Percy Jackson - Im Bann des Zyklopen
2010 wurde mit Percy Jackson's erstem Filmauftritt versucht ein
neues Franchise aufzubauen. Die Kritiken waren nicht sonderlich
gut, das Einspiel sicherte dem Ganzen aber eine Fortsetzung. Diese
schafft es mehr Tempo aufzubauen und Unterhaltung zu bieten als der
Erstling, dennoch gelingt der große Wurf weiterhin nicht.
Um das Leben ihrer Kameraden zu rettet, opferte sich Thalia,
Tochter von Zeus. Um sie zu ehren lies Zeus einen Baum über sie
wachsen, der das Camp fortan beschützen sollte. Aus diesem entstand
der Schutzschild der das Halbgottcamp vor Kreaturen und Wesen
schützen sollte. Als eines Tages der Zyklop Tyson, ebenfalls Sohn
von Poseidon in das Lager kommt, geschehen merkwürdige Dinge. Bei
einem Angriff auf das Camp von außerhalb, findet Percy Jackson
heraus das der Sohn von Hermes, Luke, dahinter steckte und auch den
Baum vergiftete, der Schutz liefern sollte. Bevor dieser stirbt
muss Percy ein magisches Vlies finden das ihn heilt und das Camp
weiterhin schützt. Es lauern auf dem Weg dorthin aber viele
Gefahren. Luke hat vor den Titanen Kronos (Vater von Zeus, Poseidon
& Hades) wieder auferstehen zu lassen..
Die Geschichte ist auch hier wieder sehr, sehr interessant. Gerade
die Handlung um Kronos, dessen Söhne ihn einst verbannten ist
großartig, wird hier aber leider nicht so tiefgründig behandelt.
Die Charaktere aus dem ersten Film sind alle wieder dabei, wenn
auch mit anderer Besetzung. So wird Chiron nicht mehr von Pierce
Brosnan sondern von Anthony Head verkörpert, was sehr schade ist.
Head macht einen guten Job aber Brosnan war doch schon eine andere
Hausnummer. Das fehlt. Während Luke Camilleri im ersten Film als
Dionysus recht blaß und wenig im Kopf blieb, ist Stanley Tucci eine
Neubesetzung die sich sehen lassen kann. Nicht nur das er viele
sehr witzige Momente auf seiner Seite hat, er macht auch so eine
wirklich gute Figur. Gleiches gilt auch für Nathan Fillion, der im
zweiten Film Dylan Neal als Hermes ersetzt. Auch er sorgt für jede
Menge Humor und lässt Nerd-Herzen höher schlagen. (So kommt man
beispielsweise nicht um eine Firefly Anspielung herum)
Großartig.
Die Regie von Thor Freudenthal ist alles in allem sehr ordentlich.
Der Film hat deutlich weniger 'Leerlauf' als der Vorgänger, hat
mehr Höhepunkte und Highlights was die Action angeht, sodass er
sich deutlich temporeicher als der erste Film anfühlt. Das
Hauptdarsteller Trio bestehend aus Logan Lerman, Alexandra Daddario
& Brandon T. Jackson überzeugt wieder und vor allem die junge
Dame macht eine sehr gute Figur. Die Locations sind sehr gut
gewählt, nur wirken ein paar Special Effects nicht sonderlich
authentisch. Das tut der Unterhaltung aber keinen Abbruch.
Großes Minus gibt es für das Finale, in dem man den Bösewicht sowas
von verschenkt und lausig darstellt. Da hätte ich viel, viel mehr
erwartet. Ich mein, das ist echt unglaublich. Auch die Tatsache das
die Dramatik im Film absolut gar nicht funktioniert, weil jeder
schwerverletzt sein kann, ohne das es große oder gravierende Folgen
hätte. Das war schon im ersten Teil nicht sonderlich gut umgesetzt
und hier ebenfalls nicht. Es wird auch ein möglicher 3. Film
angedeutet, jedoch ist die Handlung dieses Film in sich
abgeschlossen. Der Film macht Spaß und ist sehr unterhaltsam. Der
Humor im Film ist durch Tucci & Fillion sehr gut gelungen,
ebenso auch die meisten der Actionsequenzen. Was das Nutzen vom
Potenzial der Mythologie angeht, hat man auch hier wieder viel
verschenkt. Auch ein paar Dialoge sind merkwürdig geschrieben, was
vor allem in dramatischen Szenen bemerkbar wird. Diese sind
übrigens wie bereits erwähnt keine Stärke des Films, weil sie ohne
Gewicht sind. Man darf gespannt sein ob der 3. Film ebenfalls eine
Steigerung ist.
6/10