Mein Review zur 1. Season:
"13 Reasons Why" basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jay Asher
und erzählt die traurige Geschichte der Hannah Baker, die sich das
Leben nahm und einigen ihrer Mitschüler, genauer gesagt denen, die
sie dafür verantwortlich macht, 13 Audiokassetten hinterlässt auf
denen sie ihre Gründe für ihren Suizid darlegt.
Die Serie ist sehr spannend inszeniert du weist keinerlei Längen
auf. Gerade die Inszenierung von parallel erzählter Gegenwart und
Vergangenheit, welche hier fließend ineinander übergehen ist
klasse. Die Charaktere sind interessant und die jungen Darsteller
machen einen klasse Job, einzig Dylan Minette war mir vorher aus
Don't Breathe bekannt. Er und Katherine Langford als die beiden
Hauptfiguren liefern hervorragende Leistungen ab, letztere bringt
durch bloße Mimik allein ihre Emotionen klasse rüber. Die
Geschichte hält einen durch die Inszenierung ( 1 Kassette pro Folge
) natürlich gut bei der Stange und bleibt durchgehend auf einem
guten Spannungsniveau.
Im weiteren Verlauf wünscht man sich immer mehr ein Happy End,
obwohl man genau weiß, dass es nicht eintreten wird und dadurch
herrscht eine stets bedrückende Stimmung.
Die Produzenten haben dieses sehr ernste und tragische Thema in
meinen Augen wirklich gut umgesetzt und bewusst an ernsten Stellen
auch nicht weggeblendet sondern kompromisslos draufgehalten, was
sehr konsequent und auch wichtig bei dieser Thematik ist. Was
Hannah Baker hier widerfährt ist keinesfalls schön und sehr
unangenehm mit anzusehen und genau davor sollte man im übertragenen
Sinne nicht die Augen verschließen. Die besagte Szene in der
letzten Folge, worauf nun die ganze Geschichte eigentlich
hinausläuft, trieb mir die Tränen in die Augen, so intensiv,
erschreckend, ernüchternd und traurig war dies umgesetzt.
Was ich noch erwähnen muss, ist dass es mir ungeachtet der guten
Umsetzung und des Unterhaltungsfaktors der Serie doch manchmal
schwer fiel die Gründe nachzuvollziehen und die Hauptfigur mir zu
übertreiben schien. Erst die letzten Folgen, in denen dann wahrhaft
gravierende Sachen passieren und die anschließende Doku "Beyond the
Reason", in der die Produzenten und Psychologen zu Wort kommen,
brachten da doch etwas mehr Licht ins Dunkel, um nachzuvollziehen,
dass die Psyche eines Teenagers doch sehr unterschiedlich
funktionieren kann, Dinge und Ereignisse viel intensiver
wahrgenommen werden können usw. Daher unbedingt noch die
30-minütige Doku im Anschluss schauen.
9 / 10