Fortnite

Da Epic Games sich diesmal nicht, wie ursprünglich geplant, für einen düsteren, realistischen Look entschieden hat, wirkt Fortnite auf den ersten Blick wie eine Symbiose von Borderlands, World of Warcraft und alten Lucasfilm Adventures wie Maniac Mansion oder Day of the Tentacle. In Fortnite treffen also knallbunter Cartoonlook, bewusst unproportionale Gebäude, Gegenstände und Charakter auf stimmige Hintergründe. Menüführung, Charaktere, Spielgrafik und Lamas, alles wirkt perfekt designt und erschafft ein fabelhaftes Gesamtbild bei dem es einfach Spaß macht zuzuschauen.

In Sachen Sound bewegt sich Fortnite auf erwartet hohem Niveau. Neben guten Surroundeffekten, stimmigen Sounds sowie einer gelungenen deutsche Synchronisation wird der Survival-Trip auch von einem passenden Soundtrack untermalt. Leider vermischen sich hin und wieder mal englische Sprachfetzen mit der deutschen Synchro, da sich das Spiel aber aktuell im Early Access befindet ist dies zu verschmerzen und wird ohnehin noch per Update gefixt werden.

Mysteriöse Stürme tauchen plötzlich in der Welt auf und bringen verheerende Monsterhorden mit sich. Als einer der wenigen Überlebenden ist es eure Aufgabe die restlichen Überlebenden zu finden, zu beschützen und nach und nach die Welt wieder zurückzuerobern. Nach einem stimmigen Intro wirft uns das Spiel direkt in ein Tutorial in dem die Grundlagen kurz und knapp erklärt und danach direkt in die Tat umgesetzt werden. Schritt für Schritt werden wir so an das auf den ersten Blick enorm komplexe Spiel herangeführt. Wichtig ist, dass man an dieser Stelle nicht den Fehler macht und zu viel in den umfassenden Menüs oder den Optionen herumklickt. Das Spiel erschlägt einen sonst zu Anfang und verwirrt nur unnötig. Lieber Schritt für Schritt den Anweisungen folgen, gut zuhören und alles andere ergibt sich mit der Zeit von alleine! Im Spiel stehen uns vier Heldenklassen (Soldat, Entdecker, Ninja und Konstrukteur) zur Auswahl und obwohl zu Spielbeginn noch lange nicht alle Fähigkeiten des Helden verfügbar sind, da diese erst per Level-Up freigeschaltet werden müssen, kann man die grobe Richtung in die es gehen soll bereits im Vorfeld festlegen. Jeder Spieler kann somit den Helden wählen, der am besten zu seiner präferierten Spielweise passt. Der Soldat ist Fernkampfexperte, guter Allrounder und eignet sich perfekt für Shooter-Liebhaber, der Entdecker ist eine der mobilsten Klassen, sammelt Ressourcen schneller als andere Klassen und ist die ideale Wahl für Spieler die Jäger und Sammler sind. Der Ninja ist ebenfalls sehr mobil und glänzt besonders als starker Nahkämpfer. Wenn ihr blitzschnell zuschlagen, viel Schaden austeilen und wieder verschwinden wollt, dann ist der Ninja eure Wahl. Zu guter Letzt bleibt noch der Konstrukteur welcher Gebäude schneller und günstiger reparieren kann als die anderen Klassen. Hinzu kommen seine hohen Hitpoints und Schilde weswegen sich der Konstrukteur auch hervorragend als Tank eignet. In Sachen Mobilität hat der Konstrukteur jedoch das Nachsehen. Im eigentlichen Spiel geht es darum Ressourcen abzubauen, eine Basis zu errichten und diese, sobald „der Sturm“ aufkommt, gegen die angreifenden Monsterhorden zu verteidigen. Hierzu könnt ihr mit einer Spitzhacke bewaffnet so ziemlich alles in Rohstoffe zerlegen was euch vor die virtuelle Nase kommt. Holz, Stein, Metall, Batterien, Klebeband, Schrauben usw. zu Anfang sollte man sammeln, sammeln, sammeln denn im weiteren Verlauf der Mission werdet ihr definitiv ausreichend Rohstoffe brauchen. Lieber im Vorfeld schon die Taschen füllen denn wer will schon mitten im Feuergefecht abbrechen und Holz hacken gehen? Wenn man mehrere Spielgenres miteinander so geschickt verzahnt besteht die große Schwierigkeit darin, dass zum Beispiel ein Craftingsystem auch dann gut funktionieren muss, wenn man sich in einem hektischen Feuergefecht befindet. Ist das Ganze zu komplex oder zu kompliziert bleibt der Spielspaß auf der Strecke. Doch genau hier glänzt Fortnite und man merkt dem Spiel an, dass die lange Entwicklungszeit sich gelohnt hat! Das Bausystem ist simpel und dennoch gelingen einem nach kurzer Eingewöhnungszeit auch komplexe Bauwerke. Auch an der Shootermechanik gibt es nichts auszusetzen. Ein absolut rundes Gesamtpaket.

Bereits nach kurzer Spielzeit wirft einen das Spiel schon in den Multiplayer Modus. Zu viert kann das im Tutorial Gelernte nun in die Tat umgesetzt werden. Schnell merkt man, dass das Kernelement von Fortnite der Multiplayer ist denn Seite an Seite macht das Spiel wesentlich mehr Spaß. Neben gutem Teamwork sind auch gute Absprachen und die sinnvolle Nutzung der gemeinsamen Ressourcen enorm wichtig damit aus der Heimatbasis ein robustes Fort wird und keine Bretterbude.

Fortnite ist eine Kombination von beliebten Spielelementen die man bereits in Titeln wie Minecraft, diversen Tower Defense Spielen sowie Koop-Shootern wie Borderlands kennen und lieben gelernt hat. All das unter einen Hut zu kriegen ist gut gelungen und originell verpackt worden. Besonders die tolle grafische Präsentation im Comicstil sticht hervor. Schon im Early Access macht das Spiel enorm viel Spaß und funktioniert tadellos und das selbst dann, wenn man einfach nur sinnlos durch die Gegend läuft und wirklich alles kurz und klein schlägt um Ressourcen zu farmen. (Björn Cuber) (weitere Reviews anzeigen)