Skiptrace, 2016 v. Renny Harlin
Jackie Chan ist nicht nur in Asien eine absolute Größe, sondern
Weltweit eine absolute Action-Legende und wurde nicht umsonst
zuletzt mit dem Ehrenoscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Durch
Martial-Arts Perlen wie 'Drunken Master', Asia-Actionfilmen wie der
Police Story-Reihe oder aktuelleren Filmen wie Rush Hour und
Shanghai-Noon hat er sich Weltweit einen Namen gemacht. Das er auch
ernstere Rollen ohne Martial Arts spielen kann bewies er u.A in
1911 Revolution und Stadt der Gewalt. In Skiptrace arbeitet Chan
mit Renny Harlin zusammen, der durchaus Erfahrung damit hat gute
Action und ihre Heroen zu inszenieren. (Die Hard 2, Cliffhanger)
Als Sidekick bekommt es Chan mit Johnny Knoxville, dem Kopf der
Jackass-Crew zu tun. Die Chemie zwischen den beiden stimmt, aber
weiß auch der Rest zu funktionieren?
Hong Kong Detective Bennie Chan (Chan) verbrachte viel Jahre damit
den Verbrecherboss Matador zu jagen. Nach dem Tod seines Partners,
der wohl von Matador umgebracht wurde gibt Chan as Versprechen sich
um dessen Tochter zu kümmern. Viele Jahre später ist er einer Spur
auf dem Fersen die sich als falsch erweist. Als die Tochter seines
Freundes in Gefahr gerät und der Dieb Connor Watts (Knoxville)
auftaucht, wird alles nur komplizierter. Als plötzlich alles ein
wenig zusammen hängt, versucht Chan einen weiteren Anlauf mit
seinem unfreiligem Partner Watts.
Fangen wir damit an das Chan es immer noch drauf hat, wenn er denn
will und vernünftig in Szene gesetzt wird. Auch mit über 60 ist er
noch fitter als so manch anderer Actionheld aus den 80ern und
90ern. Hier aber vermag man seine Talente nicht gut zu nutzen und
hat dementsprechend schwache, langsame Kämpfe die nur selten Chan's
können aufblitzen lassen. Die Action wirkt meist ordentlich
inszeniert, sticht aber nicht heraus und liefert nichts packendes
oder neues. Es ist aber immer noch das schlimmste Übel das man Chan
einfach nicht in Szene zu setzen weiß. Das macht den Film nur noch
halb so interessant. Zwischendurch blitzen seine Talente mal auf,
zwischendurch gibt es ein paar nette Szenen die andeuten was
möglich gewesen wäre aber das war es leider auch. Und genau das
macht es am Ende nur schlimmer. Chan und Knoxville spielen ihre
Rollen soweit ganz gut, aber es wird halt zu viel verschenkt. Die
Story plätschert ein wenig vor sich hin, mal hier und mal dort, ist
teilweise auch arg vorhersehbar was das ganze Geschehen nicht
besser macht. Der Film macht seine Sache da solide, ist von der
Inszenierung her echt okay aber eben auch absolut nicht mehr.
Fan Bingbing ist als weibliche Nebendarstellerin ein echter
Blickfang während Eric Tsang hier total verschenkt wird. Der Rest
vom Cast ist halt da, aber nicht wirklich nennenswert zu erwähnen.
Das fällt weder sondelrich positiv, noch sonderlich negativ auf.
Der Film hat eine Standart-Story, solide bis minimal gute
Actionszenen und ist am Ende einfach nur Einheitsbrei der gut
runter geht aber schnell vergessen ist. Es ist gerade dann schade
weil Chan halt nicht zeigen kann was er drauf hat. Da können die
Locations noch so gut sein, die Chemie der Darsteller noch so sehr
stimmen, ist die Action in einem Actionfilm nicht überzeugend, dann
wird das nichts. Die beste Szene des Films ist übrigens das
'Rolling in the Deep' Cover das Chan in der Mitte des Films
trällert. Irgendwie eine sympathische, schöne Szene in einem leider
belanglosen Film.
5/10