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Warum schauen wir uns Mord und Totschlag an?

Gestartet: 09 Aug 2009 15:58 - 21 Antworten

Geschrieben: 10 Aug 2009 01:43

Affenkopp

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Affenkopp neues Haus neues Glück...endlich mit Heimkinokeller!!! :-)

Tja....Meine Frau steht auf solche Filme (SAW, also kein Trahs oder einfacher Splatter ohne Inhalte) und ich frage mich auch immer wieder warum?
Ich schaue sie mir mit an, aber ich müsste sie nicht sehen.
Allein die Unterschiede dieser Filmvorlieben mach mich schon stutzig...

Dann gibts ja noch die Leute die es ganz ablehnen, solche Filme erst anzuschauen, wiederum andere stehen auf Horror-Splatter-Trash? :(
Also ein recht komplexes Thema wie ich finde, letzendlich wird diese Fragen nicht mal ein Psychologe, der uns durchleuchtet hat, klären können... ;)
Geschrieben: 10 Aug 2009 06:46

ZiZu

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Ich mag absolut nicht solche Filme wie Das Omen, sobald es auf die Psychologie geht, ist so ein Film nix für mich. Ich mag nur so Trasch Filme (weil die doch sehr unrealistisch sind) und reinen Horror wie Freitag der 13. oder Final Destination. Aber ich guck sowas auch nur an Halloween oder/auch im Herbst. Ich guck diese Filme dann weil sie zu der Zeit passen, ist irgendwie komisch :).
Auf jeden Fall finde ich einige Sachen ganz gut die hier geschrieben wurden und könnten auch zutreffen. Und was kekskruemel geschrieben hat könnteauch bei mir zustimmen so komisch es klingen mag. Ich verstehe nicht das Leute, nur diese Genre sehen, da kann man entweder nur verblöden oder selbst zum Massenmörder werden :D
Geschrieben: 10 Aug 2009 08:34

ubo69

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Zitat von sHiBiT0
Wie sagt die Bibel so schön: Auge um Auge, Zahn um Zahn. ... Was du nicht willst was man dir tu, das füge niemand anderen zu.

3. Mose 24, 20 oder Lukas 6, 31 was soll es denn nun sein? Berufen wir uns auf den archaischen Judaismus oder auf das Christentum? (Sorry, OT).

Ich selbst bin kein Freund von Horror, Splatter u.dgl. Ich empfinde das als Verrohnung unserer Gesellschaft auf der Suche nach dem immer extremeren Kick. Damit wird gleichzeitig eine Laszivität verbreitet, die die Hemmschwelle immer weiter heruntersetzt. Ich bin nicht der Meinung, dass man durch das Konsumieren einschlägiger Filme und Videospiele automatisch gewaltbereiter wird, ich denke jedoch, dass dies beides Phänomene der gleichen Herkunft sind.

"Früher" (z.B. in den 70ern) hat es ausgereicht, in einem Horrorfilm Kunstblut zu zeigen, die Kamera hat meißt die wirkliche Tat nicht gezeigt, das wurde der Vorstellungskraft (Phantasie?) des Zuschauers überlassen. Heute muss jedes Details über den Bildschirm flimmern. Filme wie Hostel oder Saw überlassen hier kaum noch etwas der Phantasie, alles wird direkt vor dem Auge des Zuschauers "zelebriert". Es wird bejubelt, wenn in einem "normalen" Actionfilm eine Schusswunde nicht nur einen roten Fleck hinterläßt, sondern einem das verbrannte Fleisch noch in Nahaufnahme vor die Augen gezerrt wird.

Tabubruch, Schocker oder was immer, es muss immer etwas neues, noch extremeres her, um den eigenen Voyeurismus zu befiredigen. Ich war vor Jahren mit einer flüchtigen Bekannten in "Saving Private Ryan", der mich sehr verstört hat als Reservist und einer Familie mit heftigen Kriegserfahrungen. Ihr Kommentar war "tolle Special Effects". Wie realistisch einem Soldaten da der Kopf von einem 20 mm Geschoss abgreissen wurde etc. Das sind Szenen, die mich bis heute im Schlaf verfolgen. Deswegen muss ich mir Hostel oder Saw auch nicht angucken.

Wenn sich der 16 jährige Bruder einer Freundin mit seiner weiblich reich bestückten Clique Exekutionsvideos anschaut, dann bin ich mit meinem Latein echt am Ende. Ist das "normale" Leben echt so langweilig, dass man sich an dem (tatsächlichen oder gespielten) Leid anderer Menschen ergötzen muss? Vielleicht bin ich ein Langweiler, Softie oder Spielverderber, aber das kann ich wirklich nicht verstehen.

