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filmische Würdigung

Am vergangenen Samstag, den 05.04.2008, ist Charlton Heston im Alter von 84 Jahren in Beverly Hills verstorben. Der 1923 geborene Mime war in Hollywood nicht unumstritten und zog massive Kritik auf sich, als er 1997 Vizepräsident und später auch Präsident der National Rifle Association (NRA) wurde. Dabei galt der zweifache Oscargewinner lange als liberaler Demokrat, der bereits 1963 Martin Luther King auf dessen Protestmarsch begleitete und daher aktiv zur gesetzlichen Etablierung der Bürgerrechte für die schwarze Bevölkerung beteiligt war. So forderte der zu diesem Zeitpunkt längst durch Filme, wie "Die Zehn Gebote" oder "Ben Hur", zum Weltstar aufgestiegene Heston härtere Waffengesetze und unterstützte farbige Schauspieler.

In Episoden der damals populären Fernsehserie "Studio One", erhielt er erste Aufmerksamkeit in den USA und spielte daraufhin im 1950 entstandenen "Stadt im Dunkel" seine erste Kinorolle. 1956 bekam Charlton Heston durch seine unvergessene Darstellung des Moses in "Die Zehn Gebote" seine erste Academy Award Nominierung als bester Hauptdarsteller, den er 1959 für den mit insgesamt 11 Oscars ausgezeichneten "Ben Hur" gewann. Charles Heston war einer der am meisten gefragten Darsteller der 50er und 60er Jahre und spielte in insgesamt über 120 Kino- und TV-Produktionen mit. Zu seinen herausragenden Filmen zählen Meilensteine der Filmgeschichte, wie "Die größte Schau der Welt" (1952) oder "El Cid" (1961), in dem er den spanischen Volkshelden selbst verkörperte. Doch seine beeindruckende Laufbahn beinhaltet auch bis heute geliebte Evergreens, wie "Michelangelo - Inferno und Extase" (1964), "Die größte Geschichte aller Zeiten" (1965)", die Sci-Fi Klassiker "Planet der Affen" und "Rückkehr zum Planet der Affen" (1967 und 1969) oder "Soylent Green" (1973), um nur einen Auszug seiner beeindruckenden Filmographie zu nennen. Nach seinem Auftritt als Kardinal Richelieu im Mantel- und Degen-Zweiteiler "Die drei Musketiere" und "Die vier Musketiere" mit Michael York, Richard Chamberlain und Oliver Reed in den Hauptrollen, folgte mit "Erdbeben" einer der damals beliebten Katastrophenfilme der 70er Jahre, doch auch in den 90er Jahren war der Schauspieler noch aktiv. So spielte er unter anderem auch in modernen Klassikern, wie James Camerons "True Lies - Wahre Lügen" (1994), der Mike Myers Komödie "Wayne´s World 2", dem 1993er Spätwestern "Tombstone" an der Seite von Val Kilmer und Kurt Russel oder 1999 neben Al Pacino im Sportdrama "An jedem verdammten Sonntag". 2001 hatte er einen kurzen Auftritt im Remake von "Planet der Affen", welches jedoch weder die Kritiker, noch die Zuschauer überzeugte.

Als eher umstrittener Vertreter des Science Fiction Genre gilt die 1971 entstandene Literaturverfilmung "Der Omega-Mann" nach Richard Mathesons Roman "Ich bin Legende" (I am Legend).

"Der Omega-Mann" von Boris Sagal warf man vor, sich zu weit von Mathesons Vorlage zu entfernen. Während sich der Will Smith-Blockbuster "I Am Legend" ebenfalls dem gleichnamigen Roman annahm, wird fälschlicherweise oftmals vermutet, "Der Omega-Mann" sei die erste Verfilmung des Stoffes, welcher tatsächlich erstmals mit Vincent Price in der Hauptrolle, unter dem Titel "The last Man on Earth" im Jahr 1963, verfilmt wurde. Neben Burtons "Planet der Affen" ist der besagte Streifen "Der Omega-Mann", der einzige Charlton Heston Film, der auf Blu-ray Disc erhältlich ist und dies auch nur als Importversion. Genrefans und Klassikerliebhabern sei zumindest Letzterer durchaus ans Herz gelegt, da er aus meiner Sicht zu Recht ein unvergessliches Stück Filmgeschichte darstellt.

Nachdem er 2002 öffentlich seine Alzheimer Erkrankung bekannt gab, trat er 2003 als Präsident der NRA zurück und kam in Michael Moores "Bowling for Columbine" zu letztmaligem, doch leider eher zweifelhaften Ehren, als der populistische Dokumentarfilmer den damals bereits deutlich gezeichneten Heston für seinen Film zur Rede stellte.

Charlton Heston hinterlässt seine Frau Lydia, mit der er 61 Jahre verheiratet war und seine zwei Kinder Fraser Clarke Heston und Holly Ann Heston Rochelle.