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"Deep Color" welcher Vorteil?

Gestartet: 15 Apr 2008 01:22 - 39 Antworten

#1
Geschrieben: 15 Apr 2008 01:22

HDTV38

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Hallo...


Wer hat richtig Ahnung und kann mir sagen welcher sichtbarer Qualität's Vorteil "Deep Color" hat??
Ich weis nur das es sich um ein erweitertes Farbspektrum handelt!
Übrigens Sony bezeichnet es nicht als Deep Color sondern als "x.v. Colour"

Gruß HDTV38
#2
Geschrieben: 15 Apr 2008 06:17

Blutobi

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Deep Color


Die Farbtiefe von Farbdarstellungen wird mit der Anzahl der darstellbaren Farbnuancen festgelegt. Man unterscheidet zwischen der Farbdarstellung mit hoher Farbanzahl, dem High Color, der direkten Farbdarstellung, dem Direct Color, der Echtfarbendarstellung, dem True Color, und dem Deep Color, der Farbdarstellung mit höchster Farbtiefe.
Während True Color bei einer Farbtiefe von 24 Bit 16.777.216 Farbnuancen darstellen kann, bringt es Deep Color mit Farbtiefen von 30 Bit, 36 Bit und 48 Bit auf wesentlich höhere Farbauflösungen. Deep Color erreicht bei 36 Bit eine Farbauflösung von 68,7 x 10exp9 (Giga) Farben und bei 48 Bit Farbtiefe können theoretisch sogar bis zu 281,4 x 10exp12 (Tera) Farbnuancen dargestellt werden.
Farbtiefen von verschiedenen Farbdarstellungen
Mit dieser enormen Farbauflösung kann beispielsweise HDTV Farben von einzigartiger Qualität und Natürlichkeit mit hohem Kontrast darstellen. Bedingt durch die unendlich vielen Farbnuancen entfallen Interpolationen zwischen einzelnen Pixeln. Auch in der Schattierung und den Grauwerten bietet Deep Color eine wesentlich nuancenreichere Darstellung gegenüber den 16 Bit von High Color oder den 24 Bit von True Color.
Die Farbdarstellung ist allerdings nur ein Aspekt für Deep Color, interessant sind moderne Scanner und Software, die mit dieser hohen Auflösung arbeitet.
Gruss
Mit freundlichen Grüßen

Tobi
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#3
Geschrieben: 15 Apr 2008 06:48

macfestus

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danke Blutobi für die ausführliche Erklärung:thumb:
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#4
Geschrieben: 16 Apr 2008 06:14

Blutobi

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Zitat von macfestus
danke Blutobi für die ausführliche Erklärung:thumb:
Bitte gern geschehen :D
Gruss
Mit freundlichen Grüßen

Tobi
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#5
Geschrieben: 16 Apr 2008 06:59

chaos

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Die DEEP COLOR Geschichte ist für Filme nicht interessant, weil sie in der Technik gar nicht umgesetzt weren kann.
Grund: Die Farbtiefe bei "Deep Color" reicht ja theoretisch laut HDMI selbst bis 16 Bit. Siehe auch dazu:
http://www.hdmi.com/learningcenter/faq.aspx#15
Eine BR/HD kann aber nur max. mit 8 Bit laufen. Das ist Codec bedingt und eine Änderung desselbigen auf der BR bei Mastern würde eine Inkompatibilität mit den Abspielgeräten erzeugen.
DEEP COLOR ist also für BRs unbrauchbar.
Geräte besitzen zwar inzwischen die entsprechenden Schaltungen, aber dadurch werden die Farben der DVDs/BRs nur verfälscht, weil unterschiedliche Farben im Bild unterschiedlich verstärkt werden. Man sollte von dem zusätzlichen Bild-Verschlimmbesserer somit die Finger lassen;)

Eine nette Abhandlung zu dem Thema findet sich unter:
http://www.highdefdigest.com/news/show/Joshua_Zyber/High-Def_FAQ/High-Def_FAQ:_Is_HDMI_1.3_Really_Necessary/853

DEEP COLOR ist für uns BR-Gucker schlicht ein Werbegag.
Nettigkeiten sind ein Symptom. (Dr. House) 

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#6
Geschrieben: 16 Apr 2008 14:15

HDTV38

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HDTV38 Closure of the critic silenced and expelled

