Hab den Film letztens erst gesehen:
Zwei folgenschwere Hackerangriffe, die in einem chinesischen
Atomkraftwerk zum GAU führten, und die Börsenwerte in Chicago
sprengen ermittelt der chinesische Offizier und Computerspezialist
Dawai in dem Fall und lässt zur Unterstützung seinen ehemaligen
Kommilitonen Nicholas aus dem Gefängnis holen. Bei erfolgreichem
Abschluss soll ihm Hafterlass gewährt werden. Bei ihren
Ermittlungen stoßen die Spezialisten schnell auf einen Hacker, der
scheinbar ein von ihnen selbst entwickeltes Programm für seine
Hacks nutzt.
Die Story bietet gerade in der heutigen Zeit reichlich Potenzial
und für mich als Laien klingt so ein Szenario in Zeiten der
weltweiten Vernetzung mit allem und jedem gar nicht
unwahrscheinlich.
Michael Mann gehört als Regisseur definitiv zu einigen meiner
Favoriten, jedoch hat er mit Blackhat leider ein wenig
geschwächelt. Der Film beginnt dabei eigentlich recht
interessant, jedoch sind manche Abschnitte unnötig in die Länge
gezogen wodurch dann auch öfter Mal eben solche entstehen. So kommt
Spannung nur mehr sehr mäßig auf und wird immer wieder ausgebremst.
Eine Laufzeitstraffung von rund 20-25 Minuten hätte Blackhat gut
getan und ihm ein gutes Tempo verpasst.
Der Cast macht seine Sache gut und auch Chris Hemsworth, den ich
mir vorab nicht ganz in der Rolle habe vorstellen können, kaufe ich
den Hacker hier weitgehend ab. Neben ihm sind die chinesischen
Stars Andy On in einer Nebenrolle, Wang Leehom in der zweiten
Hauptrolle und die hübsche Tang Wei zu sehen.
Action ist generell rar aber wenn, dann ist sie klasse inszeniert.
Es gibt 2-3 tolle Actionsetpieces die gewohnt hart und realistisch
daher kommen. Hier spielt Michael Mann eine seiner Stärken aus. Der
Hafenshootout erinnert sogar ein wenig an die Straßenschießerei aus
Heat.
Das Finale in Indonesien war mir dann doch etwas zu abgedroschen
und unrealistisch als Hemsworth und der gegnerische Hacker, sowie
dessen Leute sich auf der mit Menschen gefüllten Strassenparade
gegenseitig zu killen versuchen. Da tötet Hemsworth einen der
Handlanger eiskalt mit einem Stich in den Kopf inmitten von eng
aneinander laufenden Leuten und keinen scheint es zu interessieren.
Erst als Schüsse fallen, kommt so etwas wie ein Ansatz von Unruhe
auf. Das Ende wirkt somit einfach nur, als wäre die Zeit knapp
geworden oder das Budget verbraucht gewesen und man musste deswegen
um jeden Preis zum Ende kommen, was dann leider auf Kosten der
Glaubwürdigkeit geht.
6 / 10