The Saboteur - 4 Players Test:
Zitat:
Der Zweite Weltkrieg. Unendliche Weiten. Enge
Corsagen. Wir schreiben das Jahr 1940. Jedenfalls ungefähr. Dies
sind die Abenteuer des Sean Devlin, der als Mitglied der Résistance
in Paris unterwegs ist, um die Stadt von der Wehrmacht zu befreien.
Viele Kilometer von seiner Heimat Irland entfernt, dringt er als
starker Rebell nicht nur in schwache Kulissen und schlüpfrige
Bordelle, sondern auch in idiotische Bereiche vor, die kaum ein
Tester zuvor gesehen hat. Pandemic, was ist das für ein
Abschiedsmurks?
http://www.4players.de/4players.php/dispbericht/Allgemein/Test/8969/66343/0/The_Saboteur.html
Fazit
Titten, Nazis und Action? Und zum ersten Mal Zweiter
Weltkrieg in einer offenen Spielwelt à la GTA? Diese ebenso
anrüchige wie explosive Mischung hat nicht nur in Amerika für
Neugier gesorgt. Spätestens das interessante Artdesign mit seinem
Wechsel vom bedrohlichen Schwarzweiß hin zur warmen Farbe der
Befreiung hat sicher auch viele Europäer aufhorchen lassen. Aber
was sich im Ansatz noch gut anhört und Lust auf den Widerstand
weckt, scheitert in der Praxis - egal ob banale Story oder plumpe
Inszenierung. Zum einen ist die technische Umsetzung eine
Enttäuschung: Saboteur hätte vielleicht als Starttitel eine solide
Figur gemacht, aber im aktuellen Wettbewerb mit anderen offenen
Welten geht es mit seinen schwachen Texturen, dem Tearing und den
Pop-ups vor allem auf Konsolen unter - die PC-Version wirkt
deutlich harmonischer und hübscher. Die Kulisse von Paris kann
immerhin auf allen Systemen mit ihrer Größe sowie der Authentizität
der Sehenswürdigkeiten etwas trösten. Die Jungs von Pandemic hatten
mich mit der Uniformtarnung, den hinterhältigen Attacken sowie der
Verdachtsanzeige auch noch geködert, aber dieser Hauch von
Stealth-Action verfliegt schnell - irgendwann interessieren einen
die Wachen gar nicht mehr, weil man ohne Gefahr regelrechte
Bomben-Speedruns hinlegt. Sobald man auf den Straßen oder den
Dächern unterwegs ist, vermisst man lebendige Reaktionen, elegante
Animationen, forderndes Klettern und vor allem überzeugendes
Figurenverhalten: Die idiotischen Kämpfe erreichen manchmal nicht
mal Moorhuhn-Niveau und zerstören die teilweise aufkeimende
Atmosphäre. Wenn ich nicht wüsste, dass das Spiel von Pandemic
entwickelt wurde, also jenen Leuten, die mit Full Spectrum Warrior
einen realistischen Kriegsschauplatz inszenierten, würde ich
vielleicht auf die Jungs von Alarm für Cobra 11 wetten. Wer hier
einen Alarm auslöst und von deutschen Soldaten gejagt wird, darf
sich auf programmierte Realsatire freuen, die jeden Anflug von
Verfolgungsspannung im Keim erstickt. All das explosive Zerstören,
das Sammeln, das Rasen und Aufrüsten macht vielleicht zwischendurch
Laune, aber liegt zwei bis drei Klassen hinter der Faszination
eines Assassin's Creed II, inFamous oder GTA IV. Pandemic hätte
sich weniger auf Möpse und Strapse, sondern mehr auf das
Spieldesign konzentrieren sollen.
Pro
Premiere: offene Welt im Zweiten Weltkrieg
angenehm große Spielwelt
authentische Kleidung & Architektur
viele explosive Aufträge & Zerstörbares
klettern auf Eiffel-Turm & Notre-Dame
kreative Ideen: Verdachtsanzeige, Uniformwechsel
Fahrzeuge kapern, fahren, kaufen, modifizieren
knapp zehn Fähigkeiten verbessern
Musik zwischen Jazz & Chanson
gute deutsche Sprecher
Sonstiges
einige hübsche Ladys
viele interessante Statistiken
vier Schwierigkeitsgrade
großes, aufrüstbares Waffenarsenal
übersichtliche Karte mit Routenfunktion
einfaches & gutes Schmuggelware-System
lustig: Nacktkheit abstellbar
Kontra
schwache Story
eindimensionaler Held
wenig spannende Missionen
katastrophales Figuren- & Fahrverhalten
plumpe Animationen
billig inszenierte Nahkämpfe
kaum Gebäude zu betreten
anspruchsloses Klettern
klobige Figuren in Zwischensequenzen
Gewalt gegen Zivilisten ohne Konsequenzen
enttäuschende Technik: Tearing, Ruckler Pop- ups
(PS3,360)
zu wenig lebendige Reaktionen in den Straßen
kaum Interaktion in der Stadt möglich
deutsche Figuren wirken lächerlich überzeichnet
Sonstiges
viele Klonpassanten
keine lizenzierten Automarken
sehr einfache Fahrphysik
Probleme in der Tonabmischung
etwas stärkere Kantenbildung (360)
Installationsprobleme auf ATI- Rechner (PC)
keine Hakenkreuze, weniger Blut und keine
Originalsprache in deutscher Version
Auf dem PC hinterlässt die schwache Technik noch die beste Figur,
aber das beflügelt den Spielspaß nicht.
Wertung:
befriedigend
61
Interessanter Stil, angenehm explosiv, aber am Ende nicht mehr als
GTA für Arme.
Wertung:
befriedigend
60
Eine misslungene Premiere: Pandemic serviert grenzdebiles
Figurenverhalten im Zweiten Weltkrieg.
Wertung:
befriedigend
60
http://www.4players.de/4players.php/dispbericht_fazit/Allgemein/Test/Fazit_Wertung/Allgemein/8969/66343/The_Saboteur.html
Grüße
Alibaba