Zitat:
Zitat von chaos
Die DEEP COLOR Geschichte ist für Filme nicht interessant, weil sie in der Technik gar nicht umgesetzt weren kann.
Grund: Die Farbtiefe bei "Deep Color" reicht ja theoretisch laut HDMI selbst bis 16 Bit. Siehe auch dazu:
http://www.hdmi.com/learningcenter/faq.aspx#15
Eine BR/HD kann aber nur max. mit 8 Bit laufen. Das ist Codec bedingt und eine Änderung desselbigen auf der BR bei Mastern würde eine Inkompatibilität mit den Abspielgeräten erzeugen.
DEEP COLOR ist also für BRs unbrauchbar.
Geräte besitzen zwar inzwischen die entsprechenden Schaltungen, aber dadurch werden die Farben der DVDs/BRs nur verfälscht, weil unterschiedliche Farben im Bild unterschiedlich verstärkt werden. Man sollte von dem zusätzlichen Bild-Verschlimmbesserer somit die Finger lassen;)

Eine nette Abhandlung zu dem Thema findet sich unter:
http://www.highdefdigest.com/news/show/Joshua_Zyber/High-Def_FAQ/High-Def_FAQ:_Is_HDMI_1.3_Really_Necessary/853

DEEP COLOR ist für uns BR-Gucker schlicht ein Werbegag.

Sehr gute Antwort:thumb: genau sowas hatte ich mir fast schon gedacht „chaos“;)
DEEP COLOR ist für uns BR-Gucker schlicht ein Werbegag.

Grüße Steffen
#7
Geschrieben: 16 Apr 2008 18:31

matadoerle

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Hi HDTV38,
hallo chaos .. erstmal danke für den Link! Während ich die allermeisten Aussagen über HDMI 1.3 und die neuen Tonformate in der Abhandlung bestätigen kann, liegen mir über mehr als 8-bit pro Farbkanal auf Blu-ray Disc widersprüchliche Meldungen vor. Grundsätzlich können sowohl Codec als auch Player nämlich eine höhere Farbtiefe verarbeiten, der BD30 schon heute (für Leute mit entsprechendem HD-Camcorder). Ich weiss aber noch nicht, ob die "alten" Player schlicht die LSBs überlesen können oder beim Versuch der Wiedergabe wirklich auf die Schnauze fallen.

Wer nachvollziehbare und geprüfte Infos hat bitte immer posten, unsere Techniker forschen gerade mit den zur Verfügung stehenden Mitteln!

Gruß thorsten
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#8
Geschrieben: 16 Apr 2008 19:13

chaos

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Hier sind die Blu-Ray Spezifikationen definiert:
http://www.blu-raydisc.com/assets/downloadablefile/bdj_gem_application_definition_050307-13404.pdf
Auf Seite 19 stehen die Datenraten für Audio/Video.
Ab Seite 22 steht sehr ausführlich etwas zur Decodierung des Farbsignals.
Höhere Bitraten als 8 Bit können übrigens sehr wohl bei der BR eingesetzt werden, aber halt nicht in den Video-Strukturen der Film-BRs. Anwendung findet die erweiterte Farbpalette nur bei Spielen. Aber die so gemasterten Scheiben sind noch sehr rar.
Nettigkeiten sind ein Symptom. (Dr. House) 

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#9
Geschrieben: 16 Apr 2008 19:37

chaos

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Zitat:
Zitat von matadoerle
Während ich die allermeisten Aussagen über HDMI 1.3 und die neuen Tonformate in der Abhandlung bestätigen kann, ...Gruß thorsten
Hallo Thorsten,
mich würde interessieren, welche Aussagen Du NICHT bestätigen kannst.
Nettigkeiten sind ein Symptom. (Dr. House) 

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Geschrieben: 16 Apr 2008 19:53

matadoerle

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So,
eine erste Medlung kann ich schon einmal machen, auch wenn ich sie noch nicht wissenschaftlich sattelfest belegen kann .. was macht DeepColor für einen Unterschied bezogen auf heutige Geräte?

Auf der handelsüblichen Kauf-BD sind die Filmbilder in der Auflösung 1920x1080 mit 24fps und 8bit Farbtiefe pro Farbkanal gespeichert .. liest man immer wieder, stimmt aber leider nicht ganz! Die Codierung ist nämlich wie bei DVD in der Farbe auflösungsreduziert, im Farbmodell YCbCr 4:2:0 wird die Helligkeitsauflösung (Farbkanal Grün bzw. "Y", kompatibel mit Luminanz) mit den vollen 1920x1080 Pixeln pro Frame gespeichert und übertragen, die Farbdifferenzkanäle Cb und Cr allerdings sowohl horizontal als auch vertikal nur mit der halben Auflösung, das entspricht 960x540 oder einem Viertel der Pixelanzahl!

