Star Wars Battlefront

Star Wars: Battlefront sieht galaktisch gut aus. Das Spiel läuft zwar nicht in 1080p, sondern nur in 900p, dafür mit einer butterweichen Bildrate von 60 Bildern pro Sekunde. Das Bild sieht trotzdem gestochen scharf aus und lässt eigentlich keine Wünsche offen. Animationen, Texturen und Effekte sind mit das Beste, was die PS4 aktuell hergibt. Satte Farben und lebendige Flora. So Fotorealistisch hat ein Star Wars Spiel noch nie ausgesehen. Die verschiedenen Karten sprühen vor Details und Star Wars Atmosphäre, hinzukommen die beeindruckenden Licht und Wetter Effekte. Lediglich das Auftreten von Pop-Ins in den Landschaften stört das Gesamtbild ein wenig, sonst haben wir es hier aus grafischer Hinsicht mit einem Vorzeigetitel zu tun.

Auch beim Sound braucht sich Star Wars: Battlefront nicht verstecken, im Gegenteil, was für eine Wucht! Laserschüsse und Explosionen pfeifen durchs Zimmer, kultige Star Wars Melodien und Soundstücke sorgen für Gänsehaut. X-Wings rasen dicht über den Köpfen vorbei, Partikeleffekte hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Die Schritte der Stormtrooper stets im Rücken. Es ist einfach ein Spezialeffekte Fest und ein Vergnügen für die Ohren. Perfektion in der jeder Hinsicht.

Okay, die Story Rubrik haben wir bereits übersprungen. Warum? Ganz einfach, es gibt schlicht und ergreifend keine Story in Star Wars: Battelfront. Klar, gibt es das Star Wars Universum, die Charaktere und alles was dazu gehört aber keinen Modus, indem der Spieler irgendeine Geschichte erlebt. Der Einzelspieler Modus beschränkt sich auf kleine Tutorial ''Missionen'' und Kontextlosen Schlachten gegen KI gesteuerte Gegner. Dabei lassen die wenige Minuten langen bzw. kurzen Tutorial Missionen nur erahnen wie toll ein echter Einzelspieler Story Modus gewesen wäre. Hier wird der Spieler quasi für die Mehrspieler Partien mit der Steuerung zu Fuß und in der Luft vertraut gemacht. Dazu gehört ein kleiner Abstecher nach Tatooine am Steuer eines X-Wings. Eine kleine Speeder Verfolgungsjagd auf Endor und sogar in einem AT-ST-Kampfläufer dürfen wir einmal Platz nehmen. Kurz in die Haut von Lord Vader oder Imperator Palpatine kann ebenfalls geschlüpft werden, um eine Rebellenbasis auseinander zu nehmen. Schade ist, dass sich diese kleinen Missionen nur darauf beschränken eine X beliebige Anzahl von Gegner zu beseitigen und nach maximal Zehn Minuten geschafft sind. Vor jeder Mission bekommt man eine kleine Zwischensequenz spendiert, bei der man leider nur wieder erahnen kann wie genial ein echter Einzelspieler Modus gewesen wäre. Dann gibt es noch den obligatorischen Überlebensmodus, eine Welle von Gegner besiegen, auch nicht wirklich fesselnd und schnell einseitig. Wenigstens kann man hier bei Bedarf im Splitscreen Koop spielen.

Hier sind wir also, im Mehrspieler Modus von Star Wars: Battlefront. Ja, hier gibt es mehr Spielspaß zu holen als im Einzelspieler Modus. Battlefront setzt auf bekannte Merkmale eines Mehrspieler Shooters. Wichtigster Unterschied natürlich, dass man per Knopfdruck in die 3rd Person Ansicht oder First Person Ansicht wechseln kann. Davon abgesehen, wird auf Altbewährtes gesetzt. Auf insgesamt neun Karten behaupten wir uns in typischen Mehrspieler Modi wie klassisches Team Deathmatch und in alternativen Gefechten, um beispielsweise Gebiete einzunehmen oder Versorgungskapseln vor dem Gegner zu bergen. Die Modi sind allesamt sehr vielfältig, kreativere Einfälle gibt es in der so genannten Heldenjagd. In diesem Modus übernimmt ein Spieler die Rolle eines bekannten Star Wars Helden, z.B. Han Solo und die anderen Spieler jagen ihn. Die Helden Charaktere haben natürlich mehr Lebenskraft und auch bessere Ausrüstung aber haben natürlich den Nachteil in Unterzahl zu sein. Größere Schlachten mit Kampfläufern und X-Wings mit bis zu 40 Spielern gibt es ebenfalls, diese können aber aufgrund der Hektik sehr unübersichtlich werden, machen aber genau deshalb eine große Freude. Leider sind die Spawnpunkte beim Wiedereinstieg ins Getümmel manchmal sehr unpassend gewählt, so kann es sein, dass wir einfach mitten in einem Schusswechsel wieder ins Spiel geholt werden und gleich wieder das Zeitliche segnen. Mit unseren Levelaufstieg, schalten wir auch immer mehr Ausrüstungsgegenstände und verschiedenen Powerups frei. Bis man ein ordentliches Level erreicht hat und die guten Waffen und Powerups freigeschaltet hat ist man ganz schön im Nachteil auf dem Schlachtfeld. So bekommt man das Sprungpack, um schnell auf höher gelegenes Terrain zu gelangen, erst ab Level 13, noch nicht genug, muss man das grade freigeschaltete Pack auch noch mit Credits, welche man im Spiel verdient, kaufen. Das gravierendste Manko sind jedoch nicht die Ungereimtheiten des Levelaufstiegs, sondern leider die Waffen. Die Waffen fühlen sich einfach zu ähnlich an. Ob wir nun eine Blasterpistole oder ein Blastergewehr mit uns tragen merken wir kaum, da sich keine Waffe speziell anfühlt oder irgendeine Art Rückstoß bzw. Feedback hat. Durch das schwache Waffengefühl und die geringe Anzahl an Karten, wird der Mehrspieler Modus schnell sehr monoton. Möchte man irgendwann mehr Abwechslung, kommt man wohl an den Season Pass nicht drum herum. Dieser schlägt dann noch mal stolze 49,99€ zu Buche, daher wird man einfach nicht das Gefühl los ein halbfertiges Spiel gekauft zu haben.

Star Wars: Battlefront ist ein Genuß für die Augen und Ohren. Aus technischer Sicht ist der Titel ein Volltreffer. Die Star Wars Atmosphäre wird in den Gefechten gut eingefangen. Der Singleplayer ist kaum vorhanden, obwohl hier viel Potenzial gesteckt hätte. Der Multiplayer kann sich definitiv besser behaupten, wird aber leider durch die geringe Anzahl an Karten auf der Disc schnell eintönig. (sd) (weitere Reviews anzeigen)