Ich finde einige O-Ton Gucker sehen das zu verbissen und
differenzieren nicht ausreichend.
Es stimmt natürlich das man nur im O-Ton den Schauspieler hört,
ausserdem geht viel durch die Synchro verloren, da man sich nicht
immer die Mühe macht das gesagte originalgetreu zu übersetzen.
Weiter schwanken auch die Qualitäten, das ärgert mich sehr als
Synchro Gucker.
Überhaupt gibt es einen Trend besonders Männern immer und immer
wieder sanftere "Weicheistimmen" zu verpassen.
Sieht man besonders bei Sitcoms.
In How I meet your Mother hat Marshall im O-Ton eine
männliche-tiefe Stimme.
In der deutschen Synchro eine sanfte und wirkt im Vergleich wie ein
Weichei.
Im Trailer zu der Hobbit hat Thorin die Synchro von John Cusack,
ich hoffe das dies nicht so bleibt, denn im O-Ton hat er eine
wunderbare tiefe, charismatische Stimme.
Sind deswegen Synchros grundsätzlich schlecht, haben diese keine
Daseinsberechtigung ?
Nein, Synchros sind sinnvoll !
Nicht jeder kann gut Englisch und man kann auch nicht jedem(auch
Kindern?) vorschreiben perfekt Englisch zu können damit sie einen
Film verstehen.
Denn um wirklich einen Film in Englisch zu verstehen muss man
verdammt gut Englisch können.
Oft reden die Darsteller sehr undeutlich, nuscheln, haben Akzente
und benutzen spezielle regionale Redewendungen die man in unserem
Kulturkreis nicht kennt.
Synchros sind eine gute Möglichkeit einem anderen Land, einer
anderen Kultur Filme zugänglich zu machen.
Und auf Untertitel zu glotzen ist nun wirklich keine Option, ich
will mich fallen lassen, Bild, Ton, Musik und Schauspiel über mich
ergehen lassen und nicht konzentrieren.
Weiter kracht die O-Ton Diskussion spätestens bei Filmen in
mandarin, japanisch, koreanisch, russisch, spanisch, norwegisch
oder andren Sprachen zusammen, dann muss man wirklich nur auf die
UT glotzen und was nützt es den Originaldarsteller zu hören wenn
man ihn nicht verstehen kann, dadurch wird eine Grenze gezogen,
eine Distanz herrscht.
Was man auch nicht vergessen sollte, ist das Synchros ein Kulturgut
sind.
Wir haben hier eine etablierte Synchronisationstradition, mit
genialen Sprechern.
Andere Länder wie Russland pappen da einfach ein schauderfates
Voice Over drüber.
Wenn Synchros wirklich gut gemacht werden(künstlerisch), können sie
sich sogar besser als der O-Ton anhören.
Bruce Willis, Robert DeNiro, Stallone, Schwarzenegger, Nicholas
Cage, Harrison Ford, haben geniale deutsche Sprecher.
Ich finde diese Stimmen viel charismatischer als im Original.
Bruce Willis hat eine ganz normale Stimme, die deutsche hingegen
ist richtig hart.
Schwarzenegger hat einen gruseligen Akzent, sicher mag dies lustig
und charmant sein, aber einen Film wie Terminator kann ich so nicht
ernst nehmen, da ich dauernd schmunzeln muss.
Aha ein Cyborg mit steirischen Akzent:D
Und Stallone hatte leider als Kind eine lähmung einiger Nerven im
Unterkiefer(Zangengeburt) wodurch er einen leichten Sprachfehler
hat.
Da hört sich seine Synchro viel besser an, ohne Stallone wirklich
zu nahe treten zu wollen.
Das mit Synchros muss man einfach abstrakter betrachten, es ist
eine weitere kreative Ebene wie Schnitt, Ton, Musik, Kammera,
Licht, etc.
Besonders bei manchen Animationsfilmen sticht die deutsche Synchro
heraus, z.B. Ice Age, Otto spricht Sid so genial, das sich alle
Sprecher weltweit nach seinem Vorbild gerichtet haben.
Ich verstehe jetzt auch nicht das Problem, durch die DVD haben wir
mehrere sprachen auf einer Disc, so kann sich jeder das aussuchen
was er mag.
Wer Filme im O-Ton gucken will, kann dies gerne-aber deswegen muss
man den Synchros doch nicht den Krieg erklären und sich generell
über diese lustig machen und über die die darauf angewiesen sind
oder diese schlicht schätzen.