An den Bildschirm überträgt nun jeder Player aber ein sogenanntes Vollsignal in der Kodierung YCbCr 4:4:4, im einfachsten Fall wird die Farbinformation auf alle vier betroffenen "Y-Pixel" kopiert. Das ist keine Verarsche oder Betrug, sondern entspricht dem natürlichen Sehvermögen des Menschen (wir sehen Farbe wesentlich weniger scharf als Helligkeit) und hilft Bandbreite einzusparen. Man kann sich vorstellen, dass ein intelligenter und guter Player die Farbdifferenzinformation aber gewichtet nach dem Luminanzwert auf die 4 "Y-Pixel" verteilt, natürlich mit dem gleichen Mittelwert. Eine weitere Verbesserung ist denkbar, indem man diese Technik auch noch mit hohen Kontrasten (Kanten) in Verbindung bringt und somit in eine intelligente Kantenglättung integriert. Solange das die einzigen Manipulationen (erforderlich) eines Players am Bildsignal sind, macht DeepColor noch nichts besser (potentiell).

Wird aber in einem Player ein Farbmanagement eingesetzt, welches Schwächen eines Bildwerfers eingrenzen und potentiell beheben kann, dann ist eine erhöhte Farbtiefe von z.B. 12bit gegenüber den 8bit pro Farbkanal eine erhebliche Verbesserung (16fache Feinheit der einzelnen Abstufungen) möglich; lästige Übungen wie Banding (sichtbare Helligkeitsstufen in Farbverläufen) und Umrechnungsfehler (bei jeder nichtlinearen digitalen Operation geht potentiell ein bit "Tiefe" verloren!) können wirkungsvoll unterdrückt oder sogar ganz eliminiert werden - natürlich muss das Anzeigegerät die erhöhte Farbtiefe annehmen und verarbeiten.

Ergo: wenn im Player selber - egal aus welchen Gründen - eine Modifikation der gespeicherten Informationen stattfindet, dann macht eine erhöhte Farbtiefe in der anschließenden Übertragung an den Bildwerfer absolut Sinn, das ist der Vorteil wenn beide Geräte DeepColor unterstützen.

Noch ein Wort zu x.v.Color: im Gegensatz zur Farbtiefe (DeepColor) in einem Farbmodell (was sich in der Regel auf einen festgelegten Farbraum bezieht) - alle diese Begriffe sind im Lexikon nochmals erläutert, auf Wikipedia mehr wissenschaftlich beschrieben - bezieht sich x.v.Color auf den Farbraum!

Dazu muss man wissen, dass unser verwendeter Farbraum ein recht eingegrenztes System ist, was sich an den Fähigkeiten der typischen Farbröhre (TV) orientiert. Auf jedem chemischen Film aber auch mit modernen HD Kameras können andere, erweiterte und umfangreichere Farbräume abgebildet bzw. differenziert werden. Wir sehen auch auf bestem Heimkino-Equipment deshalb auch nicht die ganze Farbfülle wie in einem sehr gut ausgeleuchteten Kino (die Infos sind seit Jahrzehnten im Material! Jede BD ist entsprechend eine Krücke, die den Originalfilm bestmöglich auf TV-Niveau transferiert!

In den ernstzunehmenden Tests wirklicher Video-Fachleute finden sich deshalb auch immer Untersuchungen zu dem Farbraum, den das Wiedergabe-Equipment tatsächlich sichtbar macht. x.v.Color ermöglicht potentiell, durch Metainformation zu den Aufnahmedaten (laienhaft "jetzt kommt eine dunkle Abendstimmung" oder "sehr viel Grün") die Farbtiefe spezifisch für Problembereiche einzusetzen, also die "Stufen" je Farbkanal auf den tatsächlichen Umfang einzugrenzen oder auch zu erweitern und somit die wesentlichen Details feiner aufzulösen.

Beide Techniken zusammen sind potentiell in der Lage, die Wiedergabe hochauflösender Bilder weiter zu verbessern und Artefakte weiter zu minimieren.

Gruß thorsten
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