Ich schaue mir auch ganz gerne Actionfilme an, und ich möchte wirklich keinem die Freude an welchem Genre auch immer verderben. Ich kann mit den Gewaltdarstellungen dieser Art nur nichts anfangen.
Geschrieben: 12 Aug 2009 07:10

ubo69

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Hab ich den Thread jetzt gekillt? :eek:
Geschrieben: 12 Aug 2009 07:35

kekskruemel

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kekskruemel beamt endlich in 3D + HD auf 3,50 m

:eek::rofl:
Ne, ich glaub nicht.
Vielleicht hat einfach niemand mehr was dazu zu sagen, oder der Thread blieb bis jetzt unentdeckt...
Geschrieben: 14 Aug 2009 10:04

QuantumStorm

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Zitat:
Zitat von ubo69
3. Mose 24, 20 oder Lukas 6, 31 was soll es denn nun sein? Berufen wir uns auf den archaischen Judaismus oder auf das Christentum? (Sorry, OT).

Ich selbst bin kein Freund von Horror, Splatter u.dgl. Ich empfinde das als Verrohnung unserer Gesellschaft auf der Suche nach dem immer extremeren Kick. Damit wird gleichzeitig eine Laszivität verbreitet, die die Hemmschwelle immer weiter heruntersetzt. Ich bin nicht der Meinung, dass man durch das Konsumieren einschlägiger Filme und Videospiele automatisch gewaltbereiter wird, ich denke jedoch, dass dies beides Phänomene der gleichen Herkunft sind.

"Früher" (z.B. in den 70ern) hat es ausgereicht, in einem Horrorfilm Kunstblut zu zeigen, die Kamera hat meißt die wirkliche Tat nicht gezeigt, das wurde der Vorstellungskraft (Phantasie?) des Zuschauers überlassen. Heute muss jedes Details über den Bildschirm flimmern. Filme wie Hostel oder Saw überlassen hier kaum noch etwas der Phantasie, alles wird direkt vor dem Auge des Zuschauers "zelebriert". Es wird bejubelt, wenn in einem "normalen" Actionfilm eine Schusswunde nicht nur einen roten Fleck hinterläßt, sondern einem das verbrannte Fleisch noch in Nahaufnahme vor die Augen gezerrt wird.

Tabubruch, Schocker oder was immer, es muss immer etwas neues, noch extremeres her, um den eigenen Voyeurismus zu befiredigen. Ich war vor Jahren mit einer flüchtigen Bekannten in "Saving Private Ryan", der mich sehr verstört hat als Reservist und einer Familie mit heftigen Kriegserfahrungen. Ihr Kommentar war "tolle Special Effects". Wie realistisch einem Soldaten da der Kopf von einem 20 mm Geschoss abgreissen wurde etc. Das sind Szenen, die mich bis heute im Schlaf verfolgen. Deswegen muss ich mir Hostel oder Saw auch nicht angucken.

Wenn sich der 16 jährige Bruder einer Freundin mit seiner weiblich reich bestückten Clique Exekutionsvideos anschaut, dann bin ich mit meinem Latein echt am Ende. Ist das "normale" Leben echt so langweilig, dass man sich an dem (tatsächlichen oder gespielten) Leid anderer Menschen ergötzen muss? Vielleicht bin ich ein Langweiler, Softie oder Spielverderber, aber das kann ich wirklich nicht verstehen.

Ich schaue mir auch ganz gerne Actionfilme an, und ich möchte wirklich keinem die Freude an welchem Genre auch immer verderben. Ich kann mit den Gewaltdarstellungen dieser Art nur nichts anfangen.

Ich gehe in der Hinsicht mit Dir konform, das die Reizüberflutung, der wir heutzutage ausgesetzt sind, dafür Verantwortlich ist, dass gezeigtes immer heftigere Formen annehmen muss, um überhaupt noch eine Reaktion hervorzurufen.
Während es früher gereicht hat, solche Szenen wie in Psycho zu zeigen (Duschszene), würde heute diese Szene ganz anders aussehen (nämlich im Extremfall detailliert bis zum geht-nicht-mehr).

Zwar bin ich dem Horrorgenre nicht abgeneigt, schaue mir aber Filme wie SAW oder "The Hills have Eyes" eigentlich nicht an. Meine Genrerichtung ligt eher im SciFi Horror á la Alien und Co.
Hier ist die Differenzierung auch noch größer, weil der Film (bedingt durch das Genre SciFi) unrealistischer ist, als das "normale" Mensch-killt-Mensch Szenario.

Wenn man sich eine Vorstellung von dem machen möchte, wie sich unsere Vorstellung von Gewalt, oder Szenen die einem Angst einjagen geändert haben, dann sollte man mal einen Streifzug durch das "Gruselkino" seit 1950 wagen.
Man kann hieran schön sehen was damals den Zuschauern Angst und Schrecken einjagte und was heute keinen mehr hinter dem Ofen vor lockt.

