Arslan: The Warriors of Legend

In Arslan: The Warriors of Legend, verschlägt es uns in die Zeit der Kreuzzüge. Der Spieler durchlebt die Abenteuer von Arslan, dem Prinzen von Pars. Nach einem Komplott, wird Andragodas, Arslans Vater und der König von Pars, durch Invasoren der Nachbarprovinz Lusitania gestürzt. Fortan heißt es für Arslan seinen Rechtmäßigen Platz auf dem Thron einzunehmen. Auf unserer Reise schließen sich uns neue Gefährten und alte Freunde an, um die Nation aus den Fängen der Besatzer zu befreien. Eine wunderbare Fabel und vor allem toller Schauplatz, für ein auf große Schlachten angelegtes Warriors Spiel. Die Geschichte wird durch teilweise minimal animierte Bilder vorangetrieben. Gelegentlich wird dann zur In-Game Grafik gewechselt, um schließlich nahtlos ins Spielgeschehen über zu gehen, klasse. Die Inszenierung ist zwar schick gemacht, lässt einen aber etwas enttäuscht zurück, weil man sich stets vor Augen führt, dass es hierzu einen vollwertigen Animationsfilm gibt. Trotzdem kann die Geschichte, durch die vielen Charaktere, samt dramatischen Plot Twists mehr als überzeugen. Somit gehört Arslan: The Warriors of Legend erzählerisch definitiv zu den besten im Hack and Slash Genre.

Arslan: The Warriors of Legend präsentiert sich in knackigen 1080p mit einer nicht ganz optimalen Bildrate. Verwunderlich, denn Warriors Spiele laufen meistens mit stabilen 60 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm. Die PS4 wäre auch durchaus in der Lage dies zu bewerkstelligen, siehe Dragon Quest Heroes oder das etwas ältere Samurai Warriors 4. Außerdem werden die Schlachtfelder von Pop-Ins und matschigen Texturen geplagt. Nichtsdestotrotz versprüht die Cel-Shading Optik ihren Charme und weiß zu gefallen. Knallige Farben und tolle Spezialeffekte bei hunderten von Gegnern auf dem Bildschirm. Im Kampfgetümmel fallen diese kleinen Ungereimtheiten aber kaum auf. Dank des einzigartigen Artdesigns und den soliden Charakter Animationen wirkt Arslan: The Warriors of Legend dennoch wie aus einem Guss, zudem sorgen die abwechslungsreichen Schauplätze jedes mal für frischen Wind. Diese ändern sich sogar, bei verschiedenen Ereignissen dynamisch, so finden wir uns z.B. in einem von Feuer umkreisten Hinterhalt wieder.

Das Spiel verfügt weder über deutsche Sprachausgabe, noch deutsche Texte oder Untertitel. Die japanische Sprachausgabe ist natürlich hervorragend vertont, hinzu kommen gut verständliche Englische Untertitel und Texte. Schade nur, dass vielleicht einige Spieler durch die fehlenden deutschen Texte nicht ganz den Überblick behalten können. Davon abgesehen, bekommen wir es genretypisch mit gut ausgewählter Musik zu tun. Orchestral epische Melodien und schnellere Kampfmusik Einlagen. Die Sounduntermalung passt sich dynamisch dem Spielgeschehen und der jeweiligen Situation auf dem Bildschirm an, ohne sich aufzudrängen. Ein rundum solides Sounddesign, was man von Koei Tecmo Hack and Slash Massenschlachten eigentlich immer gewohnt ist.

Im Umfangreichen Story Modus, begeben wir uns nicht nur mit Hauptcharakter Arslan in die Schlacht, sonder wechseln zwischen 15 Charakteren automatisch mitten im Kampf und in neuen Abschnitten, ein manuelles Wechseln wie beispielsweise in Samurai Warriors 4 ist nicht möglich. Dafür spielt sich jeder Kämpfer einzigartig und hat ein Set aus besonderen Waffen. Die Steuerung geht locker von der Hand und schon nach ersten Spielminuten entfesseln wir Spezial Angriffe und Combos. Auf Knopfdruck können wir zwischen Hauptwaffe und Sekundärwaffe wechseln. Im Grunde spielt es sich wie jedes Hack and Slash aus dem Hause Koei Tecmo, ohne große Hindernisse kann jeder Spieler sofort einsteigen und drauf los hämmern. Einige besondere und neue Mechaniken bringt Arslan: Warriors of Legend aber auch mit sich. Während die herkömmlichen Gegner keine wirkliche Herausforderung darstellen, muss man bei den Boss Gegnern schon taktischer herangehen. Stärkeren Gegner Typen sind von einer Schildbarriere umgeben, diese gilt es erst durch rechtzeitiges Ausweichen und Kontern zu durchbrechen. Dann heißt es aber auch hier drauf los hämmern bis der Daumen glüht. Die Schildbarriere baut sich jedoch nach kurzer Zeit wieder auf, leider wirken diese Aufeinandertreffen dadurch etwas langatmig. Ein weiteres besonderes Feature ist der ''Mardan Rush''. Diese Attacke aktivieren wir auf bestimmte, gekennzeichnete Gebiete auf der Karte. Im Mardan Rush befehligen wir hunderte von Truppen manuell, um beispielsweise gegnerische Mauern zu überwinden, auf unseren Weg dorthin metzeln wir natürlich alles nieder was uns daran hindern will. Zwar dauert der Madan Rush nur wenige Sekunden, ist aber ein gelungenes und spaßiges Feature, welches wir gerne in anderen Spielen wiedersehen möchten. Zum Aufsteigen der Werte des Charakters, stehen dem Spieler so genannte Skill Cards zur Verfügung, diese werden von Gegnern fallen gelassen oder bei bestimmt Events aufgesammelt. Bis zu drei Skill Cards können so ausgerüstet oder durch Synthese neu hergestellt werden, um Fähigkeiten und Attribute zu verbessern. Für Waffen können so genannte ''Weapon Arts'' freigeschaltet werden. Mit neuen Weapon Arts bekommt der jeweilige Charakter neue Combos und kann seiner Waffe Elementarschaden hinzufügen wie z.B. Feuer, Wasser oder Wind. Im Free Mode können außerdem zuvor gespielte Story Abschnitte beliebig oft erneut gespielt werden, die Charakterwahl steht einem dabei frei zu und ist nicht mehr durch die Handlung vorbestimmt, für Langzeitmotivation ist daher gesorgt.

Arslan: Warriors of Legend ist der Sprung vom Anime zum Hack and Slash Warriors- Spiel durchaus gelungen. Das Setting und die gut erzählte Story passen wunderbar zum Spielprinzip. Aus technischer Sicht müssen einige Abstriche gemacht werden, wobei die Cel-Shading Grafik positiv hervorzuheben ist. Insgesamt ist das Spielgefühl anders und interessant genug, um eine klare Kaufempfehlung für Fans des Genres auszusprechen. (sd) (weitere Reviews anzeigen)