Twisted Metal

In Twisted Metal lässt sich nahezu die komplette Umgebung zerlegen und zerstören. Kaum ein Gebäude ist vor der Zerstörungswut der Rennfahrer gefeit – mal abgesehen von den mehrstöckigen Gebäude, die sich nur auf der untersten Ebene etwas „abrasieren“ lassen. Bei solch vielen Zerstörungsmöglichkeiten sollte man nicht allzu viel Details erwarten. Es laufen zwar Menschen umher, die sich auch mühelos umfahren lassen und in tausend Einzelteile zerspringen, aber besonders die Böden der Arenen sehen etwas matschig aus. Da man so schnell fährt, dass man kaum noch etwas von diesen Texturen mitbekommt, stört es das Gesamtergebnis nicht im Geringsten. Die Framerate ist stets stabil – auch dann, wenn alle Gegner auf den Spieler zufahren und ihr Waffenarsenal auf den Protagonisten loslassen. Ein großes Lob verdienen auch die genialen Zwischensequenzen und Intros, die die Protagonisten vorstellen. Die Intros könnten auch einem High Budget Film entsprungen sein. Die Videos werden in bester „Horror“-Manier präsentiert und stellen die verschiedenen Charaktere und ihre Geschichten ausgezeichnet dar. Und obwohl die Zwischensequenzen für die europäische Version leicht geschnitten wurden, werden sie noch immer hervorragend in Szene gesetzt. Wenn man nicht die US-amerikanische Version des Spiels besitzt, dann wird man vermutlich nichts vermissen.

Die Stimmen der Protagonisten sind düster und kommen hervorragend zur Geltung. Währenddessen ertönt ein rockiger und dunkler Sound aus den vorderen Lautsprechern, der es versteht eine ganz besondere Stimmung für die Spieler zu vermitteln. Auch den Protagonisten verleiht er mehr Tiefe. Bei den Zwischensequenzen, bzw. den Intros, die vor jedem Level/jeder neuen Arena abgespielt werden, kann es allerdings hin und wieder vorkommen, dass die Musik die Sprecher etwas undeutlich erscheinen lässt.

Das Spiel bietet einen Einzel- und Multiplayer-Modus. Im Einzelspieler finden sich zudem die Menüpunkte „Story“, „Herausforderungen“ und „TM-Training“. Beim zuletzt genannten Modus steht die volle Palette der in Twisted Metal gebotenen Modi und Arenen zur Verfügung, die dort ausgiebig getestet werden können. Wir wollen uns in diesem Abschnitt vor allem dem Story-Modus widmen. Calypso veranstaltet abermals ein Turnier, in dem der beste Rennfahrer alle Wünsche erfüllt bekommen soll – vorausgesetzt man gewinnt in den zahlreichen Twisted Metal Arenen, die es teilweise wirklich in sich haben. Sie sind groß, teilweise ziemlich unübersichtlich und spielen sich meistens auf verschiedenen Ebenen ab. Das macht die Arenen zu etwas Besonderem, da sie auch nach langem Zocken nicht eintönig werden und der Spieler hier und da neue Orte entdeckt, die bislang verborgen geblieben sind. Allerdings sind nicht alle Arenen so vielschichtig. Auffallend ist, dass es „ziemlich lange“ dauert, bis man mal eine Trophäe gewinnt – es sei denn, man schaut sich direkt die Herausforderungen an, bei denen man die begehrten Trophies bekommt. Fährt man zunächst auf „Teufel komm raus“ in die Arenen, dann wird das mit wenig Erfolg gekrönt sein – zumindest für Trophäen-Jäger und Neueinsteiger, die erst einmal mit der Steuerung zurechtkommen müssen. Im Story-Modus spielt man zuerst Sweet Tooth den Clown und klappert seine Geschichte ab und erlebt wie er von einem Mädchen, das er eigentlich töten wollte, verletzt wurde. Danach geht es mit den anderen Protagonisten weiter.