Ob solche Filme, Spiele oder Szenen uns mehr verrohen lassen? Ja.
Ob sie aus uns Gewalttäter machen? Nein, zumindest nicht per se. Anderenfalls hätten wir hier 20 Mio. potentielle Gewalttäter, die es sonst nicht wären, was unfug ist.
Wenn einer den Impuls zu einer Gewalttat in sich trägt, dann kommt er auch ohne einen Film oder Spiel zum Vorscheinen. Es sind meist auch ganz andere Auslöser, die einer Gewalttat zu Grunde liegen...
Gruß von QuantumStorm
"Man kann einen guten Film 3x sehen, aber muss ihn nicht 3x drehen!" --- "Irgendein Multiversum wirds schon richten"
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Geschrieben: 14 Aug 2009 10:23

ubo69

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Zitat:
Zitat von QuantumStorm
Wenn einer den Impuls zu einer Gewalttat in sich trägt, dann kommt er auch ohne einen Film oder Spiel zum Vorscheinen. Es sind meist auch ganz andere Auslöser, die einer Gewalttat zu Grunde liegen...

Da bin ich ganz bei Dir. Im Einzelfall mag ein Spiel oder Film einen solchen Gewalttäter vielleicht noch zusätzlich inspirieren (wie auch die "Trittbrettfahrer"), aber für die Tat ist er schon selber verantwortlich.

Dass die Gewalttaten immer mehr zunehmen, Polizei vom Mob bei Verkehrskontrollen angegriffen wird etc., ist das vielleicht auch eine Folge der Reizüberflutung, dass das normale Leben einfach nicht mehr genug "Kick" hat?
Geschrieben: 14 Aug 2009 10:40

husek

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husek ...ist glücklich und zufrieden!

Zitat:
Zitat von ubo69
Da bin ich ganz bei Dir. Im Einzelfall mag ein Spiel oder Film einen solchen Gewalttäter vielleicht noch zusätzlich inspirieren (wie auch die "Trittbrettfahrer"), aber für die Tat ist er schon selber verantwortlich.

Dass die Gewalttaten immer mehr zunehmen, Polizei vom Mob bei Verkehrskontrollen angegriffen wird etc., ist das vielleicht auch eine Folge der Reizüberflutung, dass das normale Leben einfach nicht mehr genug "Kick" hat?


Ich glaube,unsere Stress-Gesellschaft ist hier zu 90% der Auslöser nicht die Filme.Es wird durch die Gesellschaft mit ihren Zwängen ein ungeheurer Leistungs und Bereitschafts-Druck aufgebaut,dem nicht alle Stand halten.Man braucht doch nur mal der Statistiken zu bedienen,wie viel Menschen in psychiatrischer Behandlung sind.Allein in meiner Firma sind es drei(bei 12 Angestellten).Wer da nicht stark genug ist und nicht damit umgehen kann,dem brennen dann schon mal die Sicherungen durch.Da bedarf es nur noch nen Auslöser und zufällig das nötige Equipment in der Reichweite,schon knallts.
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Geschrieben: 14 Aug 2009 10:43

MannOhneHelm

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MannOhneHelm ist halt so^^

Ich glaube auch das es in der Natur des Menschen liegt und das der Größte teil von uns ( hoffe ich zumindest) so etwas nie selber miterleben musste, und werden muss.
Wobei ich mich schon mal gefragt habe ist das alles so richtig, ich habe mal vor längerer Zeit mit ein paar Freunden ein Saw Abend gemacht Teil 1,2 und 3 wollten wir schauen, aller dingst war eine Freundin mit dabei die selber schon einen Krieg mitgemacht hat und schon beim ersten Teil anfangen musste zu weinen und aus dem Zimmer gegangen ist, auf die Frage was mit ihr sei ( wir haben einfach alle nicht so weit gedacht) hat sie uns erklärt das sie einige Bild sehr stark an ihre Vergangen erinnert haben, woraufhin wir natürlich auch was anders gemacht haben.
Ich glaube wenn man selber einfach nie solche Grausamkeiten kennen gelernt hat, kann man gar nicht wirklich einen Bezug zu dem gesehnen aufbauen und betrachtet es einfach mit einen großen Abstand und sieht das ganze als Unerhaltung an.

Ich sollen [dies und jenes] gemacht haben? Erstens: gar nicht wahr! Und zweitens: schon sehr lange her!
Geschrieben: 14 Aug 2009 14:16

QuantumStorm

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Zitat von ubo69
Da bin ich ganz bei Dir. Im Einzelfall mag ein Spiel oder Film einen solchen Gewalttäter vielleicht noch zusätzlich inspirieren (wie auch die "Trittbrettfahrer"), aber für die Tat ist er schon selber verantwortlich.

Dass die Gewalttaten immer mehr zunehmen, Polizei vom Mob bei Verkehrskontrollen angegriffen wird etc., ist das vielleicht auch eine Folge der Reizüberflutung, dass das normale Leben einfach nicht mehr genug "Kick" hat?
Möglich, obwohl ich befürchte, dass es daran liegt, das immer mehr Werte und Normen aus unserer Gesellschaft verschwinden.
Gruß von QuantumStorm
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