Mit dem neuen Ableger der unter Motorcross-Freunden bekannten MX vs. ATV Reihe, verspricht das von den Rainbow Studios entwickelte Spiel, wieder ein glaubwürdiges und realistisches Fahrerlebnis auf die PS3 zu zaubern. Mit einer neuen und verbesserten Physik soll dies unter anderem gelungenen sein. Außerdem trumpft das Spiel mit 17 Supercross-Strecken und 80 offiziellen Motorcross-Firmen auf. Für eine gute Atmosphäre während des Spielens soll der aktuelle Track "up on the roof" von der Punk-Rock-Band "Beatsteaks" sorgen. Die Vorfreude aufs Spiel lässt den Adrenalinpegel schon mal ansteigen. Also dranbleiben!
Grafik
Gleich zu Beginn des Spiels macht sich etwas Ernüchterung breit! Zwar erwarten einen satte Farben, aber Schärfe und Detailverliebtheit sehen anders aus. Denn die Fahrzeuge wie auch die Fahrer und Fahrbahnen werden recht einfach und fast auf PS2-Niveau abgebildet. Eine variable Streckenanpassung nach gefahrenen Runden, welche die Spurenabdrücke der Fahrzeuge in den sandigen Bahnen berücksichtigt, sucht man vergeblich. Das dies aber auch bei PS3 Spielen möglich ist zeigt Milestones MXGP. Außerdem ist häufig Kantenflimmern zu bemerken, was das eh nur durchschnittliche Schärfeniveau zusätzlich schmälert. Wenigstens das gute und realistische Geschwindigkeitsgefühl entschädigt ein wenig für die leicht unterdurchschnittliche Grafik!
Sound
Etwas besser sieht es beim Ton aus. Die Motorengeräusche klingen sehr realistisch. Außerdem heizt einem der Track "up on the roof" so richtig ein, so dass die Vorfreude aufs Spiel erst mal steigt. Aber auch die anderen Songs sind fetzig und rockig und hellen die Atmosphäre ein wenig auf. Allerdings wird man was Surroundeffekte betrifft enttäuscht, denn außer den Motoren hört man nicht viel heraus. Die Zuschauertribüne ist zwar voll besetzt, trägt aber kaum akustisch zur Atmosphäre bei. Hier hätte man aber insgesamt bedeutend mehr daraus machen können! Somit war man beim Ton auch nur auf Zweckmäßigkeit bedacht. Echte Spielfreude will auch hier nicht richtig aufkommen.
Singleplayer
Gleich, nachdem man sich ein Profil angelegt hat, kann es sofort losgehen. Zu Beginn hat man erst mal nur begrenzt Zugang zu den Strecken. Je nach Erfolgen und gewonnen Medaillen schaltet man nach und nach die 17 Strecken frei. Dabei kann man auch den Schwierigkeitsgrad auf Anfänger stellen, damit es schneller vorangeht. Aber das beeinflusst in erster Linie die KI, die in einfacheren Spielmodi langsamer fährt. Im eigentlichen Karrieremodus sieht das Ganze sehr ähnlich aus. Man hat nämlich erst mal nur zwei Meisterschaften freigeschaltet, wobei man auch Schwierigkeitsgrad, Rundenzahl und zu guter Letzt das eigene Fahrzeug auswählt. Jedoch präsentiert sich davon abgesehen der Karrieremodus sehr langweilig, fast schon emotionslos, denn es ist ehrlicherweise nur eine Aneinanderreihung von Events. Aber auch die Spielephysik lässt zu wünschen übrig. Denn das eigentliche Fahren auf den Motorrädern oder Quads wirkt wenig realistisch und weitestgehend monoton. Lediglich das Körpergewicht lässt sich ein wenig verlagern. Ansonsten muss man außer Bremsen und Gas geben nur noch Lenken. Unter realistischer Spielphysik stellt man sich jedenfalls etwas ganz anders vor. Und, dass man ähnliche Spiele aus diesem Genre schon wesentlich besser erlebt hat, sieht man z.B. bei den drei Teilen von Motorstorm.
Multiplayer
Um offline gegen einen Freund zu spielen, greift das Spiel auf den altbewährten Splitscreen zurück. Anders als bei dem meisten Racern, wird der Bildschirm diesmal in der Vertikalen geteilt. Nichtsdestotrotz machte es mehr Spaß, als alleine zu spielen. Fairerweise stehen einem auch nur die Strecken zur Verfügung, die man im Singleplayermodus freigespielt hat. Ganz anders sieht es online aus. Zwar sind die Einstellungsmöglichkeiten sehr umfangreich, und man kann auch gleich mehrere Rennen hintereinander fahren, so dass es einer echten Turnierveranstaltung gleicht. Jedoch ist der eigentliche Fahrspaß sehr beschränkt möglich. Denn außer längeren Wartezeiten kam es im Testzeitraum doch zu häufig zu Verbindungsabbrüchen trotz schneller Internetverbindung. So stellt sich schnell etwas Frust ein, und man kann nur auf ein Update für mehr Systemstabilität hoffen.
Fazit
Die Vorfreude aufs Spiel war groß! Doch macht sich schnell Ernüchterung breit. Rein grafisch und akustisch befindet sich das Spiel nur auf durchschnittlichem Niveau. Aber auch die eigentliche Spielfreude will nicht richtig aufkommen. Eine monotone Spielephysik und ein fast emotionsloser Karrieremodus machen das Spiel auch nicht besser. Aber auch online kann das Spiel nicht überzeugen. Lange Ladezeiten und häufige Verbindungsabbrüche trotz stabiler Internetverbindung lassen dann auch noch Frust aufkommen. Somit kann man keine Empfehlung aussprechen und Freunde dieses Genre sollten sich besser bei anderen Racern umschauen.
(fe)
- flüssiger Splitscreenmodus
- rockige und fetzende Beats
- nur durchschnittliches Grafikniveau
- kaum Surroundatmosphäre
- emotionsloser Karrieremodus
- online häufige Verbindungsabbrüche