Um sofort in den Genuss eines Mehrspielerturniers zu kommen, kann man im Menü die Option „Schnelle Online-Action“ wählen. Unter diesem Punkt befinden sich dann wiederum „Jeder-Für-Sich-Spiele“, „Teamspiele“ und „Spiele mit Ziel“. Die Namen verraten im Grunde schon, worum es in diesen Modi geht. Im ersten Modus befindet sich der Spieler quasi auf einem Egotrip – Deathmatch, Letzter Gewinnt, Gejagt. Teamspiele stellen da das genaue Gegenteil dar. Hier muss der Spieler mit Freunden oder Fremden im Team Deathmatch, Team-„Letzter gewinnt“ und Team-Gejagt-Modus antreten. Im letzten Modus nehmen Teams abwechselnd die Angreifer- und Verteidigerrolle ein und müssen bestimmte Aufgaben erledigen. Vor den Spielen kann man sich ein Auto und den Fahrer aussuchen. Zudem lassen sich besonders nervige Spieler stumm schalten, allerdings kann man auch im Sprach- und Textchat bestimmte Regeln festlegen. An Ranglistenspielen kann man nach Spielbeginn nicht mehr teilnehmen und muss ggf. etwas warten. Hat man erst einmal ein Spiel gestartet, offenbart sich das ganze Potential von „Twisted Metal“. Der Mehrspielermodus steht dem Offline-Singleplayer-Modus in nichts nach. Es sind keine Ruckler, Verzögerungen oder Fehler in der Grafik sichtbar, die den Spielgenuss stören könnten. Allerdings gilt auch hier: Wer zu langsam ist, sollte sich warm einpacken. Der Multiplayer ist mit Sicherheit kein Ort für eine Kaffeefahrt. Um den „richtigen“ Multiplayer zu erleben, muss man auf „Mehrspieler“ im Menü gehen. Dort lässt sich dann entweder per LAN, online oder im 2-Spieler-Splitscreen daddeln. Geht man sofort unter „Online“, dann steht dem Gamer direkt die volle Bandbreite zur Verfügung. Von hier aus lassen sich Spiele erstellen oder in bestehende Spiele eintreten. Bei der „Schnellen Online-Action“ entscheidet das Zufallsprinzip in welche Art von Spiel der Gamer gestopft wird – im umfangreichen „Mehrspieler-Modus“ hat der Gamer die totale Kontrolle.

Die Steuerung lässt sich im Optionsmenü entweder auf „Klassisches TM“ stellen oder der Spieler nutzt die Zwei-Stick- oder Rennsteuerung. Die Standard-Einstellungen stehen auf „klassisch“, d.h. einige Elemente bzw. Buttons sind doppelt belegt. Neulinge werden sich daher erst einmal mit der Steuerung zurechtfinden müssen, da diese ziemlich anspruchsvoll sein kann und erst einmal „erlernt“ werden muss. Vor allem die doppelte Belegung fürs Rückwärtsfahren und Bremsen ist erst einmal gewöhnungsbedürftig. Während sich Gas geben, Bremsen, die Funktion für „scharfe Kurven“ und die Spezialwaffe auf der rechten Seite des Controllers befinden, liegt die Hauptwaffe auf der R2-Taste und die Sekundärwaffe auf L2. Die Sekundär- und Hauptwaffe lassen sich dann auf dem L1- bzw. R1-Button wechseln. Auf der linken Seite des Controllers liegen die Steuerelemente um Minen zu legen, Schilde und das Rückfeuer zu aktivieren. Hat man sich erst einmal an diese Art des Steuerns gewöhnt, dann kann dem Spielspaß nichts mehr genommen werden. Die Bedienung ist intuitiv, schnell und eindeutig auf Arcade ausgelegt. Besonders die X-Taste, mit der man schnelle Kurven nehmen kann, eignet sich hervorragend um schnell auf Feinde zu reagieren und nicht vorzeitig zu sterben. Und wie der Name bereits sagt, kann man mit Hilfe dieser Taste schnell die Kurven nehmen, damit sich problemlos durch die Arenen flitzen lässt – ohne jedes Gebäude mitzunehmen.

Twisted Metal versteht es mühelos an die alten Erfolge der Serie anzuknüpfen und bietet neben sehr viel Action auch ein fantastisches Gameplay, tollen und rockigen Sound, sowie eine Grafik, die sich nicht ansatzweise hinter Spielen desselben Genres verstecken muss. Die Engine ist zu jeder Zeit stabil – auch dann, wenn sich jede Menge Fahrzeuge in der näheren Umgebung befinden und den Spieler mit Gewehr- und Raketsalven eindecken. Der Multiplayer-Part ist dem Offline-Singleplayer ebenbürtig und verlangt viel von dem Spieler ab. Es gibt den Modus „Schnelle Online-Action“ und und einen Mehrspieler-Modus, der das volle Online-Spektrum abdeckt. Das Sammeln von Trophäen kann etwas mühselig sein, allerdings tut das dem Spiel keinen Abbruch. (mw) (weitere Reviews anzeigen)