Diablo III: Reaper of Souls - Ultimate Evil Edition

Auch wenn die Hauptgeschichte des dritten Teils mittlerweile fast jedem bekannt sein dürfte, trotzdem ein kurzer Abriss: Es beginnt mit der düsteren Prophezeiung eines Weisen in der Kathedrale von Tristram. Der Weise hat in den alten Schriften Hinweise auf den bevorstehenden Untergang der Welt durch die Rückkehr des Höllenfürsten Belial gefunden. Noch während er seiner Nichte von seinen Ergebnissen berichtet, nimmt die Apokalypse viel schneller als erwartet ihren Lauf - ein Meteor schlägt ein, die Tore der Hölle öffnen sich und der alte Herr verschwindet - seine Nichte bleibt verstört und allein zurück. Hier kommen wir ins Spiel. Nach Auswahl einer Heldenklasse (zur Auswahl stehen Barbar, Dämonenjäger, Mönch, Hexendoktor, Zauberer und die neue Klasse des Kreuzritters) sowie der obligatorischen Namensgebung des Helden Ego, stürzen wir uns von Tristram aus in den harten und fordernden Kampf gegen Diablo. Mehrere Kapitel rund um die Spielwelt sind zu bereisen, und wieder einmal vor den Scharen des Höllenfürsten zu retten.

Auch auf der Xbox One brennt Blizzard ein echtes Grafik-Feuerwerk ab. Die großartigen Render-Szenen sind ebenso enthalten wie alle Partikel -und Lichteffekte aus der PC Version. Dies alles wird in blitzsauberen 1080p dargestellt - und dies, ohne bemerkbare Framerate-Einbrüche – auch wenn nicht durchgängig die angestrebten 60 Frames in der Sekunde gehalten werden. Aber selbst bei einem sehr hohen Gegner-Aufkommen auf dem Bildschirm bleibt das Spielgeschehen bei Diablo III sauber und ruckelfrei.

Die deutsche Lokalisation des Titels ist durchweg gelungen. Die Dialoge der Charaktere werden von erfahrenen Synchronsprechern übernommen – beispielsweise ist die deutsche Synchronstimme von Matthew McConaughey (Benjamin Völz) mit von der Partie. Die Sprecher arbeiten durchweg professionell und engagiert. Der äußerst atmosphärische Soundtrack fügt sich ebenso wie die sehr gut gelungenen Soundeffekte in das positive akustische Gesamtbild des Titels ein.

Außer der eigentlichen Hauptstory bietet das Gesamtpaket Reaper of Souls noch so viel zusätzlichen Inhalt, das einen echten Zeitfresser darstellt. Beginnen wir mit dem Zusatzinhalt des neuen fünften Aktes. Dieser ist direkt nach dem Abschluss der Hauptstory angesiedelt. Zur Story selbst sei nicht viel verraten – nur so viel - man entdeckt im Verlauf der Handlung die sagenhafte Stadt Westmark, die stinkenden Sümpfe der Blutmarschen sowie die historischen Hallen der Festung des Wahnsinns. Die neuen Orte sind alle prall mit neuen Gegner-Typen und Verderbnis gefüllt. Ebenfalls neu ist der bereits angesprochene Charakter des Kreuzritters. Dieser ist ein Krieger des Lichts, also eine Art Paladin, den es bereits in Diablo II als spielbare Klasse gab. Mit einem gigantischen Schild in seiner Linken, Flegel oder Morgenstern in seiner Rechten und gut geschützt durch eine schwere Rüstung, hält er sich am liebsten an vorderster Front auf. Er besitzt ein vielseitiges Fähigkeitsspektrum: So kann er in brenzligen Situationen zum Beispiel magische Reiter heraufbeschwören, die dann erbarmungslos alle Feinde im näheren Umkreis niedertrampeln. Die weiteren Klassen Barbar, Dämonenjäger, Mönch, Hexendoktor und Zauberer sind natürlich auch auswählbar – allerdings mit der Neuerung, dass sie eine Klassen übergreifende Anhebung der Stufenbegrenzung auf Level 70 besitzen und somit jede Menge neuer Tricks auf Lager haben. Ein anderes nettes Goodie ist der sogenannte Lehrlings-Modus. In diesem erhalten Spieler mit niedrigem Level im Koop-Modus mit Mitspielern, die bereits einen höheren Erfahrungsstatus besitzen, auf Wunsch Boni auf ausgeteilten Schaden und Widerstandskraft. Zu guter Letzt besteht die Möglichkeit, nach erfolgreichem Abschluss der Hauptstory im Abenteuer-Modus die gesamte Spielwelt frei zu erkunden, dabei zufällige Ziele zu jagen, um Kopfgelder zu kassieren und sich in zufallsgenerierten Dungeons, den sogenannten Nephalem-Rissen, auszutoben.

Im diesem Part gibt es ebenfalls mehrere Gameplay-Möglichkeiten. Man spielt entweder lokal oder online mit bis zu vier Spielern gleichzeitig, um Diablo und seinen Helfershelfern zu Leibe rücken. Aber was ist, wenn ein Mitspieler im lokalen Modus fehlt? Auch dann bietet Blizzard eine coole Lösung: Der fehlende Mitspieler wird einfach per Einladung zum laufenden Spiel hinzugenommen, dies funktioniert im lokalen als auch im online-Modus. Diese Funktion in Verbindung mit der Möglichkeit bereits bestehende Charaktere zusätzlich ins Spiel zu importieren bzw. zu exportieren, lässt auch im Bereich Multiplayer keine Wünsche offen.

Auch in diesem Punkt punktet der Titel auf der heimischen Konsole. Man merkt, dass die gesamte Steuerung nicht nur vom PC portiert, sondern vielmehr auf die Konsole perfekt angepasst wurde. Neu ist beispielsweise die Möglichkeit, mithilfe des zweiten Analog-Sticks eine Seitwärtsrolle zum Ausweichen auszuführen – dies hilft immens bei heftigen Gefechten. Diablo spielt sich auf der Xbox One actionlastiger und wertet das Gameplay nochmals auf.

Der Name Ultimate Evil Edition ist wirklich passend gewählt, denn dieses umfassende Gesamtpaket läuft dem Hauptspiel Diablo III den Rang ab. Es enthält alle bereits veröffentlichten Zusatzinhalte der PC-Version. Die Veränderungen im Gameplay zusammen mit den neuen spielbaren Charakterklassen fühlen sich richtig gut an - gerade der neu hinzugekommene fünfte Akt des Spiels ist ein echtes Highlight geworden. Der neue Abenteuer-Modus sorgt für jede Menge Langzeitmotivation und zusammen mit den aufpolierten HD-Grafiken und dem passenden Soundtrack macht die Monsterjagd gerade im Multiplayer einfach einen Riesen-Spaß. Den einzigen kleinen Wermutstropfen stellt die etwas träge Kameraführung dar sowie die unausgegorene Preispolitik von Blizzard, die Besitzern des Hauptspiels (Xbox 360) keine kostengünstige Alternative zum Upgrade anbietet. Aber am Ende bleibt: „Diablo III in der Ultimate Evil Edition auf der Xbox One rockt!“ - Von meiner Seite eine klare Kaufempfehlung! (mis) (weitere Reviews anzeigen)