Sie sind da! Die Sims haben es auf die Konsole geschafft. Nun kann der Spieler auch auf der PS3 seine eigene virtuelle Realität gestalten. Mit selbstkreierten Charakteren, versucht der Spieler Karriere zu machen und Kontakte zu knüpfen, wobei die Grundbedürfnisse der Sims nicht aus den Augen verloren werden dürfen.
Story
Bei den Sims kann der Spieler seine eigene kleine Welt erschaffen. Zu allererst erstellt er einen Sim, dessen Aussehen und Merkmale er bestimmen kann. Danach darf der Spieler eines von vier auf den Charakter zugeschnittenen Lebenszielen festlegen, dessen Erfüllung das Hauptanliegen im Spiel sein wird. Falls mehrere Sims erstellt wurden, muss natürlich noch die Beziehung (Ehe, Wohngemeinschaft, etc.) angegeben werden und schon beginnt der Einzug in eines der zwei zur Wahl stehenden Häuser. Nun überwacht der Spieler die Bedürfnisse der Sims. Doch versorgen sich die Sims sogar selbst, wenn sie Hunger haben, Harndrang verspüren oder sich schmutzig fühlen. Der Spieler bringt seinen Sims Fertigkeiten bei, arbeitet an den Karrieren und knüpft Freundschaften. Partys schmeißen und Kinderbekommen gehört ebenfalls in den Sim- Alltag.
Grafik
Am Aussehen der Sims hat sich nicht viel verändert. Eine virtuelle Welt mit Geschäften und Wohnhäusern, durch dessen Wände der Spieler hineinschauen kann. Auch die Aktionen der Sims werden den Sims-Spielern von der PC-Version her bekannt vorkommen. Hat ein Sim Hunger, holt er sich etwas zu essen aus dem Kühlschrank und wie aus Geisterhand taucht eine Schüssel auf und die Zutaten sind verschwunden. Oder die geheimnisvolle Autofahrt des Sim zu seiner Arbeitsstelle, die nie gezeigt wird. Genauso ist der Sim, selbst am Arbeitsplatz immer noch nicht zu sehen. Ein bisschen mehr Feinarbeit und weniger Heimlichkeiten wären für die eine oder andere Situation sicher sehr wünschenswert gewesen, schließlich präsentieren sich die Sims ja nun auf einer Konsole, die für HD-Spiele bekannt ist.
Sound
Nun aber noch einmal genau hingehört, war das eben Japanisch, was da aus dem Sim-Mund kam oder doch eher eine slawische Sprache? Wenn der Spieler versucht bei den Sims eine bekannte Sprache herauszuhören, wird er schnell kapitulieren, denn die Sims sprechen natürlich Simlish. Die Gedankenblasen über ihren Köpfen geben dem Spieler Anhaltspunkte, an was sie denken oder worüber sie mit einem anderen Sim sprechen.
Schaltet ein Sim das Radio oder den Fernseher an, ertönen die entsprechenden Musiktitel oder Fernsehsendungen, aber auch diese in Simlish.
Singleplayer
Natürlich muss zuerst einmal ein Sim erstellt werden. Der Spieler beginnt die Klassiker zu wählen, das heißt Name, Alter und Geschlecht. Danach wird es schon interessanter, nachdem der Spieler dem Sim was Schickes angezogen hat, kann er ihm fünf Merkmale zuordnen. Dabei stehen stolze 60 Stück aus den Kategorien Mental, Sozial, Lebensstil und Physisch zur Auswahl. So ließe sich zum Beispiel ein bindungsphobischer, freundlicher, kleptomanischer Computerfreak mit einem grünen Daumen erschaffen.
Die Merkmale beeinflussen das Verhalten eines Sim oder dessen Wünsche. Ein ordentlicher Sim zum Beispiel putzt für sein Leben gern und wünscht sich ein sauberes Haus. Der Hauptwunsch des Sim ist aber, das Lebensziel zu erreichen. Für das Erfüllen von Wünschen, bekommt der Spieler Punkte, welche er in Belohnungen, wie schnelleres Lernen eintauschen kann. Für die Erfüllung des Lebensziels, was lauten könnte: „Bekomme vier Kinder“, gibt es besonders viele Punkte. Auch das Karma steigt durch Wunscherfüllungen an. Nein, ihr habt euch nicht verlesen, bei den Sims 3 wird um Mitternacht Karma verteilt und es kann auch sein, dass ein Sim leer ausgeht.
Natürlich muss der Spieler seinem Sim auch einen Job besorgen. Hier stehen ihm 11 verschiedene Karrieren wie Journalismus-, Medizin- oder Verbrecherkarriere zur Wahl. Die Jobs können durch das Internet oder am Arbeitsort selbst gefunden werden. Auch am Arbeitsplatz bestimmen die Merkmale eines Sim seine Karriere, so steigt ein ehrgeiziger Sim natürlich schneller auf. Wie im wahren Leben kann der Sim auch einen Nebenjob annehmen, um sich weitere Simoleons (so heißt die Währung im Sim- Land) dazu zu verdienen. Diese kann der Spieler zum Beispiel in schicke Möbel investieren oder allerhand Zubehör für seinen Sim. Wichtig ist auch die Fähigkeiten eines Sims zu fördern. Dazu muss der Spieler seinen Sim Bücher lesen und Kurse besuchen lassen oder auf das Learning- by-doing Prinzip zurückgreifen.
In Moonlight Bay trifft der Spieler auf viele weitere Sims, mit denen er seine Sims interagieren lassen kann. Per Handy können die Nachbarn und Freunde zu Partys eingeladen werden, aber auch das Flirten mit einem fremden Sim in der Galerie ist möglich. Der Spieler kann seine Sims damit blamieren oder Beziehungen knüpfen. Kommt der Sim mit einem Unbekannten ins Gespräch, erscheint eine Freundschaftsanzeige, die wächst, wenn sich die Sims sympathisch sind.
Steuerung
Die Tasten sind bei diesem Titel voll ausgebucht. Da es sehr viele Funktionen gibt, ist es bestimmt nicht ungewöhnlich, wenn der Spieler erst einmal verwirrt ist und anfangs noch einiges durcheinanderbringt. Mit den Richtungstasten kann sogar die Zeit beeinflusst werden, zum Beispiel vorgespult, damit der Spieler den Sims nicht allzu lange beim Schlafen zusehen muss. Der Sim an sich lässt sich nur in einigen Gebäuden, wie der Bibliothek selbst steuern. Die Kamera wird über den rechten Stick bewegt und stellt eine der Hauptfunktionen dar.
Fazit
Die Sims 3 ist ein sehr komplexes Spiel. Wie im wahren Leben gibt es auch hier viele Zusammenhänge zu beachten. Wenn der Spieler einen faulen Sim kreiert, brauch er sich nicht zu wundern, wenn dieser nach drei Tagen seinen Job verliert, ist der Sim bindungsphobisch, wird es dagegen schwer mit der Familiengründung. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit, nicht zuletzt aufgrund der Steuerung, sind die Sims recht unterhaltsam. Der Spieler kann die Charaktere an sich und deren Handlungen selbst bestimmen und seine Fantasien im Spiel verwirklichen.(ar)