Maggie (2015) Blu-ray Review
Story 7
Bildqualität 8
Tonqualität 8
Ausstattung 4
Gesamt * 7
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.Bei
dem Film
Maggie passt ein bekannter, aber für
diesen Zweck abgewandelter Spruch: „Stell dir vor es läuft ein
neuer Schwarzenegger Film im Kino und es geht keiner hin!“. Was in
den 1980er und 1990er Jahren schier unvorstellbar war, ist im neuen
Jahrtausend bittere Realität. Nahezu sämtliche Filme seines
Comebacks als Schauspieler nach seiner Politikkarriere wie etwa
Sabotage oder
The Last Stand waren Flops. Bei
Maggie spielte der Film bei einem Budget von
gerade mal acht Millionen US-Dollar in den USA nur knapp 187.000
US-Dollar wieder ein. Eigentlich ein Armutszeugnis.
Story
Nach einer Epidemie durch einen rätselhaften, neuartigen Virus sind
Millionen Menschen gestorben. Zwar gelingt es der Regierung nach
einiger Zeit, die Krankheit einzugrenzen, eine Heilungschance für
bereits Infizierte ist aber aussichtslos. Betroffen ist davon auch
die Schülerin
Maggie (A. Breslin), die sich binnen
weniger Wochen in einen Zombie verwandeln wird. Bis dahin darf sie
allerdings weiterhin bei ihrer Familie bleiben. Ihr Vater Wade (A.
Schwarzenegger) will da aber nicht tatenlos zusehen und versucht so
gut wie es ihm möglich ist, eine Lösung zu finden. In der
Zwischenzeit wollen die beide die Zeit dazu nutzen, diese gemeinsam
zu verbringen. Denn je näher die Frist rückt, desto mehr muss sich
Wade eingestehen, was seiner Tochter blühen wird, wenn er keinen
Ausweg findet.
Seinem Kollegen Sylvester Stallone ist es bereits 1997 in
Cop Land eine herausragende
schauspielerische Leistung abzuliefern, die man auch als Charakter
Darstellung bezeichnen kann. Bei Arnold Schwarzenegger mussten die
Fans bis 2015 warten. Denn in Maggie zeigt der ehemalige Gouverneur
seine wohl am meisten überzeugende und emotionalste Darbietung
überhaupt. Die Rolle des besorgten Vaters, der für seine Tochter
alles tun würde, nimmt man ihm zu 100% ab, so dass sich seine
Leistung sehr gut mit der ohnehin schon als sehr gute
Schauspielerin bekannten Abigail Breslin (
little Miss Sunshine) ergänzt.
Eingebettet in eine originelle Handlung, die das Zombie Drama
etabliert, hätte das eine runde Sache werden können.
Allerdings gelingt es dem Regie Debütant Henry Hobson nicht zu
100%, das Skript von John Scott III adäquat umzusetzen. Schade,
denn lange stand das Drehbuch auf der Schwarzen Liste, der noch am
sehnlichsten erwarteten Filme, die noch nicht abgedreht wurden.
Potential ist auf alle Fälle vorhanden, das aber durch einige zu
ausgedehnte Dialoge oder eins, zwei fast schon bedeutungslose
Szenen doch ein wenig an Spannung einbüßen lässt. Das hätte man
nicht einmal durch explizite Horrorelemente wettmachen müssen,
zumal es schon einige recht blutige Szenen gibt. Dessen ungeachtet
liegt der Tenor nicht darauf, sondern in der Dramatik. Allerdings
gibt es dennoch eine Menge an bewegenden Szenen, von denen ein paar
mehr aus
Maggie ein Highlight hätten werden
lassen.
Dabei soll jetzt nicht der Eindruck entstehen, dass
Maggie langweilig wäre, denn davon ist der Film
doch noch weit entfernt. Gerade in solch eindrucksvollen Momenten,
in denen Wade das Schicksal seiner Tochter immer mehr realisiert
oder auch Maggie selbst erkennt, was einmal aus ihr werden wird,
geht das unweigerlich unter die Haut. Dazu wird die Dramatik durch
einen starken Gänsehaut Soundtrack deutlich unterstützt. Originell
ist dabei auch, abgesehen vom Genre Mix die Tatsache, dass entgegen
den üblichen Klischees die Verwandlung nicht unmittelbar sondern
erst nach einigen Wochen einsetzt, wobei die stetige Metamorphose
ebenfalls die Dramatik unterstreicht und dabei auch mit etwas
Vorstellungskraft auf bereits alltägliche fatale Krankheiten zu
übertragen ist. Zurück bleibt ein positiver aber nicht
herausragender Gesamteindruck, bei dem vor allem der originelle
Genre Mix als auch die herausragende schauspielerische Leistung von
Schwarzenegger und Breslin am meisten in Erinnerung bleiben
werden.
