The Walking Dead (AMC)

Gestartet: 12 Aug 2009 14:47 - 6714 Antworten

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The Walking Dead - Die komplette neunte Staffel

Veröffentlichung:

07.11.2019

Laufzeit:

756 Minuten

Schauspieler:

Andrew Lincoln, Danai Gurira, Jeffrey Dean Morgan, Lauren Cohan, Norman Reedus, Samantha Morton

Regisseur:

Daisy von Scherler Mayer, Dan Liu, David Boyd, Greg Nicotero, Larry Teng, Laura Belsey, Liesl Tommy, Meera Mennon, Michael Cudlitz, Michael E. Satrazemis, Millicent Shelton, Rosemary Rodriguez

Produktion:

USA / 2018, 2019

Kategorie:

Horror, TV-Serien, Comicverfilmung

Altersfreigabe:

FSK: Freigegeben ab 18 Jahren

3 Bewertung(en) mit ø 3,75 Punkte 6 Kommentare bisher

#6621

Geschrieben: 18 Juni 2018 01:12

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Also ich war lange Zeit Fan der Serie, doch je länger diese andauert, desto holpriger wird die Erzählung. Schon in der fünften Staffel zeichnete sich ab, dass man sich recht einseitig entwickelt, was man mit dem Tod von Glenn und Abraham noch ordentlich kaschieren konnte. Man denke hier nur mal an den krassen Cliffhanger und die Werbekampagne. Aber das war schon der erste richtig derbe Fehler die Fans so lange warten zu lassen, denn die hatte man um den Abschluss des Kapitels beschissen und killed dann auch gleich mal einen absoluten Fanliebling weg. Oder anders ausgedrückt: Facepalm in Advance!

Die siebte Staffel wiederum hat der Serie eine wohltuende Pause beschert und auch mal einen Gang runtergeschalten und es war klar, dass man es in der achten Staffel nun wieder krachen lassen konnte. Letztendlich ist der Krieg mit den Saviours vollends entbrannt und es hat schon wirklich ordentlich gekracht. Es gab zahlreiche Kämpfe zwischen den Fraktionen, Überfälle, Hinterhalte sowie Verrat und fiese Psychospielchen zwischen Rick und Negan. Allerdings fand ich das schon lange nicht mehr so gut erzählt, wie die paar Staffeln zuvor. War es denn unbedingt nötig alleine den ersten Angriff der Alliierten über vier Folgen lang zu dehnen? Das war schon ganz nett anzusehen, wie die Alliierten eine komplexe, hinterlistige Attacke starten und wie Negan doch noch den Spieß umdrehen kann; hätte man aber auch in zwei oder drei Folgen unterbringen und sich die paar Flashbacks sparen können. Zum ungenügenden Storytelling hat man auch die Charakeristik vollends vergessen. Schon die krampfhafte Liebesgeschichte zwischen Rick und Michonne war Over-Shitload und nun wird aus dieser extrem starken Frau eine winselnde und sogar feige Depritante???? Carl war für mich einer der vielversprechendsten Figuren und der wird einfach mal so mitten in der Staffel weggekillt???? Und das auch nur, weil man krampfhaft irgendeinen Moslem irgendwie irgendwo irgendwann in die Serie integrieren musste. Politische vollkommen zum Kotzen korrekt. Hätte man doch auch viel früher machen müssen, sofern man einmal daran gedacht hat. Hat man aber nicht und nun hinterher sich wieder eine dramatische Wendung von Nix zu konstruieren, das war extrem dämlich. Dass es sich dabei um die Hauptcharaktere handelt, macht die Sache eigentlich nur noch dämlicher. Sogar mit Liebesbriefchen. Es hätte Spaß gemacht zu sehen, wie Carl langsam die Gruppe übernimmt und sich zu einem richtig fiesen Motherfucker entwickelt, der sowohl mit den Zombies als auch den Menschen fertig wird. Aber nun hat man sich selbst dieser Idee beraubt. Und ich hab extra nochmal nachgeguckt, ob es sich um Riggs Entscheidung gehandelt hat oder den Produzenten. Dann noch dieser Einfall mit der Bibliothekarsbrille, die inmitten der ganzen Zombies einfach nur Wissen verkauft. Ich bin mir sicher, das muss sich um einen Machtgeist handeln. Andere Franchise, aber das war den Machern offensichtlich wurscht.
Gut konstruiert war hingegen der innerlicher Zerfall von Negans Gruppe und die Zwangslage, in der sich Dwight nun befindet. Auch die Frage, zu wem Eugene nun hilft war recht fesselnd. Ist er nun ein Verräter, ist er keiner oder doch nur ein Opportunist. Die Frage, was man denn nun mit den Gefangen machen muss war auch interessant, aber wird hier (mal wieder) von der völlig falschen Figur beantwortet. Nämlich von Jesus, der immer das getan hat, was nötig war, und nicht von Morgan, der ja lange Zeit einen ziemlich pazifistischen Eindruck gemacht hat. Das war auch wieder so öde und so blöde. Und zum Ende wurde es dann auch noch richtig blöde, als Rick den fiesen fiesen und sowas von fiesen Negan einfach am Leben lässt. Und das macht er, weil sein totes Milchbubi ein Briefchen geschrieben hat und darin vom Paradies fantasiert. Meine Fresse!!!!!

Das Einzige, was ich aus dieser Staffel mitnehme ist die brisante Ausgangslage, dass sich Rick und Michonne mit ihrer Politik der ungetöteten Todfeine (Ironie pur!) nun auch langsam Maggie und Daryl zum Feind machen, was man auch in den letzten Minuten sieht. Warum dann auf einmal auch wieder Jesus vollkommen martialisch miteinstimmt, obwohl er vehement die Exekution der Gefangenen verhinderte, ist von plausiblen Storytelling so weit weg wie die Erde vom Pferdekopfnebel.
Aber gut, die Serie kriegt jetzt nun einen neuen Showrunner und mit dem gefangenen Negan hat man einen potentiellen Gefahrenherd, in den Comics taucht nun Omega auf und somit auch bald in der Serie und der politischen Krise zwischen Maggie und Rick gibt es genügend Zündstoff, dass man daraus eine wesentlich bessere 9. Staffel drehen kann. Die 8. Staffel kommt mit 5/10 nicht über den Durchschnitt hinaus.

Also insgesamt sehr enttäuschend und bislang die schwächste Staffel der gesamten Serie. Andrew Lincoln und Lauren Cohen ziehen also rechtzeitig die Reißleine. Ich würde mir aber wünschen, dass man die beiden ausnahmsweise einmal nicht wegkillt, denn sonst stumpft man das Schema noch mehr ab und man hat Optionen für richtig packende Rückkehr-Momente.