von "HD+"-Kritikern, die
weitreichende Eingriffe in die Freiheiten der Zuschauer
prognostiziert hatten. Auch auf den Aufbau von TV-Archiven auf
Festplatte, DVD oder Blu-ray werden Zuschauer bei RTL-HD und Vox-HD
verzichten müssen: "Aufgezeichnete Sendungen von RTL-HD können
nicht auf einem HD-fähigen Datenträger archiviert werden", heißt es
zu dem Thema kurz und bündig.
Immerhin bleiben Aufnahmesperren bei den in Standardauflösung
verbreiteten RTL-Programmen zunächst kein Thema: "Eine Aufzeichnung
und Archivierung des analogen und digitalen SD-Programmsignals wird
allerdings weiterhin möglich sein", lautet das entsprechende
Statement des Senders.
RTL-HD und Vox-HD erhalten ab Januar auf der "HD+"-Plattform
Gesellschaft von hochauflösenden Ablegern der Sender ProSieben,
Sat.1 und Kabel1. Nach zwölf Monaten erhebt SES Astra eine
jährliche Technikgebühr von 50 Euro für die Freischaltung der in
Nagravision verschlüsselten Ausstrahlungen. Außerdem benötigt der
Verbraucher speziell zertifizierte "HD+"-Receiver oder Module für
den Empfang. Am Sonntag war die Plattform aufgrund eines Mangels an
kompatiblen Settop-Boxen weitgehend unter Ausschluss der
Öffentlichkeit gestartet (SAT+KABEL berichtete).