Bildqualität
Beim Bild (2.40:1; MPEG-4 / AVC) werden Licht und Schatten geboten.
Ein wenig irritierend ist dabei alleine schon die Tatsache, dass
der Film komplett digital gedreht, aber nachträglich künstliches
Filmkorn ergänzt wurde, anstatt den Film durchweg auf Zelluloid zu
drehen. Davon abgesehen hat man für die Produktion eine Menge
Stilmittel eingesetzt, die sowohl mitunter starke Entsättigung als
auch Farbfilter zum Einsatz kommen lassen. Die Folge daraus ist
eine nur bedingt natürlich erscheinende Farbdarstellung, wobei das
Bild dadurch zumindest eine stimmige und bedrückende Atmosphäre
erzeugt, was aber letztendlich im Auge des Betrachters liegt.
Problematisch wird es aber in stark dunklen Szenen, da man dort
mitunter starke Durchzeichnungsprobleme hinnehmen muss. Davon
abgesehen bewegt sich die Schärfe auf einem guten bis überwiegend
sehr guten Niveau, das vor allem in Nahaufnahmen keine Details
auslässt. Kompressionsspuren sind nicht aufgefallen.
Tonqualität
Der Ton liegt sowohl in der deutschen Synchronisation als auch im
englischen Original verlustfrei komprimiert in DTS HD Master Audio
5.1 vor. Da der Film eher ruhig und dialogbetont ausgefallen ist,
erweist sich auch die Abmischung eher zweckdienlich und
frontlastig. Dessen ungeachtet ist die direktionale Auflösung in
Action-betonten Szenen sehr gut, so dass in diesen Momenten auch
eine gute Räumlichkeit erzeugt wird, zumal auch einige
Umgebungsgeräusche die hinteren Lautsprecher nutzen. Der Subwoofer
wird nicht nur durch Effekte sondern auch durch den Score
angesprochen und bietet da einige satte Bässe. Die Dynamik ist
entsprechend der Handlung gut. Die Balance erweist sich als
ausgewogen bei sehr guter Dialogverständlichkeit.
Ausstattung
-
Audiokommentar mit Regisseur Henry Hobson
-
Making Maggie: Behind the Scenes (HD; ca. 18 Min.)
-
Interviews mit Henry Hobson und Arnold Schwarzenegger (HD; ca.
28 Min.)
-
Original Kinotrailer (HD; ca. 2 Min.)
Im Bonusmaterial finden interessierte Zuschauer neben einem in
Deutsch untertitelten Audiokommentar mit Regisseur Henry Hobson
zusätzlich noch ein recht ausführliches Making of, zwei Interviews
mit Henry Hobson und Arnold Schwarzenegger sowie den Original
Kinotrailer.
Schade: Im Vergleich zur US-Fassung haben Splendid hier auf weitere
Interviews mit John Scott III, Abigail Breslin und Joely Richardson
sowie einer entfernten Szene (zusammen ca. 24 Minuten Spielzeit
verzichtet und dafür mehr Wert auf eine umfassende Trailershow
gelegt. Ein Wendecover ist vorhanden.
Fazit
Die technischer Umsetzung wird wohl manchen Zuschauer nicht in
Begeisterung versetzen. Zumindest sollte man keinerlei Probleme mit
Stilmittel haben, da es davon eine Menge gibt. Dafür wird eine gute
Schärfe und stimmungsvolle Farben geboten. Der Ton zeigt sich recht
frontlastig, punktet aber mit einer stimmigen akustischen
Atmosphäre und klaren Dialogen. Das im Vergleich zur Importfassung
reduzierte Bonusmaterial bietet einige interessante Informationen
zum Film. Bei
Maggie sollte man keineswegs mit der
Erwartungshaltung herangehen einen lupenreinen Zombie Splatter
geboten zu bekommen, da diese Elemente nur sehr rar in Erscheinung
treten. Der Fokus von Henry Hobsons Regiedebut liegt deutlich im
Drama Genre und bietet trotz ein paar Schwächen gerade durch viele
starke emotionale Momente und eine herausragende schauspielerische
Leistung der Hauptdarsteller Schwarzenegger und Breslin wirklich
gute Unterhaltung. (sah)
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Kaufempfehlung
7 von 10
Die Kaufempfehlung der Maggie Blu-ray wird anhand der technischen
Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.
Testgeräte
TV: Panasonic TX-55 CXW704
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali
Zensor 1