Nun endlich auch gesehen. Bin ja Fan der Filmreihe (mit Ausnahme
von Teil 5) und nutzte die Erstsichtung gleich mal wieder für einen
Re-Run der Filme.
10 Jahre nach dem (bisherigen) Abschluß der Rocky Saga mit ROCKY
BALBOA wird die Saga widererarwaten weitergeführt. Ohne Rocky im
Titel und mit einer neuen Hauptfigur Adonis, dem Sohn von Apollo
Creed. Man kann also die Rocky-Saga auch weiterhin in sich
geschlossen betrachten. Denn auch wenn Rocky hier eine zentrale
Figur einimmt, ist er nicht die Hauptfigur und steht auch nicht
mehr selber am Ring.
Coogler ist stilistisch wieder sehr bemüht einen ähnlcieh Ton zu
treffen wie die anderen Rocky-Filme, so sieht man von Philadelphia
meist das einfache Arbeitermileu, besucht Schauplätze mit Mickys
Gym die man bereits aus den anderen Filmen kennt, trotzdem hat der
Streifen musikalisch und bildlich eine eigene Sprache und durch
seine neue Hauptfigur ist er auch etwas mehr auf einen jüngeres
Publikum zugeschnitten (siehe Love Interest).
Trotzdem lebt der Film auch von seiner stilistischen Nähe zu den
Filmen der ROCKY-Saga und damit auch zur Figur Rocky Balboa.
Stallone hatte mit Rocky Balboa einen sehr gefühlvollen Film
erzählt. Auch Ryan Coogler drückt den Film einen eigenen Stempel
auf, gibt sich aber größte Mühe den Ton der Vorgänger zu treffen.
So könnte man meinen das eigentlich nur 10 Jahre vergangen sind,
man sich aber immer noch im selben Philly mit seinen schrägen Typen
befindet. Wirkte Rocky im letzten Teil für sein Alter noch vital,
so nagt an ihm mittlerweile der Zahn der Zeit. So ist er
unterdessen physisch wohl näher an seinem alten Trainer Micky, als
dem Rocky Balboa der früheren Filme. Für Stallone-Fans wie mich mag
das zwar schmerzlich sein, seinen Helden in einen so miserablen
Zustand zu sehen, Stallone gleicht das aber mit einem sehr
gefühlvollen Schauspiel wieder aus. Sicher seine beste Leistung
seit ROCKY BALBOA für die er wie ich finde auch verdient für den
Oscar nominiert wurde.
Der eigentliche Held des Filmes ist aber ein Anderer: Michael B.
Jordan. Bisher kannte ich ihn nur aus dem katastrophalen Fantastic
4 Reboot und dort wirkte er ziemlich schmächtig. Wahnsinn wie er
sich für CREED ins Zeug gelegt hat und an Muskeln zugelegt hat.
Auch schauspielerisch gibt er eine durchaus gute Leistung ab,
sowohl im als auch abseits des Rings. Nach dem Ende des Filmes
könnte ich mir sehr gut eine Fortsetzung mit ihm vorstellen, von
der Handlung ist in jedem Fall das erforderliche Potential
vorhanden.
Die Fights und auch die Kontrahenten fand ich dieses Mal sehr gut
inszeniert, das war imho das einzige Manko bei BALBOA. Hier beweist
Coogler jedenfalls schonmal ne Menge Talent und ich hoffe ja das
der Cast für CREED 2 wieder zurückkehrt.
8,5 mit Tendenz zu 9/10